BMC Racing Cup Muttenz: Duell im Doppelzimmer und eine Seriensiegerin

 

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In der Startrunde schon vorneweg: Ralph Näf, der in den vergangenen beiden Jahren in Basel gewinnen konnte ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Etwas eingeklemmt zwischen den Weltcups begeht der BMC Racing Cup in Basel-Muttenz sein Finale. Bei den Herren kommt es zur kuriosen Konstellation, dass sich die beiden Freunde und BMC-Zimmergenossen Ralph Näf und Lukas Flückiger um Tages- und Gesamtsieg bekämpfen müssen. Bei den Damen hat Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) die Titelverteidigung schon in der Tasche. Für sie geht es nur um die Fortsetzung ihrer grandiosen Serie.

Schönes Drehbuch für das Finale des BMC Racing Cup. Lukas Flückiger führt das Klassement an, einen einzigen Zähler vor seinem BMC-Teamkollegen Ralph Näf. Selbst wenn man die Liste durch das zweite Streichergebnis bereinigt, so sind es auch nur vier Zähler, die Lukas Flückiger von Ralph Näf voneinander trennen.

Doch sind Flückiger und Näf nicht nur Teamkollegen. Sie sind auch dicke Kumpel und bewohnen auf Reisen immer ein Doppelzimmer. Insofern wird es ein ganz besonderes Duell um Tages- und Gesamtsieg.

„Es werden keine Geschenke gemacht“, sagt Ralph Näf. Auch keine Abschiedsgeschenke. Auf die Idee könnte man ja kommen, denn der aus Andwil im Thurgau stammende Näf fährt in Muttenz sein letztes Rennen im BMC Racing Cup. Vor kurzem hat er seinen Abschied vom Leistungssport verkündet.

Als 15-Jähriger hat er in der nationalen Schweizer Cross-Country-Serie in der Fun-Kategorie seine ersten Gehversuche gemacht, als 18-Jähriger dort sein erstes Lizenzrennen bestritten. 17 Jahre später könnte er sich mit seinem ersten Gesamtsieg verabschieden. „Ich habe ja spät angefangen, deshalb kann ich auch nicht auf 60 Siege kommen. Könnte ich Jolanda Neff noch erreichen, dann hätte ich meine Karriere natürlich fortgesetzt“, sagt Ralph Näf augenzwinkernd im Blick auf die Schweizer Nummer eins bei den Damen (siehe unten).

Aber auch für Lukas Flückiger wäre es im Übrigen die Premiere als Gesamtsieger.

Den Rest abhängen und dann eine Lösung finden

Tages- und Gesamtsieg lässt sich nicht aufteilen. Wer das eine gewinnt, gewinnt auch das andere. Damit es zu einem Show-Down im Doppelzimmer kommt, müssen sie die Konkurrenten aber erst mal los werden. Lars Forster (Wheeler-iXS) zum Beispiel. Oder Mathias Stirnemann (Möbel Märki) und Nicola Rohrbach (Goldwurstpower.ch-Felt). Vielleicht auch Martin Gujan (Novus-OMX) und Marek Konwa aus Polen.

„Wir müssen erst mal schauen, dass wir zusammenarbeiten. Dann werden wir schon eine Lösung finden, wie wir die Entscheidung suchen. Der Stärkere gewinnt und wir werden es uns gegenseitig gönnen“, erklärt Näf. Es herrscht also Einigkeit in Konkurrenz.

„Ich freue mich jedenfalls auf das Rennen. Muttenz ist eines meiner Lieblingsrennen“, fügt Näf noch an. Und weiß wie man es gewinnt: 2013 und 2014 stand er in der Bike-Arena im Schänzli jeweils ganz oben.

Damen: Das zweite Jahr ohne Niederlage für Jolanda Neff?

Seit Anfang 2014 hat Jolanda Neff zehn Rennen des BMC Racing Cup bestritten und hat alle zehn gewonnen. Mit Nummer elf würde sie also die ungeschlagene Zeitspanne auf zwei Saisons verlängern und gleichzeitig ihren 61. Sieg in der Schweizer Serie verbuchen seit sie sich dort erstmals mit einer Startnummer am Lenker in den Sattel gesetzt hat.

„Die 60 sind ja jetzt voll“, sagt Jolanda Neff mit einem Grinsen. Ein Ziel ist also erreicht. Und der 61.? „Nun, ich fahre das Rennen gerne, aber es ist schwer einzuschätzen so zwischen zwei Weltcups“, meint die Thalerin vorsichtig.

Von den Übersee-Weltcups brachte sie einen Sieg und einen zweiten Platz mit nach Hause. Ihren erneuten Sieg im BMC Racing Cup hat sie bereits in der Tasche, zum Gesamtweltcup fehlt nicht mehr viel.

Wer könnte den sechsten Saisonsieg der Weltranglisten-Ersten verhindern? Esther Süss (Wheeler-iXS) hat die Übersee-Weltcups ausgelassen und im Engadin trainiert. Sie hat in Muttenz 2013 gewinnen können.

Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) laboriert an einer allergischen Lungenproblematik. Wenn sie das nicht beeinträchtigt, gehört die Eliminator-Weltmeisterin aus Gränichen am Sonntag auch zu den Sieganwärterinnen. Und dann ist da noch Katrin Leumann (Ghost Factory Racing) bei ihrem Heim-Rennen. Auch wenn es die Saison bisher nicht gut mit der 33-Jährigen aus Riehen meinte, in heimischen Gefilden ist sie besonders motiviert.

„Ich freue mich wieder einmal vor Heimpublikum Rennen zu fahren und auf all die bekannten Gesichter am Streckenrand“ sagt Katrin Leumann.

Marathon-Spezialistin Ariane Kleinhans (RECM) zum Beispiel die Polin Aleksandra Dawidowicz sind weitere Kandidatinnen für das Podest.

Gespannt sein darf man auch Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing). Die tastet sich so langsam aber sicher wieder an eine gute Form heran. Nina Wrobel (Merida-Schulte) greift ebenfalls ins Wettkampf-Geschehen ein.

Mit PM BMC Racing Cup

 

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