BMC Racing Cup Solothurn: Schurter und Süss setzen Serie fort – Milatz auf Rang sechs

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Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo) und Esther Süss (Wheeler-iXS) haben den 3. Lauf zum BMC Racing Cup in Solothurn gewonnen. Schurter siegte vor Florian Vogel (Scott-Odlo) und Lukas Flückiger (BMC Racing), während Teamkollege Moritz Milatz auf Rang sechs ins Ziel kam. Süss gegen Eva Lechner (Colnago-Südtirol) und Margot Moschetti (Scott La Clusaz) durchsetzte.

Nino Schurter ist nach seinem Abstecher an die Tour de Romandie fulminant in die Bike-Szene zurückgekehrt. Mit einem trockenen Antritt bei Rennmitte schaffte der Bündner den entscheidenden Abstand zu seinen Verfolgern und gewinnt solo mit 26 Sekunden Vorsprung. Er zwingt damit die zahlenmässig überlegene BMC-Mannschaft zur Nachführarbeit.

Davon wiederum profitiert Schurters Scott-Teamkollege Florian Vogel, der quasi im Schlafwagen in der ersten Verfolgergruppe mitfahren kann. Dank dieser taktisch günstigen Konstellation spart Vogel genügend Kräfte, um sich im Finale noch gegen eine ganze Armada BMC-Fahrer durchzusetzen. Lukas Flückiger wurde zähneknirschend Dritter. Julien Absalon, nach zwei Weltcup-Siegen und einem BMC-Triumph hoffnungsvoll nach Solothurn angereist, kann zu keiner Zeit in den Spitzenkampf eingreifen.

«Weil Lukas Flückiger und Martin Fanger nicht mitführten, liess Flo Vogel eine Lücke nach vorn zu mir offen. Eigentlich war das nicht so früh geplant. Danach war es für mich wie ein Zeitfahren», erläuterte Nino Schurter das Vorgehen. Und Vogel ergänzte: «Das Rennen ist sehr speziell gelaufen. Aber das ist in Solothurn schon seit Jahren so, weil das Rennen eine Mischung aus Mountainbike- und Strassenrennen ist.»

«Man kann das Rennen in Solothurn in den ersten fünf Minuten gewinnen oder verlieren. Ich habe es heute verloren», kommentierte Lukas Flückiger, der als Dritter und erster BMC-Fahrer das Ziel erreichte. Dabei hätte er eigentlich gewinnen wollen. «Doch es lief heute gegen uns. Als Nino Schurter weg war, mussten wir die gesamte Nachführarbeit leisten», so Flückiger. «Moritz Milatz, Martin Fanger und Ralph Näf haben sich zugunsten der Mannschaft aufgeopfert.»

Milatz nach Infekt mit Anlaufschwierigkeiten
Absalon, der das Ziel als Vierter erreichte, gab an, dass er noch den Trubel und die Reise nach seinem Sieg am Weltcup im australischen Cairns in den Knochen gespürt habe. Es sei eine schwierige Vorbereitung auf das Rennen in Solothurn gewesen. «Natürlich ist es bedauerlich, wenn wir hier trotz unserer zahlenmässigen Überlegenheit so verlieren. Aber Nino war wirklich sehr stark», anerkannte der Weltcup-Leader.

Moritz Milatz hatte drei Tage lang gekränkelt und war deshalb vor dem Start unsicher. „Am Anfang ging es auch ziemlich schwer, dann bin ich besser zurecht gekommen. Ab der zweiten Runde habe ich versucht für die Mannschaft zu arbeiten. Im Nachhinein hätte ich vielleicht die Körner sparen sollen, dann wäre ein besseres Ergebnis möglich gewesen“, so Milatz.

Frauen: Esther Süss 5. Triumph in Solothurn
Mit einem trockenen Antritt in der vorletzten von sechs Runden schaffte Esther Süss die Grundlage für ihren bereits fünften Sieg am BMC Racing Cup in Solothurn. Bis ins Ziel kann die 40-jährige Küttigerin aus dem Wheeler-Team ihre ersten Verfolgerinnen Weltcup-Siegerin Eva Lechner (Colnago) und die junge Französin Margotte Moschetti (Scott) um 38 und mehr Sekunden distanzieren. Mit dem vierten Platz schlecht belohnt wird Kathrin Stirnemann, eine der Rennanimatorinnen, die dem Tempo der Spitzenfahrerinnen im Finale aber nicht mehr gewachsen war.

Dabei war Süss sich ihrer Sache gar nicht so sicher: «Seit dem ersten Weltcup-Lauf in Pietermaritzburg bekomme ich beim Atmen fast keine Luft. Entsprechend verunsichert startete ich ins Solothurner Rennen.» Dass das Tempo bei Rennbeginn nicht so hoch war, kam sei ihr sehr entgegen gekommen. Als sie nach drei Runden noch immer mit den besten mithalten konnte, kam das Vertrauen zurück. In der fünften Runde griff sie an und kam entscheidend weg.

«Ich hatte noch Mühe, nach der Reiserei und den Emotionen nach meinem Sieg am Weltcup in Australien», sagte Lechner. Ausgerechnet als Esther Süss und Kathrin Stirnemann sich in der Steigung im Wald leicht abgesetzt hatten, sei ihr ein Fehler unterlaufen. Süss habe sie darauf nicht mehr einholen können, kommentierte die Südtirolerin.

Eine Überraschung war der dritte Platz der Französin Margotte Moschetti. Das beste Resultat der U23-Fahrerin im zweiten Jahr erreichte sich als Juniorin, als sie zweite der EM in Moskau wurde. Im ersten Jahr als U23-Fahrerin hatte sie jedoch Pech. Ein Kreuzbandriss kostete sie 2013 fast die ganze Rennsaison. Umso glücklicher zeigte sie sich, dass sie im Feld der Spitzenfahrerinnen den dritten Platz erreichen konnte.

Bei den Junioren gewann Timon Rüegg vor Remo Müggler und Patrick Zumstein.Bei den Juniorinnen schwang überraschend Nicole Koller obenaus vor der favorisierten Weltmeisterin Alessandra Keller und Sina Frei.
Zum Auftakt des dreitägigen Velo-Festivals hatten Patrick Lüthi (Marin) und Eva Lechner (ITA) das Eliminator-Rennen am Freitagabend gewonnen.
Text: Erhard Goller /PM BMC Racing-Cup/Martin Platter

Ergebnisse bmc-racing-cup.ch

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