CSC Amathous: Furioses Finish von Nathalie Schneitter

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Nathalie Schneitter auf dem Weg zum Sieg in Amathous ©Erhard Goller


Überraschend hat Nathalie Schneitter die zweite und letzte Runde des Cyprus Sunshine-Cup vor den Toren von Limassol gewonnen. Die Schweizerin von Rose-Vaujany siegte mit einem furiosen Finish vor Lisi Osl (Ghost Factory Racing) und Anne Terpstra (Habitat MTB Team). Helen Grobert (Ghost Factory Racing) kam bei ihrem Saisondebut auf Rang sieben.

Als Lisi Osl (Ghost Factory Racing) im Damen-Rennen in der ersten Runde die Führung übernahm und Olympiasiegerin Julie Bresset (BH-Sr Suntour-KMC) und Anne Terpstra (Habitat MTB Team) hinter sich ließ und 25 Sekunden Vorsprung heraus fuhr, da schien alles bereit für einen Sieg der Weltcup-Gesamtsiegerin von 2009.

Niemand rechnete mehr mit Nathalie Schneitter (Rose-Vaujany). Sie lag in der zweiten Verfolgergruppe bereits 45 Sekunden zurück. Aber als die Fahrerinnen in die dritte Runde gingen, da war begann sich alles zu verschieben.
Schneitter schloss zu Janka Keseg-Stevkova (Outsiterz Cycling Team) und der nachlassenden Bresset auf und ging vorbei. Im letzten Anstieg der dritten Runde, holte sie auch Terpstra ein und passierte auch die Niederländerin.

Mit nur noch acht Sekunden Rückstand auf Osl, ging Schneitter in die letzte Runde und hatte als Verfolgerin war der mentale Vorteil auf ihrer Seite. Kurz vor einem Anstieg, erreichte die Junioren-Weltmeisterin von 2004 ihre Konkurrentin und bevor es in den Singletrail-Anstieg hinein ging, griff sie an.

Dabei touchierte sie Osl und die musste ins Gras. Damit war der Weg für Schneitters erster Sieg in Amathous frei.
„Das ist Rennsport, sie hatte ihre Hände am Lenker, insofern ist das okay. Ich hätte in einer solchen Situation vermutlich das gleiche gemacht, weil ich auch vor dem Anstieg vorbei gewollt hätte“, nahm Osl die Situation sportlich.

Trotzdem entschuldigte sich Schneitter, als beide die 25,2 Kilometer beendet hatten.
„Ich habe erwartet, dass es in der Startloop und der ersten Runde schwierig werden würde, weil ich diese Woche noch viel trainiert habe. Da ist man halt nicht so frisch. Ich musste Geduld haben und dann ging es besser und besser. Am Schluss hatte ich richtig Dampf“, erklärte Nathalie Schneitter.
„Es kommt unerwartet, aber es ist großartige schon im zweiten Rennen für das neue Team einen Sieg einzufahren.“

Auch Anne Terpstra passierte Lisi Osl. Nachdem sie im letzten Anstieg vorbei gezogen war, unterlief der Niederländischen Meisterin allerdings ein Fehler und sie stürzte im letzten Downhill. „So konnte Lisi wieder vorbei ziehen. Ich habe ein solches Resultat aber nicht erwartet, weil ich wegen eines Schnitts in meiner Hand die ganze Woche kein Offroad-Training machen konnte. Deshalb bin ich sehr froh mit meinem dritten Platz“, so Terpstra.

Osl mit Schramme, aber zufrieden
Der Sturz hatte aber noch eine andere Wirkung. Dadurch verlor Anne Terpstra die Gesamtwertung des Cyprus Sunshine Cup an Nathalie Schneitter, der das orangene Jersey zwischen den Ruinen des altertümlichen Amathous übergestreift wurde.

Lisi Osl hatte eine Schramme am Ellbogen, zog aber ein zufriedenes Fazit. „Ich denke, ich vermisste nach wie vor die Rennhärte. Ich bin erst seit zwei Wochen wieder auf dem Bike, nach viel Training im Schnee“, kommentierte sie ihre Leistung. „Heute war mein Plan, nicht zu überziehen, aber Tempo zu gehen und zu sehen, wie lange es reicht“, sagte die Österreichische Meisterin.

Hohes Grundtempo bei Grobert
Helen Grobert (Ghost Factory Racing) vertrug die Intensität des Wettkampfs noch nicht so gut wie die Konkurrenz, die beim Afxentia Etappen-Rennen schon vier Wettkampftage in den Beinen hatte. Wie erwartet muss man sagen.
Grobert konnte das Anfangstempo nicht mitgehen und kämpfte dann zwischen Rang acht und zehn.

„Ich konnte ein hohes Grundtempo gehen, aber in die Leistungsspitzen bin ich nicht rein gekommen. Ich fühle mich jetzt auch gar nicht müde. Für das erste Rennen war das durchaus okay“, kommentierte die Remetschwielerin. Am Schluss konnte sie noch ihre Ex-Teamkollegin von Focus, Barbara Benko überholen und wurde mit 1:42 Minuten Rückstand Siebte.

Ihre Schwester Hannah Grobert (Ghost) fuhr bei den Juniorinnen auf den zweiten Platz, mit deutlichen 4:24 Minuten Rückstand auf die Siegerin Adel Safarova (Russland). „Ich habe es am Anfang etwas übertrieben und bin dann halt mein Rennen gefahren“, so Hannah Grobert.

Ergebnisse auf www.cyclingcy.com

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