Anja Gradl: Profitum und neue Trainerin

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Anja Gradl: 2013 mal ohne berufliche Belastungen. ©Sportograf

Die frühere Deutsche Vizemeisterin Anja Gradl freut sich auf den Bundesliga-Auftakt am Wochenende in Bad Säckingen. Manches hat sich geändert bei der Oberpfälzerin, die weiterhin für das Team Bulls in den Sattel steigt.

Es hätte auch ganz anders aussehen können, das Sportlerjahr der Anja Gradl. Im Herbst hatte sich die Wirtschaftsjuristin um eine Stelle bemüht. Drei Optionen lagen auf ihrem Schreibtisch. „Aber bei allen hätte ich den Leistungssport aufgeben müssen. So weit bin ich noch nicht, das habe ich nicht übers Herz gebracht“, erzählt die 26-Jährige.

Zu arbeiten und nebenher Rad zu fahren, also Sport und Beruf zu kombinieren, das hätte sie sich vorstellen können. Aber ganz zu verzichten, das kam nicht in Frage. Eigentlich erstaunlich, denn Anja Gradl wurde von ihren Wegbegleitern während ihres Studiums immer so eingeschätzt, dass sie in Sachen Ausbildung nicht zurück stecken würde. Hat sie auch nicht gemacht.

Aber jetzt, wo die Entscheidung eine absolute war, da war die Leidenschaft für den Sport wohl doch nicht klein zu kriegen. „Ich habe dann bei Bulls nachgefragt und sie haben mir ermöglicht als Profi zu fahren“, erzählt die Deutsche Vizemeisterin von 2010.
Jetzt also lebt sie zum ersten Mal in ihrer Karriere als Profi.
„Langweilig ist mir nicht, ich fühle mich ausgelastet“, sagt Anja Gradl. Aber zum ersten Mal überhaupt könne sie sich die Zeit für den Sport nehmen, die sie braucht. Vor allem Zeit, sich zu erholen. Vom Training und im Laufe der Saison auch von den Wettkämpfen. Dem Körper und der eigenen Befindlichkeit die Aufmerksamkeit widmen, die notwendig ist, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Neue Trainerin setzt andere Akzente
„Ich denke, ich werde deswegen auch nicht um eintausend Prozent besser, aber es fühlt sich besser an“, meint sie.
Gut fühlt sich auch die Zusammenarbeit mit Claudia Seidel an. Die Mountainbikerin und Cross-DM-Dritte von 2009 hat Sport auf Lehramt studiert und besitzt verschiedene Trainerscheine. Sie coacht Gradl, noch unterstützt vom Altenberger René Weise.
„Claudia hat schon mit mir trainiert, sie kennt meine Schwächen und setzt ganz andere Akzente“, ist Anja Gradl von der Fruchtbarkeit der Zusammenarbeit mit der ersten Sprint-Bundesliga-Gesamtsiegerin überzeugt.

Auf das Bundesliga-Rennen in Bad Säckingen freut sie sich, sogar außerordentlich. „Claudia wollte eigentlich, dass ich erste nächste Woche in Schaan fahre, aber in Bad Säckingen habe ich letztes Jahr so Spaß gehabt, da wollte ich unbedingt hin“, sagt Gradl und ihre Stimme tönt eine Oktave höher. Und das, obwohl sie 2012 als Vierte an einer Medaille vorbei gefahren war.

Was die Erwartungen ein wenig einschränkt, ist eine Grippe im Februar, die sich über drei Wochen hingezogen hat. „Deshalb bin ich ein bisschen hinten dran in meinem Plan, aber bis Albstadt hat sich das wieder ausgeglichen“, meint Anja Gradl.
In Langenlois sei es am vergangenen Sonntag ja auch ganz gut gegangen.
Na denn, wenn die EM-Neunte von 2011 an genau dieses Jahr und die Form wieder anknüpfen kann, ist einiges von ihr zu erwarten.

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