BiketheRock: Weltcup-Vorgeschmack mit zwei Giganten

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Am Sonntag: Eine Neuauflage des Duells Julien Absalon gegen Nino Schurter ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Sieben Herren aus den Top Nine der Weltrangliste werden am Sonntag beim 13. BiketheRock um den Felspokal kämpfen. Angeführt von Weltmeister Nino Schurter (Scott-Swisspower), Doppel-Olympiasieger Julien Absalon (BMC Racing), Bronzemedaillengewinner Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) und den beiden deutschen Heroen Moritz Milatz (BMC Racing) und Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) ist die dritte Bundesliga-Station ein Vorgeschmack auf den Weltcup-Auftakt.

Aus den ersten Zehn der Weltrangliste fehlen nur drei Namen. Das sind Olympiasieger Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) und Vize-Weltmeister Lukas Flückiger. Beide sind bei den Sea Otter Classic in Kalifornien. Und dann der leider verstorbene Burry Stander, der noch als Siebter geführt wird.

Wenn sich am Sonntag fünf Fahrer bei der bekannt stimmungsvollen Siegerehrung dem Publikum präsentieren, dann können das ohne Weiteres fünf Fahrer sein, die vier Wochen später auch in Albstadt auf die Blumen warten. Es ist ein deftiger Vorgeschmack auf den Weltcup mit zwei Giganten des Sports.

Nino Schurter versus Julien Absalon, das war in den vergangenen Jahren häufig ein prickelndes Duell zweier Giganten des Cross-Country-Sports. Zuletzt häufiger mit besserem Ausgang für den amtierenden Weltmeister Nino Schurter. Auch am vergangenen Wochenende in Lugano war es nach einer hauchdünnen Entscheidung der Schweizer, der den Rekord-Weltcupsieger aus Frankreich besiegen konnte.
Klar, dass Absalon am Sonntag in Heubach den Spieß umdrehen will. Eine bessere Ausgangslage für einen großartigen Showdown gibt es kaum.

Fontana: Fäden raus und ab nach Heubach
Aber werden die zwei Gladiatoren tatsächlich den Kampf um den größten Felspokal unter sich ausmachen? Marco Fontana hat ja auf einen Start in Nals verzichtet, weil die genähte Wunde am Ellbogen eine zu großes Risiko war. Inzwischen sind die Fäden aus seiner Wunde am Ellbogen raus und der Italiener wurde nachgemeldet, um den entgangenen Wettkampf-Einsatz zu kompensieren.
Eine große Liebe wird er zum langen, steilen Anstieg hinauf zum Rosenstein nicht entwickeln, aber das muss nichts heißen. Wer Form hat, kann alles.

Das gilt auch für Ex-Weltmeister José Antonio Hermida (Multivan-Merida). Er verpasste vergangenen Sonntag in Münsingen seinen ersten Klassiker-Sieg nur hauchdünn und bemerkte hinterher: „Ich fahre seit zehn Jahren für ein deutsches Team und habe noch nie ein Bundesliga-Rennen gewonnen. Nächste Woche, nächste Chance.“ Wobei er beim BiketheRock sicherlich die härteste Nuss zu knacken hat, so wie das besetzt ist.

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Moritz Milatz bei seinen BiketheRock-Sieg 2012. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
BiketheRock-Urgestein Milatz und der Old-School-Kurs
Moritz Milatz ist ein quasi ein BiketheRock-Urgestein, ein Heubach-Liebhaber der ersten Stunde. Er findet den „Old-School-Kurs“ gut und wehrt sich, dass mehr und mehr Cross-Country-Kurse „homogenisiert“ und „modern“ werden. „Ich bin mehr für die Vielfalt“, sagt er.

Alle zehn bisherigen Bundesliga-Rennen am Rande der östlichen Schwäbischen Alb hat er bestritten, 2012 zum ersten Mal gewonnen. Er glaubt, dass in Lugano die ungewohnte Hitze verantwortlich war dafür, dass er keine hundert Prozent geben konnte.
Nun, mit Hitze muss er am Wochenende nicht rechnen. Eher mit Matsch, was für den Europameister sicher kein Nachteil sein wird. „Ich werde versuchen mit Absalon und Schurter mitzugehen und dann schauen, was dabei rauskommt“, sagt Milatz.

Der Deutsche Meister: Keine Zurückhaltung
Manuel Fumic ist nach seinem Sieg am vergangenen Sonntag in Nals motiviert. „Ich freue mich auf die Auseinandersetzung mit Absalon und Schurter. Ich habe gute Form und will sehen, wo ich stehe. Auf dem Kurs in Heubach kann man sich sowieso nicht zurückhalten“, sagt der Deutsche Meister.
Vier Wochen vor dem Weltcup geht es auch darum den Gegnern auf den Zahn zu fühlen, sich Selbstvertrauen zu holen und im Training danach etwas nach zu justieren.

Die Startliste hat noch ein paar mehr Optionen für Podiumskandidaten. Die Spanier Sergio Mantecon und Carlos Coloma (Trek-Wildwolf), der wiedererstarkte Florian Vogel (Scott-Swisspower), der Heubach 2011 gewonnen hat, der Weltranglisten-Vierte Fabian Giger (Giant Pro XC), der WM-Dritte Mathias Flückiger, die Franzosen
Maxime Marotte und Stéphane Tempier (beide BH Suntour-KMC).

Und was macht Avancini?
Man ist natürlich auch gespannt auf Henrique Avancini (Caloi), der in Münsingen so überraschend gewonnen hat. So richtig glauben will man’s nicht, dass er ähnlich vorne rum strahlt wie vergangenen Sonntag, aber so richtig einzuschätzen ist das, was der Brasilianer da abgeliefert hat, noch nicht.
Das Wetter trübt ein, die Hoffnungen des zweifachen BiketheRock-Siegers Wolfram Kurschat (Topeak-Ergon) dadurch auch. Mit den Temperaturen und dem für Freitag und Samstag angekündigten Regen verändern sich die Bedingungen nicht zu seinen Gunsten.
biketherock.de
mtb-bundesliga.net

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