Brasil Ride#6: Rabensteiner/Medvedev standesgemäß zum Sieg

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Das Gesamt-Podium beim verdienten Relaxen am Strand von links: Jochen Käß, Daniel Geismayr, Fabian Rabensteiner, Alexey Medvedev, Roel Paulissen und Tiago Ferreira ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Fabian Rabensteiner und Alexey Medvedev (Trek Selle San Marco) haben mit dem Sieg auf der letzten Etappe des Brasil Ride in Arraial d’Ajuda den Gesamtsieg perfekt gemacht. Jochen Käß und Daniel Geismayr von Centurion-Vaude kamen einmal mehr als Zweite ins Ziel und belegten diese Position auch im Gesamtklassement. Im Kampf um den dritten Podest-Platz setzte sich die Weltmeister-Paarung Tiago Ferreira und Roel Paulissen (Protek) durch.

 

Einen Angriff auf das Gelbe Trikot gab es auf den 75 Kilometern mit Start und Ziel in Arraial nicht mehr. Dazu waren erstens Fabian Rabensteiner und Alexey Medvedev zu gut drauf und andererseits der Abstand zwischen Platz eins und zwei mit über 13 Minuten schon zu groß.

Käß und Geismayr blieb auch der zweite Etappensieg verwehrt, weil es Rabensteiner und Medvedev in einem langen Singletrail gelang sich etwas abzusetzen.

„Ich hatte einen Ast im Hinterrad, was ein paar anderen auch passiert ist. Allerdings waren dann Fabian und Alex weg. Wir sind dann hinterher gejagt, haben den Abstand aber nicht mehr verringern können“, erzählte Jochen Käß. 25 Sekunden fehlten zum zweiten Etappensieg.

So blieb dem Deutschen und seinem österreichischen Kollegen mit 13:52 Minuten Rückstand nur Rang zwei. Wieder einmal. Schon das Swiss Epic hatten sie auf Platz zwei belegt (zum dritten Mal hintereinander).

Die Chance das Gelbe Trikot noch anzugreifen war mit dem Laufrad-Defekt bei Käß, fünf Kilometer vor Ende der Etappe am Donnerstag dahin.

„Es ist natürlich Pech, dass wir als einzige einen größeren Defekt hatten und dadurch die Chance auf den Gesamtsieg verpasst haben. Aber Fabian und Alex haben verdient gewonnen. Wir sind jetzt nicht sonderlich enttäuscht. Vielleicht versuchen wir es nächstes Jahr wieder“, meinte Jochen Käß.

Fabian Rabensteiner und Alexey Medvedev erlebten dagegen eine wundersame Woche. Eigentlich als zweites Team von Trek Selle San Marco zur Unterstützung ihrer Teamgenossen Damiano Ferraro und Samuele Porro nach Brasilien gekommen, hatten sie ab dem zweiten Tag nach dem Ausscheiden ihrer Teamkollegen freie Fahrt. Ex-Europameister Medvedev hatte zwar den Marathon in Ornans gewonnen, beim Roc d’Azur aber Schwäche gezeigt und war deshalb in die zweite Mannschaft beordert worden. Was ein Glück.

„Wir sind sehr gut vorbereitet hierher gekommen und jetzt natürlich glücklich, dass wir den Brasil Ride für uns entscheiden konnten“, so Rabensteiner. „Und jetzt geht’s ab ins Meer.“

Der Weltmeister hält das Tempo hoch

Den dritten Platz auf dem Podest eroberten schließlich doch noch Tiago Ferreira (Portugal) und Roel Paulissen (Belgien). Der amtierende und der Ex-Weltmeister versuchten von Beginn an aufs Tempo zu drücken.

„Tiago hat das Tempo hoch gehalten, so dass die Cannondale-Fahrer immer unter Druck waren“, erzählte Paulissen und bekannte, dass er mit einer aufziehenden Erkältung „leiden“ musste.

Lukas Kaufmann und Hugo Prado (Orthocin Cannondale Lefty) waren mit 1:32 Minuten Vorsprung als Dritte in die letzte Etappe gegangen. Doch Prado litt an einer Erkältung und musste von Beginn an leiden. „Mir ging es gut und ich hätte gerne mehr Tempo gemacht, aber dann Hugo konnte nicht“, erzählte Kaufmann.

So fielen sie in der Gesamtwertung noch auf Rang fünf zurück, weil auch Hans Becking und Jiri Novak (CST Superior Brentjens) noch ihre Chancen suchten.

„Wir haben alles probiert“, meinte Becking. Er und Novak hatten am dritten Tag alle Chancen eingebüßt, sich dann aber von Rang zehn noch auf vier nach vorne gefahren. Auf der Schluss-Etappe wurden sie Dritte und hatten in der Endabrechnung über 25 Stunden Fahrzeit nur 38 Sekunden Rückstand auf Platz drei.

Lukas Kaufmann sprach davon, dass er und Prado „das beste brasilianische Team“ geworden seien und daher nicht unzufrieden seien. Kaufmann ist Schweizer, aber in Brasilien verheiratet. „Vor uns sind nur Weltklasse-Fahrer und uns fehlt die Erfahrung bei Etappenrennen. Vielleicht fahren wir nächstes Jahr auch mal außerhalb Brasiliens ein Etappenrennen“, erklärte Kaufmann.

 

Bei den Damen war die Angelegenheit nach dem Ausscheiden von Ivonne Kraft bereits geregelt. Isabela Lacerda und Leticia Candido (Brazilian Rockets) gewannen die Rundfahrt.

Von Ivonne Kraft gibt es die Informationen, dass sie im Hospital weiter stark sediert ist. Die Körperfunktionen seien aber stabil.

Ergebnisse

Informationen von Armin M. Küstenbrück, Brasilien

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