Craft Bike Transalp#7: Kaufmann und Käß durchbrechen die Serie – Finale Etappe an Topeak-Ergon

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Das Sextett auf dem Podest, nur in falscher Reihenfolge: Alban Lakata, Kristian Hynek (3.), Markus Kaufmann, Jochen Käß, Daniel Geismayr und Hannes Genze (2.) ©Andreas Dobslaff / Craft Bike Transalp

Die sechs Jahre andauernde Serie der erfolglosen Titelverteidigungen bei der Craft Bike Transalp ist beendet. Jochen Käß und Markus Kaufmann haben ihre Führung in der Gesamtwertung auf der siebten und letzten Etappe von Trento nach Riva del Garda souverän verteidigt. Alban Lakata und Kristian Hynek von Topeak-Ergon bejubelten derweil ihren ersten Tages-Erfolg.

Wie schon mehrfach in den vergangenen Tagen waren es wieder Centurion-Vaude 1 und 2, sowie Topeak-Ergon, die sich am Berg absetzen konnten. Nach den fast 20 Kilometern Anstieg zum Monte Bondone, die praktisch mit dem Start begannen, lag das Sextett schon vorne. Ganz oben waren Hannes Genze und Daniel Geismayr (Centurion-Vaude 2) nicht mehr dabei, dafür Urs Huber von Team Bulls 1. Allerdings ohne seinen leidenden Partner Karl Platt, von dem er sich später wieder einholen ließ. Später verpassten sie auch noch eine Abzweigung und verloren weitere Minuten.

Bis zum Ende der Abfahrt haben Genze und Geismayr wieder zu Kaufmann/Käß und Lakata/Hynek aufgefahren und das Team-Trio erreichte auch gemeinsam die letzte Höhe. Auf der Abfahrt ließ Kaufmann hinter den beiden Topeak-Ergon-Fahrern ein Loch und auf dem Weg in Richtung Ziel wurde nicht mit letzter Konsequenz nachgesetzt.
Alban Lakata und Kristian Hynek durften in Riva den wohl verdienten Etappensieg feiern.
Genau eine Minute später passierten die Gesamt-Zweiten Hannes Genze und Daniel Geismayr die Ziellinie und drei Sekunden dahinter genossen ihre Teamkollegen Jochen Käß und Markus Kaufmann ihren Triumph.

In der Gesamtwertung verändert sich auf den letzten 65 Kilometern nichts mehr. Jochen Käß und Markus Kaufmann sind die dritte Paarung, der bei der Transalp eine Titelverteidigung gelingt. Carsten Bresser und Karl Platt haben das 2006 geschafft, 2008 dann erneut Karl Platt, diesmal mit Stefan Sahm als Partner.

Keine Woche für Bulls
Der Bulls-Biker musste sich – abgesehen vom Etappensieg am ersten Tag – über die gesamte Distanz quälen. Die Verfassung war nicht wie erhofft und erreichte längst nicht das Niveau vom Frühjahr, als der 36-Jährige Osthofener in Top-Form war. So reichte es in der Endabrechnung nur zu Rang vier.

Jochen Käß und Markus Kaufmann beweisen unterdessen erneut, dass sie zu einem Weltklasse-Duo geworden sind. Der Sieg bei der Trans Andalusia zu Saisonbeginn und der Tag im Gelben Tikot beim Cape Epic, als sie dann durch einen Rahmenbruch aussichtslos zurückfielen, waren schon deutliche Belege dafür, dass der Ofterdinger und der Meckenbeurener in der Lage sind, ihre Stärken bestens zu kombinieren.

Perfektes Teamwork: Augenkontakt reicht aus
Jeden Etappe beendeten Jochen Käß und Markus Kaufmann auf dem Podest, dreimal davon ganz oben. „Wir haben als Team perfekt funktioniert. Besser hätte man sich das vorher gar nicht wünschen können. Kaum zu glauben, dass es so gut geklappt hat“, erklärte Markus Kaufmann. Alles gehe zwischen ihnen ohne vorherige Absprachen, ein Augenkontakt reicht aus. „Daumen hoch oder Daumen runter“, sagt Kaufmann, Attacke oder keine Attacke.
Zweimal funktionierte eine Strategie, die Kaufmanns Qualitäten im Anstieg und Käß Downhill-Fähigkeiten ideal kombinierte. Kaufmann fuhr am Berg voraus, Käß holte ihn in der Abfahrt wieder ein.

„Wir haben uns vorgenommen die Statistik umzuschreiben“, hatte Käß schon vor ein paar Tagen im Blick auf die Titelverteidigung gesagt. Es ist den beiden Vertretern des Jahrgangs 1981 brillant geglückt.
Gut möglich, dass ein Erfolgsfaktor war, die WM Ende Juni in Südafrika auszulassen. „Wir hatten weniger Stress-Faktoren und die Vorbereitung bei der Zillertal Bike-Challenge mit den langen Anstiegen war super“, meinte Kaufmann.

Unverhoffter Doppelsieg
Dass Centurion-Vaude ein Doppelsieg gelingen würde, davon war nicht auszugehen. Doch die Routine von Hannes Genze (32) im letzten Jahr seiner Karriere und die Downhill-Künste des 25-jährigen Daniel Geismayr vermengten sich zu einer konstanten Woche, der sie mit dem Etappensieg auf dem zweiten Tagesabschnitt die Sahnehaube aufsetzten.

Sicher waren sie auch Nutznießer des fatalen Defekts bei Kristian Hynek auf der vierten Etappe, die dem Tschechen und seinem österreichischen Partner Alban Lakata alle Chancen nahm. Lakata war in den Anstiegen meist der etwas schwächere Part, obwohl sich der Vize-Weltmeister wohl gar nicht so schlecht in Form wähnte. Am Ende stehen 17:51 Minuten Differenz auf Centurion-Vaude 1 (25:50:51) zu Buche, die 10:41 Minuten vor Centurion-Vaude 2 gewannen.

Bulls 1 weisen als Vierte 43:57 Minuten Differenz auf, während die Tages-Fünften Andreas Kleiber und Uwe Hardter schon 1:15:40 Stunden zurück lagen.

Ergebnisse

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