Cape Epic#7: Finale Etappe an Käß/Geismayr – Rekordsieg für Sauser

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Jochen Käß (vorne links) und Daniel Geismayr dahinter, triumphierten auf der letzten Etappe des Cape Epic 2015 ©Ewald Sadie/Sportzpics/Absa Cape Epic

Halber deutscher Etappensieg: Jochen Käß und Daniel Geismayr von Meerendal-Centurion-Vaude haben in Meerendal die letzte Etappe des Absa Cape Epic gewonnen. In einem aufregenden Finale distanzierten sie die Multivan-Merida-Paarung Rudi van Houts und José Hermida um vier Sekunden. Christoph Sauser hat als Tagesfünfter mit Jaroslav Kulhavy zum fünften Mal in seiner Karriere das Absa Cape Epic gewonnen und ist damit zum Rekordsieger geworden.
Das Team Investec-Songo-Specialized dominierte die 12. Auflage der MTB-Etappenfahrt nach Belieben und holte sich das Gelbe-Schwarze Leaderjersey mit 10:41 Minuten Vorsprung auf Alban Lakata und Kristian Hynek (Topeak-Ergon 1). Karl Platt und Urs Huber (Bulls 1) verteidigten ihren dritten Gesamtrang.

Am ersten langen Berg, dem sechs Kilometer langen Anstieg zum Paardeberg, griffen Jochen Käß und Daniel Geismayr an. Der dreifache Deutsche Marathon-Meister und sein österreichischer Teamkollege konnten sich absetzen und gewannen die Bergwertung mit 49 Sekunden Vorsprung auf Multivan-Merida.

Wie man es schon die ganze Woche erlebt hat, machten Hermida und van Houts in der folgenden Abfahrt die Bremse auf, kamen näher und auf der folgenden Flachpassage schloss das spanisch-niederländische Duo die Lücke zum Team Meerendal Centurion-Vaude.
Das war sicher kein Nachteil für das Unternehmen Etappensieg, denn mit gutem Teamwork vergrößerte das Quartett seinen Vorsprung auf die größere Verfolgergruppe auf zwei Minuten.

Als es in den letzten Berg, den „Stairways to heaven“ hinein ging, beschleunigten Käß und Geismayr. Noch geschwächt von den gesundheitlichen Problemen der letzten Tage, konnte Hermida das Tempo nicht mitgehen.
So erreichten Käß und Geismayr die letzte Abfahrt nach Meerendal mit 30 Sekunden Vorsprung, während die Prolog-Sieger Fabian Giger und Martin Gujan sich aus der Verfolgergruppe heraus auf die Verfolgung aufnahmen. Doch sie hatten oben am Berg noch über eine Minute Rückstand.

Im Singletrail Richtung Ziel, schlürften Hermida und van Houts die Sekunden geradezu und einen Kilometer vor dem Ziel waren es nur noch sechs. Doch Käß und Geismayr retteten ein paar Sekunden ins Zielgelände und feierten ihren ersten Etappensieg.

„Wir hatten die letzten Tage viel Probleme, Stürze und Defekte, mein Ellbogen ist ziemlich zerstört. Aber mit dem Sieg beim großen Finale nimmt alles noch ein gutes Ende“, bilanzierte Jochen Käß.
„Ich war wirklich müde und habe heute immer hundert Prozent geben müssen. Ich bin so glücklich, dass wir die Etappe gewinnen konnten“, gab Geismayr zu Protokoll.

Das Multivan-Merida-Duo war knapp geschlagen, aber José Hermida zeigte sich angesichts der Umstände dennoch zufrieden. „Gestern war ich beinahe raus aus dem Epic und heute war es ein höllischer Kampf“, erklärte Hermida.
Giger und Gujan eroberten mit 1:11 Minuten Rückstand den dritten Podestplatz.

Huber und Platt: Als Dritter nicht enttäuscht
Das Team Bulls 1 musste auch am letzten Tag noch mal leiden, verteidigte aber mit 7:04 Minuten Tages-Rückstand noch 13 Minuten vom Polster auf Multivan-Merida und wurde hinter Topeak-Ergon 1 Gesamtdritter (+34:25).
Bei Urs Huber waren in den letzten drei Tagen die Kräfte mehr und mehr geschwunden. „Ich habe ihm gut zugeredet und wir wussten, dass wir nicht so weit von der Spitze entfernt waren“, erklärte Karl Platt.

