Bundesliga-Finale Saalhausen: Warmlaufen für die DM

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2011 gab es in Saalhausen schon mal das Duell zwischen Moritz Milatz (vorne) und Manuel Fumic. Damals gewann Milatz im Deutschen Meistertrikot. Am Sonntag fährt Manuel Fumic in diesen Klamotten. ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Der Kampf um den Gesamtsieg ist vor dem Finale zwar noch nicht komplett gelaufen, doch in Saalhausen blickt man am Sonntag dennoch mehr auf ein in die nahe Zukunft weisendes Duell. Der noch amtierende Deutsche Meister Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) trifft bei seinem Comeback auf Moritz Milatz (BMC Racing).

„Schön, dass Mani wieder dabei ist“, sagt Moritz Milatz. Dass er ihm zum Gegner wird, am Sonntag und eine Woche später bei der DM in Bad Salzdetfurth noch mehr, das freut den Freiburger mehr als dass er es fürchtet. Ein Meistertitel gegen Manuel Fumic ist jedenfalls mehr wert, als einer ohne den Titelverteidiger geschlagen zu haben.

Am Sonntag geht es erst einmal um Bundesliga-Punkte. Moritz Milatz liegt mit genau 100 Punkten in Führung und die nächsten vier Verfolger werden nicht auftauchen. Rudi van Houts (Multivan-Merida) fährt die Niederländische Meisterschaft, sein Teamkollege Thomas Litscher und Fabian Giger (Giant Pro XC) die Schweizer Meisterschaft und José Hermida (ebenfalls Multivan-Merida) weilt zuhause in Spanien.

Damit kann am ehesten noch Emil Lindgren (Giant XC Pro) den Freiburger gefährden. Lindgren hat 2012 in Saalhausen gewonnen, Moritz Milatz zuvor auch schon dreimal. Die 26 Punkte zwischen den Beiden sind noch keine Entscheidung, denn sollte Lindgren den Sprint am Samstag gewinnen, dann zieht er erst einmal an Milatz vorbei.
Auch Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) liegt nur einen Punkt weiter zurück. Nicht deshalb, sondern weil er in jüngster Zeit etwas Probleme hatte in der ersten Runde, will Milatz auch den Sprint bestreiten. Sonderlich erfolgreich war er bisher in dieser Disziplin noch nicht, aber ein paar Punkte kann er sich schon holen.

Milatz kann Rekordhalter werden
„Der Bundesliga-Gesamtsieg war eigentlich gar nicht in meinem Plan vor der Saison, aber wo die Chance da ist, wäre das schon schön“, erklärt der Europameister von 2012. Mit seinem vierten Gesamtsieg in der nationalen Serie mit internationaler Ausrichtung wäre er auf diesem Terrain alleiniger Rekordhalter.

Mit einem Auge blickt er natürlich auch auf die DM in Bad Salzdetfurth. „Rennhärte aufbauen“ ist seine Devise fürs Wochenende und damit präpariert sein für das Duell mit Manuel Fumic und mit Wolfram Kurschat („Sorry für Saalhausen, aber ich schaffe einen Start zeitlich nicht“) von Topeak-Ergon.

Wie gut Manuel Fumic schon am Sonntag dagegen halten kann, das ist völlig offen und wird mit Spannung erwartet. Der 31-jährige fährt sein erstes Rennen sieben Wochen nach seinem ersten Schlüsselbeinbruch im Training vor dem Weltcup in Albstadt. Gut möglich, dass sich die fehlende Wettkampfbelastung im Laufe des Rennens mehr und mehr bemerkbar macht. Und auch wenn sonniges Wetter prognostiziert ist, in den Abfahrten wird Manuel Fumic auch nicht alles riskieren.

Wenn Markus Schulte-Lünzum an seine Leistung vom Weltcup im Val di Sole anknüpfen kann, dann werden ihn auch Lindgren und Milatz nicht so einfach abschütteln können.

„Ich habe nach der Europameisterschaft eine Woche Pause gemacht. Der erste Trainingstag am Dienstag lief super. Ich freue mich auf den direkten Vergleich mit Moritz und Manuel, dann sehe ich wo ich stehe“, sagt Schulte-Lünzum.

Den enttäuschenden 17. Platz bei der EM will er mit dem Bundesliga-Finale aus dem Gedächtnis tilgen. „Vielleicht habe ich ein bisschen zu viel trainiert, vielleicht kamen auch noch andere Umstände dazu. So genau lässt sich das nicht erklären. Aber solche Tage gibt es halt“, will sich Schulte-Lünzum nicht irritieren lassen.

Während er bei der DM ja im U23-Rennen starten wird, treffen in Saalhausen ja einige Außenseiter schon mal aufeinander. Simon Stiebjahn (Team Bulls), der die Sprint-Gesamtwertung gewinnen kann, Andy Eyring (Team Bergamont), Marcel Fleschhut (Lexware-Rothaus) oder auch Torsten Marx (BlackTusk Racing) sind Kandidaten für eine DM-Medaille, wenn einer aus dem genannten Trio schwächelt.
Das Bundesliga-Finale gibt am Sonntag schon mal einen kleinen Eindruck von den Kräfteverhältnissen und ist in sofern schon mal ein Warmlaufen für die Deutsche Meisterschaft.

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