Das Möbel Märki MTB Team und ein Veto aus Moskau

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Das Möbel Märki Team in Windham von links: Irina Kalentieva, Beat Stirnemann, der scheidende Mechaniker Hubert Grzebinoga und Matthias Stirnemann ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Das Team Möbel Märki MTB Pro Team blickt auf eine erfolgreiche Premieren-Saison zurück. Irina Kalentieva wurde erneut Vize-Weltmeisterin und Matthias Stirnemann tauchte überraschend zweimal in den Top-15 der Welt auf. Die Idee das Team für 2016 mit Nachwuchs-Sportlern zu erweitern, ließ sich erst einmal nicht umsetzen. Und Team-Chef Roger Märki sucht derzeit noch Ersatz für seinen Mechaniker, der sein Engagement aus familiären Gründen beendet hat.

Während er mit dem Team-Debut in diesem Jahr sehr zufrieden ist und zuversichtlich auf das kommende Jahr blickt, nennt Märki diesen Umstand einen „Stolperstein“. Aktuell zumindest.

„Leider sind wir da noch nicht fündig geworden. Wir stellen uns eine Zusammenarbeit mit 150 bis 200 Einsatztagen vor und natürlich wollen wir einen absoluten Profi im Umgang mit dem Material, flexibel, belastbar und teamfähig, sowie mit Wettkampf-Erfahrung“, rattert Roger Märki das Stellenprofil herunter. „Laufradwechsel quasi blind in 20 Sekunden“, fügt er noch hinzu.

Er hat das Team vor einem Jahr für und um Irina Kalentieva herum zusammen gebaut. Es sollte vor allem ihr als Plattform dienen, um 2016 eventuell ihre vierten Olympischen Spiele zu erleben. „Wir haben uns vorgenommen jeweils von Jahr zu Jahr zu entscheiden“, erklärt Märki gegenüber acrossthecountry.net. Das Jahr 2016 und damit auch die Olympischen Spiele in Rio werden also in Angriff genommen.

„Wenn Irina ihr Bike an den Nagel hängt…“

„Aber so wie wir vor einem Jahr bis nach Rio geschaut haben, so haben wir jetzt auch ein bisschen weiter geträumt und gedacht“, lässt der Möbel-Unternehmer wissen. „Was könnte mit dem Möbel Märki Pro Team mal sein, wenn Irina ihr Bike an den berühmten Nagel hängt“, hätte man sich gefragt. Und die vorsichtige Antwort darauf: „Es war für uns denkbar zwei U23-Fahrerinnen ins Team aufzunehmen. Zwei, weil sie die Erfahrungen zusammen teilen könnten und es neben der Motivation auch für die Organisation sinnvoller ist.“

Zudem hätte das Duo von der Erfahrung der neunfachen WM-Medaillengewinnerin Irina Kalentieva profitieren können. Mindestens eine der U23-Fahrerinnen, so das Ziel, hätte das Potenzial haben sollen aufs U23-Weltcup-Podium zu fahren.

Das alles ist im Konjunktiv formuliert, denn beide möglichen Neuzugänge sagten am Ende ab. Eine weil sie vermutlich ein (noch) besseres Angebot bekommen hatte und die zweite weil das Sportministerium andere Pläne mit ihr hat.

U23-Vize-Weltmeisterin muss absagen

Dabei handelt es sich um die Russin Olga Terentyeva, die in Andorra überraschend Vize-Weltmeisterin in der U23 geworden war. Sie kommt aus dem gleichen Ort wie Kalentieva. Sie und ihr Trainer Vladimir Krasnov, der Entdecker auch von Irina Kalentieva, hätten bereits zugesagt, als vom russischen Sportministerium in Moskau ein Veto kam. „Sie muss 2016 die russischen Farben des Teams RusVelo tragen“, erklärt Roger Märki den Effekt der Politik.

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Konnte positiv überraschend und teilweise große Sprünge machen: Matthias Stirnemann ©Armin M. Kuestenbrueck/EGO-Promotion

Terentyeva hatte beim (Straßen-)Team RusVelo bereits unterzeichnet und obschon sie 2016 ihre MTB-Karriere weiter entwickeln soll, muss sie das für die staatsnahe Equipe tun.

Im Möbel-Märki hätte sie sicherlich sehr gute Bedingungen gehabt. Die Equipe war schon im ersten Jahr sehr gut aufgestellt und 2016 wird mit Beat Stirnemann ein stellvertretender Team-Manager bei „nahezu allen“ Rennen vor Ort sein, der sehr viel Know-How besitzt und die Qualität junge Sportlerinnen und Sportler zu fördern.

Platz 15 in der Team-Wertung

Die Polin Katarzyna Solus-Miskovic hätte 2015 eigentlich auch zum Team gehören sollen. Doch als sie schwanger wurde, war das hinfällig. Ob sie noch mal zurück kommt, sei aktuell „etwas vage“, so Roger Märki.

So ist sein Sohn, der Junior Luca Märki (Jahrgang 1998), der dritte Fahrer, der benötigt wird um die Anmeldung als UCI Team möglich zu machen.

Die Saison 2016 hat die Schweizer Equipe in der Team-Wertung auf Rang 15 abgeschlossen, obwohl nur Irina Kalentieva und Matthias Stirnemann für Punkte sorgen konnten. Auch im kommenden Jahr wird man auf Scott Bikes die Rennen bestreiten.

 

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