Cross-WM Bieles: Sascha Weber vom Schnee in die Top-Ten

Ein Defekt sorgte für die Vor-Entscheidung: Bei der Cyclo-Cross-WM in Bieles, Luxemburg, hat sich Titelverteidiger Wout van Aert (Crelan-Vastgoedservice) im Duell gegen Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) durchgesetzt. Bronze ging an Kevin Pauwels (Marlux-Napoleon). Bester Deutscher war Sascha Weber (Focus CX) mit einem kaum erwarteten zehnten Platz.

 

Mathieu van der Poel agierte vom Start weg offensiv und setzte sich an die Spitze. Der Belgier Kevin Pauwels versuchte mitzugehen, doch er musste Anfang der zweiten Runde kapitulieren und fiel erst einmal auf Rang zehn zurück. Warum, das wurde nicht ersichtlich.

So lag van der Poel alleine an der Spitze, bevor Wout van Aert zu seinem Rhythmus fand. Der Belgier hatte wegen Knieproblemen fast eine Woche pausieren müssen und zu Beginn Probleme.

Zwei Rad-Wechsel von Mathieu van der Poel sorgten dafür, dass van Aert den Anschluss finden konnte. Das direkte Duell war in Runde vier von acht eröffnet.

In der Folge erlitt van Aert einen Defekt, hatte aber Glück, dass es direkt vor der Wechsel-Zone passierte. Van der Poel nutzte der kleine Vorsprung nichts, denn der Weltmeister von 2015 erlitt unweit der Zieldurchfahrt selbst einen Hinterrad-Defekt und musste eine halbe Runde mit Plattfuß hinterher holpern.

Etwa eine halbe Minute ging in dieser sechsten Runde verloren und van Aert erlaubte sich keinen Fehler mehr. Am Ende waren es 44 Sekunden zwischen einem überglücklichen Belgier und seinem niedergeschlagenen niederländischen Kontrahenten.

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Weltmeister-Titel verteidigt: Wout van Aert ©UCI Screenshot

Kevin Pauwels setzte sich nach vielen Positions-Wechseln im Kampf um Bronze (+2:09) durch. Sein letzter Kontrahent Lars van der Haar (+2:52) verlor durch einen Defekt jegliche Chance, nachdem er noch als Dritter in die letzte Runde eingefahren war.

Überhaupt gab es jede Menge Defekte. Alleine vier Fahrer erreichten das Ziel mit nicht mehr voll funktionsfähigem Arbeitsgerät.

Sascha Weber: Starkes Finish

Das Snow Bike-Festival in Gstaad scheint für Sascha Weber als Vorbereitungs-Maßnahme keine schlechte Wahl gewesen zu sein. Der in Freiburg lebende Saarländer beendete die WM auf Rang zehn (+4:29) und verbuchte damit beim Höhepunkt sein bestes Saison-Resultat.

Weber erwischte einen guten Start, lag in einer Gruppe zwischen 13 und 17 und hatte eine starkes Schluss-Drittel. „Ich bin zufrieden mit dieser Platzierung“, erklärte Weber. Er sprach von einem „sehr schweren Rennen, konditionell sehr anspruchsvoll“.

„Zwei Hinterrad-Defekte und ein gebrochenes Vorderrad“, zählte Weber auf, „deshalb, würde ich sagen: war nicht schlecht heute.“ Den letzten Halbsatz darf man als für ihn typisches Understatement einordnen.

Marcel Meisen gibt auf

Philipp Walsleben (Beobank-Corendon) belegte Rang 13 (+5:07) und ließ sich dabei den zwölften Platz auf der Zielgeraden vom Belgier Tim Merlier noch abjagen, weil er nicht realisierte, dass der von hinten noch um die bessere Position zu sprinten begann.

Enttäuscht war dagegen Marcel Meisen (Steyleaerts), der mit einem Platz in den Top-Five liebäugelte. „Ich erwischte schon nicht den besten Start und kam mit der Strecke nicht wirklich gut klar.“ Meisen gab das Rennen auf.

Während der beste Eidgenosse Simon Zahner als starker Neunter (+4:08) ein hervorragendes WM-Ergebnis verbuchte, muss man das auch seinen Teamkollegen Severin Saegesser (14., +5:18) und Nicola Rohrbach (15., +5:28) attestieren. Rohrbach hatte in Runde vier technische Probleme und verlor dabei sechs Positionen (von 17 auf 23).

 

U23: Sieg für Oranje

Einen souveränen Sieg von Joris Nieuwenhuis aus den Niederlanden sah man am Morgen im U23-Rennen der Herren. Nieuwenhuis siegte mit 1:23 Minuten Vorsprung auf den Spanier Felipe Orts Lloret und 1:29 Minuten vor Sieben Wouters, ebenfalls für Oranje am Start.

Simon Andreassen (Specialized Racing), Junioren-Weltmeister auf dem Mountainbike und auf dem Cross-Rad hatte sich etwas Hoffnungen auf Edelmetall gemacht, doch zwei Defekte warfen ihn in Runde drei und Runde sechs von sieben zurück.

„Ich kann nur davon träumen, was hätte sein können“, postete er auf seinem Instagram-Account. Er wurde Achter, einen Platz hinter Gioele Bertolini. Der Team-Weltmeister auf dem Mountainbike hatte nach fünf Runden noch an zweiter Stelle gelegen. Auf Position sechs erreichte mit Joshua Dubau (Sunn) noch ein Fahrer als Sechster das Ziel, den man aus dem MTB-Sport kennt.

Bester Deutscher war Manuel Müller auf Platz 23.

Ergebnisse

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