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Karl Platt und Urs Huber mit Beteuer Vincent Durand: Enttäuschung in den Gesichern nur nach Etappe 6 ©Shaun Roy/Sportzpics/Absa Cape Epic

Mit Siegambitionen gestartet, war der Osthofener dennoch nicht enttäuscht, wie er sagte. „Vor allem Jaroslav Kulhavy war zu stark. Selbst wenn wir ohne Defekte durchgekommen wären, wir hätten keine Chance gehabt. Ich bin froh, dass ich immer noch mit dem Besten mitfahren kann, meine Vorbereitung hat gepasst“, bilanzierte Karl Platt.

Der Angriff auf den Etappensieg von Alban Lakata und Kristian Hynek blieb indes aus, Lakata schien nicht in der entsprechenden Verfassung zu sein.

Sauser und Kulhavy aber waren die Triumphatoren der Woche am Western Cape , überquerten als Fünfte die Ziellinie (+1:49) und gewannen die Rundfahrt nach 31:00:57 Stunden mit 10:41 Minuten Vorsprung auf Lakata/Hynek.
Christoph Sauser ist mit seinem fünften Sieg nicht nur Rekordsieger vor Karl Platt (4), sondern auch seine letzte Absa Cape Epic als Profi.

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Triumphatoren der 12. Absa Cape Epic: Christoph Sauser (links) und Jaroslav Kulhavy ©Shaun Roy/Sportzpics/Absa Cape Epic

„Das Niveau war das höchste, das wir jemals hatten. Ich kann die Emotionen kaum beschreiben, es ist bewegend, wenn du weißt, du hast es und kommst dem Ziel immer näher. Solche Momente sind selten, Erinnerungen von anderen Siegen kamen zurück“, erklärte der bald 39-Jährige.

Marathon-Weltmeister Jaroslav Kulhavy war wohl der Stärkste im gesamten Feld. Wenn sich die tschechische Lokomotive an die Spitze setzte, dann „musst du im Zug sitzen“, wie es Karl Platt beschrieb. „Es war großartig. Wir hatten ein paar technische Probleme, aber wir sind ruhig geblieben. Der Sieg war sehr wichtig für uns“, so der Olympiasieger.

Damen: Langvads Geburtstags-Geschenk
Annika Langvad und Ariane Kleinhans (RECM-Specialized) waren auch auf den letzten 87 Kilometer die Schnellsten. Sieben von acht Tagen standen sie ganz oben und wären sie auf der dritten Etappe nicht falsch abgebogen, dann auch da.

Langvad und Kleinhans nahmen die verdiente Sekt-Dusche, noch ehe das schwedisch-südafrikanische Duo Jennie Stenerhag/Robyn Lee de Groot (Ascendis Health, +7:22) im Ziel eingetroffen waren.
Der Sekt und der Kuchen galt auch Langvads Geburtstag, den sie gemeinsam mit ihrem zweiten Gesamtsieg feiern konnte.
„Wir waren beide sehr stark. Die Woche war so intensiv. Einen Titel zu verteidigen ist etwas sehr spezielles“, sagte Langvad.

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Unangefochtene Siegerinnen: Ariane Kleinhans und hinter ihr Annika Langvad ©Sam Clark/Sportzpics/Absa Cape Epic

Der Vorsprung in der Gesamtwertung betrug 1:18:12 Stunden auf Stenerhag/de Groot und das obwohl sie eine Zeitstrafe von insgesamt 1:13 Stunden zu verkraften hatten.
Platz drei ging an SasolRacing mit Yolande de Villiers und Janka Keseg-Stevkova (+2:09:44).

Esther Süss und Alice Pirard (Meerendal-Wheeler) verloren durch gesundheitliche Probleme am vorletzten Tag ihren dritten Rang in der Gesamtwertung.

Ergebnisse

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