DM Bad Salzdetfurth: Drei Damen, drei Favoritinnen

FOTO | Hier, beim Start zur DM 2016, sind sie alle versammelt, die 2017 als Medaillenkandidatinnen gelten dürfen: Sabine Spitz, links daneben Adelheid Morath, dahinter Helen Grobert und links außen Hanna Klein. Auf der anderen Seite: Nadine Rieder ©Thomas Weschta/EGO-Promotion

Wer bei der DM in Bad Salzdetfurth bei den Elite Damen auf dem Podest steht, scheint bereits klar zu sein. Drei Favoritinnen können aus dem kleinen Feld der Meldungen herausgefiltert werden, aber alle Drei können auch den Titel holen, jede hat das Meistertrikot schon mal getragen und alle kommen aus Südbaden. Was sie unter anderem unterscheidet: Sabine Spitz, Adelheid Morath und Helen Grobert gehören im Grund drei verschiedenen Generationen an. In der U23 fehlt die Meisterin der Jahre 2015 und 2016.

Sabine Spitz (Wiawis) geht als Titelverteidigerin ins Rennen. Und ihr Ziel kann eigentlich erst mal kein anderes sein als ihr 19. Meister-Jersey mit nach Hause zu nehmen, das 14. in der Cross-Country-Disziplin.

Einerseits attestiert ihr das Frühjahr, respektive die starken Ergebnisse mit Rang zwei in Nove Mesto und Sieben in Albstadt, dass sie gut genug in Schuss ist, um erneut Deutsche Meisterin zu werden.

Die Nacken-Schmerzen vom Sturz in Lenzerheide müssten bis zum Sonntag auch behoben sein. „Das wird ein definitiv sehr offenes Rennen. Es kommt auf die Tagesform an, Glück und Pech. Klar würde ich gerne den Titel verteidigen, aber ich sehe das entspannt. Es hängt nicht alles an dem Meister-Jersey“, sagt Sabine Spitz.

„Wir kommen alle Drei für den Titel in Frage.“

Grobert: Werde mit Köpfchen fahren

Helen Grobert (Cannondale Factory Racing, 25) musste sich vergangenes Jahr nur knapp geschlagen geben. Genau elf Sekunden fehlten zur Titelverteidigung. 2015 hatte sie sich in Saalhausen durchgesetzt, nachdem Spitz damals per Defekt nur Vierte wurde. Es war auch das Jahr, in dem Helen Grobert in die Weltspitze stieß.

Dort findet man die 25-Jährige auch dieses Jahr wieder. Und mit ihrem ersten Weltcup-Podium in der Elite, dem fünften Rang in Lenzerheide, hat sich Grobert in eine Position gebracht, die sie in eine Favoritenstellung manövriert.

„Erst mal freue ich mich auf das Rennen. Ich bin gespannt was für ein Ergebnis raus kommt, wir sind alle Drei gut in Form“, verweist Grobert auf die offene Ausgangslage.

„Ich werde auf alle Fälle mit Köpfchen fahren“, sagt sie noch.

Morath: Werde fit am Start stehen

Die Dritte im Bunde ist Adelheid Morath (Bikesportworld, 32), die Meisterin von 2014. Auch sie rechnet mit einer „spannenden DM zwischen uns Drei.“

Der Freiburgerin darf man ebenfalls Top-Fünf-Potenzial im Weltcup unterstellen, auch wenn es in den ersten vier Rennen noch nicht geklappt hat. In Albstadt war es ein Sturz, in Andorra ein Problem mit der Bremsscheibe und in Lenzerheide war sie gesundheitlich angeschlagen.

Soll heißen: wenn Morath ohne Handicap durchkommt, ist sie Titelkandidatin. Vor allem der Anstieg hinauf zum Sothenberg kommt ihr entgegen. Nach Lenzerheide musste sie ein paar Tage pausieren weil sie offenbar mit einem Infekt kämpfte.

„Aber bei der DM werde ich fit am Start stehen“, zeigt sie sich optimistisch.

Sabine Spitz hat die Strecke in der Solestadt sowohl 2010 als auch 2013 bei den Deutschen Meisterschaften als Siegerin verlassen, auch wenn ihr der Berg genauso wenig entgegenkommt wie Grobert. „Wenn man Form hat, kann man überall gut fahren“, weiß die Jüngste im Trio.

Und sonst?

Das sind also die drei Top-Favoritinnen. Wer aber könnte in die Lücke stoßen, wenn eine aus dem Trio auslässt? Da ist Hanna Klein (Superior Bikes), die 2015 Deutsche Vize-Meisterin wurde und 2010 in Bad Salzdetfurth Dritte war. Bronze hatte die 29-Jährige schon im Jahr zuvor gewonnen. Allerdings war sie zuletzt von Spitz, Morath und Grobert doch ein Stück weit entfernt

Nadine Rieder (AMG-Rotwild) kann wegen ihrer Knie-Verletzung ja nicht starten. Ansonsten gibt es nach dem Ausfall von Elisabeth Brandau (zweites Kind) eigentlich keine ernsthaften Kandidatinnen mehr, die im Kampf um die Medaillen mitmischen können. Sofern dem Favoriten-Trio nichts Einschneidendes passiert.

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Titelverteidigerin Sofia Wiedenroth fällt aus, Antonia Daubermann (dahinter) gehört zu den Titelkandidatinnen ©Erhard Goller

U23 Damen: Die Jungen können Wiedenroth beerben

Potenzielle Mitbewerberinnen, zumindest in den nächsten Jahren, fahren noch in der U23. Da muss Titelverteidigerin Sofia Wiedenroth (AMG-Rotwild) allerdings verzichten. Sie ist bei der Rekonvaleszenz nach ihrer Knie-Verletzung im Juni wieder zweimal auf das betroffene Gelenk geflogen und muss aktuell gerade einen langwierigen Therapie-Plan absolvieren.

So sind Antonia Daubermann (Global Fine Art/Stevens), Clarissa Mai (Link Rad Quadrat), Nina Benz und eventuell Lia Schrievers (German Technology Racing) die Medaillenkandidatinnen. Alle Vier gehören dem jüngsten (Schrievers und Benz) oder zweitjüngsten Jahrgang an.

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