Cape Pioneer Trek#6: Dramatische Schluss-Etappe ohne Happy-End für Gathof/Looser

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Nico Bell (links) und Gawie Combrinck holen sich den Gesamtsieg. Für Daniel Gathof (verdeckt dahinter) ging’s nicht gut aus, das Cape Pioneer Trek ©Zoon Cronje/zcmc.co.za

Am siebten und letzten Tag des Cape Pioneer Trek in Südafrika wurde es noch mal richtig turbulent. Am Ende holten sich Nico Bell und Gawie Combrinck (NAD Pro MTB) mit dem Etappensieg auch den Gesamtsieg, während Daniel Gathof und Konny Looser (CBC Elite Pro) als große Pechvögel des Tages ihren zweiten Gesamtrang verloren. Den holten sich nach 57 Kilometern in Oudtshoorn überraschend die Tages-Dritten Erik Groen/Jeroen Boelen (Stappenbelt-Specialized) vor Matt Beers/Erik Kleinhans (Full Sus/Topeak-Ergon).

 

Zu Beginn versuchte Konny Looser das Tempo zu diktieren, doch Daniel Gathof schien da nicht mithalten zu können. Erik Kleinhans übernahm das Kommando. Er uns sein Partner Matt Beers hatten bis dato vier Etappen gewonnen und noch Ambitionen auf das Gesamt-Podium.

So entstand eine Spitzengruppe mit drei Teams: Das Gelbe Trikot, Full Sus/Topeak-Ergon und die bis dahin drittplatzierten James Reid/Julian Jessop (Team Spur).

Ein kleiner Sturz brachte Gathof und Looser ins Hintertreffen, doch sie kamen zurück und fanden sich erst mal in der Verfolgergruppe wieder, in der auch die beiden Esten Peeter Pruus und Peeter Tarvis (KOMO/RMW), sowie das Stappenbelt-Duo unterwegs waren, das zuvor schon durch Defekt zurückgefallen war.

Vorne erlitt derweil Jessop einen Plattfuß und kurze Zeit später riss bei Erik Kleinhans die Kette. So wurde dem Gelben Trikot der Etappensieg auf dem Silber-Tablett serviert. Bell und Combrinck ließen sich das nicht mehr nehmen, auch wenn hinter ihnen Peeter Pruus und Peeter Tarvis später noch mal mächtig aufdrehten und ihren Rückstand auf 47 Sekunden mehr als halbierten.

Dahinter wurde es im Kampf um die verbleibenden Podestplätze in der Gesamtwertung dramatisch. Gathof und Looser lagen nach den Problemen beim Team Spur und bei Full Sus/Topeak-Ergong bei Kilometer 30 an zweiter Stelle und es blieben noch 27 Kilometer bis zu einem glücklichen Ende auf dem zweiten Gesamtrang.

Plattfuß-Orgie raubt alle Chancen

Doch dann wurde es bitter. Konny Looser fuhr einen Plattfuß, das Plug zur Reparatur funktionierte nicht. Looser zog einen Schlauch rein und weiter ging’s. Zu dem Zeitpunkt waren der Deutsche und der Schweizer immer noch Fünfter und im Gesamtklassement Zweiter.

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Raues Terrain gab es beim Cape Pioneer Trek genug. ©Zoon Cronje

Doch 20 Kilometer vor dem Ziel war dann auch der Schlauch bei Looser platt. Der zweite eingezogene Schlauch auch gleich wieder und unterdessen holte sich auch Gathof einen Plattfuß. Und nach dieser ganzen Plattfuß-Orgie waren es noch fünf Kilometer bis zur nächsten Technischen Zone.

„Wir sind null Risiko gegangen und haben die Abfahrten wirklich easy genommen, aber die Strecke war einfach nur unschönes, steiniges Gehacke“, erklärte Gathof.

So kamen sie mit 27:42 Minuten Rückstand als Zwölfte ins Ziel, fielen in der Endabrechnung von Rang zwei auf sechs (+36:44) zurück und waren tief enttäuscht. „Die Moral ist grade ziemlich am Arsch bei uns beiden. Alles Pech auf den letzten Metern, aber das ist Afrika. Jetzt geht’s an den Strand und in die Ferien“, meinte Gathof, für dessen Sponsoren-Suche das Pech doppelt schwer ins Kontor schlägt.

Groen und Boelen nutzen die Gunst der Stunde

Das Pech der Beiden brachte Groen und Boelen wieder im Spiel um einen Spot auf dem Podium. Sie konnten die bedauernswerten Jessop und Reid passieren, dann auch noch Kleinhans und Beers und jagten dem Ziel entgegen.

Der Angriff galt erst mal Jessop und Reid, die nur eine gute Minute vor ihnen lagen, dann aber auch ein gutes Stück des Weges zu Fuß hinter sich bringen mussten. Für Groen und Boelen sollte dann sogar mehr werden (siehe oben).

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Rang drei in der Gesamtwertung: Erik Kleinhans und Matt Beers ©Zoon Cronje

Verdientes Podium für Kleinhans/Beers

Die Defekte bei Gathof und Looser öffneten auch für Erik Kleinhans und Matt Beers die Tür zum durchaus verdienten Gesamt-Podium. Mit vier Etappensiegen haben die beiden Südafrikaner, die beide aus der Gegend stammen, gezeigt, dass sie eigentlich um den Gesamtsieg hätten mitfahren können, wären da nicht die gesundheitlichen Probleme an Tag zwei und drei gewesen.

„Wir haben noch mal versucht die beiden Niederländern einzuholen, aber die waren auf der Fläche zu stark. Aber nach den beiden Tagen mit den Magen-Darm-Problemen bei mir, sind wir sehr froh, noch auf dem Podest gelandet zu sein“, so Erik Kleinhans.

 

Damen: Einseitige Angelegenheit

So spannend und aufregend die Herren-Konkurrenz, so, pardon, langweilig war sie bei den Damen. Cherie Vale und Mariske Strauss (Novus-OMX) waren auf den 503 Kilometern eine Liga für sich, gewannen Prolog, alle sechs Etappen und die Gesamtwertung mit 1:53:02 Stunden Vorsprung auf die Dauer-Zweiten Leana de Jager/Catharine Williamson (Klein Karoo Ladies) und 2:31:56 Stunden vor Katja Steenkamp/Hannele Steyn (CWC and Breakaway).

Ergebnisse

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Cherie Vale und Mariske Strauss ©Zoon Cronje

 

 

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