Cape Epic: Jury-Entscheid verringert Rückstand von Platt/Huber

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Karl Platt und Urs Huber: Am Freitag wieder in Schwarz-Weiß mit Blau und Gelb unterwegs. ©Sportograf

Die Jury hat bei der Cape Epic über die Wertung der vierten Etappe eine Entscheidung gefällt, die Christoph Sauser und Jaroslav Kulhavy das Gelbe Trikot bringt, den Rückstand von Karl Platt und Urs Huber jedodch auf 1:12 Minuten beschränkt.

Mit 21:53 Minuten Rückstand auf Kulhavy und Sauser, bzw. ein und zwei Sekunden mehr, hatten José Hermida/Rudi van Houts, Tim Böhme/Thomas Dietsch, sowie Karl Platt und Urs Huber in Wellington das Ziel erreicht.
Die Jury entschied nun, dass das Handicap in der Gesamtwertung auf zehn Minuten begrenzt wird. Die Veranstalter wiesen jede Art von Verantwortung für die falsche Abzweigung der drei Teams (und des Kamera-Motorrads) von sich. Doch weil die sechs Fahrer ein paar hundert Meter später auf die Ausschilderung für den nächsten Tag gestoßen seien, hätten sie keine Chance gehabt, den Fehler früher zu korrigieren. (Siehe Bericht zum Rennverlauf.)
Die Organisatoren sprachen davon, dass der Hinweis, dem Karl Platt an führender Position der Verfolgergruppe folgte, von einem anderen Rennen sei. Drei Wochen zuvor hatte in Wellington das Grape Escape stattgefunden.

Zur Entscheidung gab es verschiedene Ansichten. Bulls-Team-Manager Friedemann konnte „die Argumentation letztlich nachvollziehen“ und war „erst mal zufrieden“, obwohl er lieber die sechs Minuten tatsächlichen Abstand gehabt hätte, die es an dieser Stelle waren.

Benno Willeit, Specialized-Team-Manager von Kulhavy und Sauser war damit nicht ganz einverstanden. „Prinzipiell finde ich gut, dass das Rennen spannend bleibt. Aber man macht hier immer wieder die Erfahrung, dass das Regelbuch den Situationen angepasst wird. Der Organisator muss sicher stellen, dass so was nicht passiert, aber sie übernehmen nie die Verantwortung“, meinte Willeit, dessen Duo am Tag zuvor auch durch eine falsche Abbiegung Etappensieg und Zeit verlor.
Das geschah zwar unter anderen Umständen, aber wer welche Messlatte soll da auch angelegt werden.

Willeit verwies auch auf den Fall der Masters-Fahrer Carsten Bresser und Udo Bölts, die bei der dritten Etappe aus dem Rennen genommen wurden, weil sie falsch gefahren waren und lange Zeit herum geirrt waren, bevor sie von der falschen Richtung kamen und von einem Offiziellen disqualifiziert wurden.
„Das sollte einfach nicht passieren“, so Willeit.

Daniel Hespeler, dessen Cannondale-Duo Manuel Fumic und Marco Fontana als Etappen-Zweite vom Unglück der drei anderen Teams profitierte, sah es auch kritisch. „Klar ist es schön für die Jungs auf dem Podium zu stehen, das ist immer das Sahnehäubchen. Aber wir wollen niemand was wegnehmen. Ich denke, bei Etappenrennen wird das aber immer so sein. Das kann immer passieren und ich kann die Entscheidung nicht zu hundert Prozent nachvollziehen“, meinte er.
Für Fontana und Fumic hatte er, unabhängig davon, ein Lob übrig: „Die Jungs ziehen ihr Ding durch, machen keine verrückten Sachen und haben sogar Spaß dabei. Wenn es so weiter geht, dann kommen wir stärker aus der Sache raus, als wir rein gegangen sind.“

So oder so: Starke Vorstellung in Sausers „Playground“
Um den sportlichen Parforce-Ritt von Kulhavy und Sauser nicht zu unterschlagen: Das Duo zeigte erneut, was es drauf hat. Nachdem am Anfang die Teamkollegen Max Knox und Kohei Yamamoto das Tempo gemacht hatten, übernahmen der Tscheche und der Schweizer die Führung und fuhren die Spitzengruppe auseinander.
„Die Strecke heute kam ihnen entgegen. Das hier ist auch Christophs Playground“, meinte Benno Willeit. Sauser lebt teilweise ganz in der Nähe, in Stellenbosch und kennt die Gegend wie seine Westentasche.
Ein Sieg mit sechs Minuten Vorsprung, heraus gefahren gegen drei Verfolgerteams, wäre eigentlich Nachricht genug gewesen.
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