BMC Racing Cup Lenzerheide: Wie gehabt, Nino Schurter und Jolanda Neff

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Der sechste Lauf des Mountainbike Crosscountry-Rennserie BMC Racing Cup ist erneut eine Beute der Weltcup-Spitzenfahrer Nino Schurter (Scott) und Jolanda Neff (Liv) geworden. Während Neff ihren Sieg solo herausfuhr, setzte sich Schurter im Spurt gegen Mathias Flückiger (Stöckli) durch. Zahlreiche Verbände nutzten die Möglichkeit, um einen Vorgeschmack auf den Weltcup 2015 in Lenzerheide zu erhalten.

Das Männerrennen wurde geprägt vom Kampf einer Spitzengruppe, die sich früh vom Rest löste. Unter dem Tempodiktat von Nino Schurter, der eine fulminante Rückkehr nach einer dreiwöchigen Rennpause zeigte, bildete sich eine dreiköpfige Spitzengruppe mit dem französischen Weltcup-Leader Julien Absalon (BMC) und Mathias Flückiger.

Erst in der vorletzten von sieben Runden konnte auch Lukas Flückiger (BMC) den Kontakt zum Trio herstellen und es lief auf einen Sprintentscheid heraus. Schurter und Mathias Flückiger kamen schliesslich als erste auf die Zielgerade. Den Sprint sicherte sich souverän und ohne allzu grosse Gegenwehr von Flückiger Weltmeister Nino Schurter.

«Ich kann nun ein gutes Gefühl mitnehmen, zweimal in Lenzerheide gewonnen zu haben», freute sich Schurter, der im Vorjahr gleichenorts bereits die Schweizer Meisterschaften gewonnen hatte. «Das Streckenlayout hat mir gut gefallen. Für den Weltcup muss der Parcours jedoch noch etwas regensicherer und schneller werden», urteilte der Churer. Seit seiner Teilnahme an der Tour de Suisse, hat der 28-Jährige zuerst eine Woche Pause gemacht, geheiratet, und dann wieder mit einem zweiwöchigen Aufbautraining begonnen.

«Mir ist es im heutigen Rennen darum gegangen, wo ich stehe und wie ich mit dem Rennrhythmus klarkomme.» Dazu komme, dass Lenzerheide relativ hoch liege. Alles sei zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Nach einem guten Start habe er bei Rennmitte eine kleine Krise gehabt, die er aber gut überstanden habe, führte Schurter aus. Es sei aber nicht einfach gewesen, die Differenz zu machen.

«Ich bin aus dem Höhentrainingslager gekommen und war zuvor noch krank. Dieser zweite Platz ist für mich die Bestätigung, dass ich gut trainiert habe und in Form bin», sagte Mathias Flückiger, der das Ziel als Zweiter erreichte. Schurter auf dem Singletrail vor dem Ziel noch zu überholen wäre nur möglich gewesen, wenn dieser einen Fehler gemacht hätte, was er aber nicht getan habe, bilanzierte der Ochlenberger durchaus zufrieden.

Zufrieden zeigte sich auch Weltcup-Leader Julien Absalon, der das Ziel als Dritter erreichte: «Meine Formkurve zeigt im Hinblick auf die bevorstehenden Weltcup-Prüfungen konstant nach oben. Das stimmt mich zuversichtlich.» Die fahrtechnisch anspruchsvolle Strecke habe ihm gut gefallen. Keinen guten Tag erwischte dagegen BMC-Leader Fabian Giger. Bei der letzten BMC-Prüfung in der Vorwoche in Montsevelier erreichte er noch den zweiten Platz. In Lenzerheide jedoch zog er einen «Jour sans» ein und wurde lediglich zwölfter, behält aber sein Leader-Trikot.

Moritz Milatz (BMC Racing) wurde nur 23. (+8:01), Julian Schelb (Multivan-Merida, 10:47) landete auf Platz 29.

Damen: Grobert überrascht
Nicht so BMC-Leaderin Andrea Waldis (Colnago). Am Vortag hatte die Morschacherin noch die U23 Strasseneuropameisterschaften in Nyon bestritten. Diese Doppelbelastung wurde ihr zu viel. Sie gab das Rennen auf.

Erneut schwang Jolanda Neff obenaus. Nach Buchs, Tesserete und Gränichen war es in Lenzerheide bereits der vierte BMC-Sieg in dieser Saison für die Weltcup-Leaderin, die sich damit auch wieder das Führungstrikot in der nationalen Rennserie zurückholte. «Ich hatte eigentlich keine Taktik, bin einfach mein Tempo gefahren», sagte Neff nach dem Rennen. Die Strecke sei sehr anspruchsvoll gewesen, was ihr entgegen gekommen sei. «Nach zwei Wochen Höhentrainingslager wusste ich nicht so genau, wo ich stehe. Umso glücklicher bin ich, dass es so gut gelaufen ist.»

Auch die zweitplatzierte Gunn-Rita Dahle (Merida) kam direkt vom Trainingslager in Livigno. Die Norwegerin war zufrieden mit ihrer Platzierung, die Hoffnung auch gute Klassierungen in den bevorstehenden Weltcups gebe.

«Das Rennen war ein Traum», sprudelte es aus der Österreicherin Lisi Osl (Ghost) heraus, die das Ziel als dritte erreichte. «Lenzerheide hat in mir eine neue Liebhaberin gefunden. Die Strecke ist ein Traum.» In den Aufstiegen habe sie sich zwar quälen müssen. Doch die Abfahrten hätten riesig Spass gemacht.

Helen Grobert (Focus-XC) überraschte auf Rang vier, 3:33 Minuten hinter Jolanda Neff. Die deutsche Meisterin Sabine Spitz kam hinter Haibike-Teamkollegin Kathrin Stirnemann als Sechste ins Ziel (+4:45), nachdem sie lange auf Rang vier gefahren war.

Bei den Junioren schwang der Däne Simon Andreassen vor dem Deutschen Luca Schwarzbauer (Lexware) und dem Franzosen Lucas Dubau (Scott) obenaus. Bester Schweizer wurde Noah Blöchlinger (bsk Graf) als vierter.

Bei den Juniorinnen musste sich Europa- und Weltmeisterin Alessandra Keller (Strüby-BiXS) der Tschechin Barbora Prutkova (Specialized) geschlagen geben. Dritte wurde Sina Frei (jb Felt).

Zum Auftakt des dreitägigen Rennwochenendes hatten Schweizer Meister Marcel Wildhaber (Scott) und die letztjährige Europameisterin von Bern, Jenny Rissveds (Schweden, Scott), das Eliminator-Rennen am Freitagabend gewonnen.
PM BMC Racing Cup!

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