Bundesliga Titisee-Neustadt: Frustbekämpfung auf kurz und knackig

FOTO | Das Publikum in Titisee-Neustadt darf sich auf kurze, knackige Rennen freuen ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Sieben Tage nach der WM in Australien kreuzt man am Samstag beim vierten Bundesliga-Rennen der Saison die Klingen. Ob die WM-Teilnehmer wie Sabine Spitz (Wiawis) und Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) im kurzen Kampf ums hohe Preisgeld Nachteile gegenüber den ausgeruhten Zuhause-Gebliebenen haben werden? Der experimentelle Singer Wäldercup wird es zeigen.

 

 

Vielleicht kann Sabine Spitz ja ein wenig den Frust bekämpfen, den sie vor eine Woche zuvor nach ihrer 23. WM-Teilnahme verspürte. Die 45-Jährige hatte nach einem Sturz mit einem verdrehten Lenker und danach lockerem Steuersatz keine Chance mehr auf ein Resultat, das sie zufrieden stellen könnte. Rang 32 war weit entfernt von den Medaillen-Hoffnungen, mit denen Spitz ins Rennen gegangen war.

„Das war eine WM zum Vergessen für mich“ zeigte sich die Marathon-Vizeweltmeisterin in einer Pressemitteilung sehr enttäuscht. „Ich hatte mich beim Aufwärmen gut gefühlt und war zuversichtlich, zumal mir Strecke und Bedingungen entgegenkommen sind. Aber das ist Rennsport.“

Diesmal, in Titisee-Neustadt, geht Rennsport ein bisschen anders. Zumindest anders als man das gewohnt ist. Auf nur eine Stunde sind die Rennen angesetzt und der Kurs an der Hochfirst-Schanze wurde auf attraktive drei Kilometer komprimiert. Also: kurz und knackig.

Das kommt jetzt weniger Sabine Spitz entgegen, die zu Beginn ihrer Karriere noch Cross-Country-Rennen mit 2:45 Renndauer bestritten hat. Eher schon der Bundesliga-Führenden Anne Terpstra (Ghost Factory Racing). Die konnte Down Under eine starke Vorstellung abliefern, von einem noch besseren Ergebnis abgehalten durch einen Defekt in der Schlussrunde. Die Niederländerin feierte als Zwölfte dennoch das beste WM-Resultat ihrer Karriere und sie scheint ihrer Laufbahn einen deutlichen Knick nach oben verpasst zu haben.

Hilfe von den Teamkolleginnen?

Da sie als Leaderin der Serie ins Rennen geht, hat sie nicht nur ein Interesse sich bestmöglich zu präsentieren, sondern auch ihre schärfsten Rivalinnen Cherie Redecker aus Südafrika und die Freiburgerin Hanna Klein (Superior Bikes) hinter sich zu lassen, damit sie eine Woche später in Freudenstadt mit einem guten Polster ins Finale gehen kann.

Terpstra kann im Zweifel auf Unterstützung durch ihre Ghost-Teamkolleginnen Lisi Osl und Alexandra Engen hoffen. Die Österreicherin und die Schwedin gehören am Samstag sicherlich auch zu den Podest-Kandidatinnen. Und speziell Alexandra Engen wird das kurze Format entgegen kommen.

Außerdem interessant: Die U23-Europameisterin von 2015, Perrine Clauzel (Scott-Creuse Oxygen) aus Frankreich und wie sich Elisabeth Brandau (EBE Racing) im ersten Cross-Country-Rennen seit der Geburt ihres zweiten Kindes schlagen wird. Das bis dato letzte Rennen in der olympischen Disziplin hat sie vergangenen September just in Titisee-Neustadt bestritten. Doch am vergangenen Sonntag ließ sie mit Silber bei der Marathon-DM schon wieder aufhorchen.

Bundesliga-Titelverteidigerin Hanna Klein hat sich ebenfalls noch mal gezielt auf die beiden letzten Rennen der Saison in Titisee-Neustadt und in Freudenstadt vorbereitet.

Adelheid Morath beim Studieren

Vielleicht, vielleicht kommt ja auch noch Adelheid Morath (Bikesportworld) als Konkurrentin hinzu. Die steht noch nicht auf der Meldeliste und erklärt das stichhaltig. „Ich habe bis Freitagabend Präsenzpflicht beim Studium“, erklärt sie, die kaum 15 Minuten von der Rennstrecke entfernt in St. Märgen aufgewachsen ist. Morath studiert Ernährungsberatung und muss dafür in Stuttgart die Bank drücken. „Ich entscheide mich kurzfristig. Wenn ich mich müde fühle, dann werde ich nicht fahren.“

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