DM Saalhausen: Duell zwischen Fumic und Milatz oder ein lachender Dritter?

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DM 2104 in Bad Säckingen: Die erste Reihe ist bestückt mit Medaillenanwärtern für den kommenden Sonntag. Von links: Markus Schulte-Lünzum, Moritz Milatz, Manuel Fumic, Julian Schelb und Simon Stiebjahn. ©Andreas Dobslaff/EGO-Promotion

Titel Nummer fünf für Moritz Milatz, Titel Nummer drei für Manuel Fumic? Auf diese Frage könnte man die Konstellation vor dem Elite-Rennen der Herren bei den Deutschen Meisterschaften in Saalhausen zuspitzen. Titelverteidiger Markus Schulte-Lünzum gehört zu einer Handvoll Kandidaten in Lauerstellung, aber es gibt noch einen Altmeister, der zum Teamplayer werden könnte.

Zum ersten Mal seit 2007 (Wetter/R.) werden die Cross-Country-Meisterschaften wieder in Nordrhein-Westfalen ausgetragen. Und ausgerechnet vor seiner ersten DM in seinem Heimat-Bundesland ist Titelverteidiger Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) aus Haltern etwas ins Straucheln geraten. Im Frühjahr lieferte er keine Resultate ab, die seinem Leistungsvermögen entsprechen und war zudem vom Defekt-Pech geplagt.

Daher steht Schulte-Lünzum am Sonntag auch nicht ganz oben auf der Favoritenliste, wenn es um den Titel bei den Herren geht. „Bei meinem Heimrennen in Haltern konnte ich endlich meine Leistungswerte abrufen, das war mental wichtig und ein klares Zeichen. Ich habe aber noch nicht alles hundertprozentig im Griff und es wäre vermessen zu sagen, ich kann in den Zweikampf zwischen Manuel und Moritz eingreifen“, sagt Schulte-Lünzum.
Dahinter sieht er sich aber in der Lage in den Kampf um die (Bronze-)Medaille einzugreifen.

Prognosen, die zum Lachen sind…
Wenn alles so kommt, wie nicht nur er vermutet. Der Kirchheimer Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) und der Freiburger Moritz Milatz (Koch Engineering-Müsing Bikes), beide Jahrgang 1982, sind seit Jahren die beiden (einzigen) Deutschen, die zu Weltklasse-Leistungen fähig sind. Daher gelten sie automatisch als Favoriten.

Mit diesem Satz konfrontiert, beginnt Manuel Fumic zu lachen. „Das war letztes Jahr auch so und dann….“. Er lacht weiter und verweist damit auf die unkalkulierbaren Aspekte des Sports. Er selbst hatte nicht die Tagesform, wurde Zweiter und Milatz war mit einem Defekt ausgeschieden. Prognosen können sich in Schall und Rauch auflösen.
„Klar, mein Ziel ist der Titel. Auch wenn der Aufbau in Richtung nächster Weltcup geht, komme ich sicher in einer starken Verfassung und bereite mich entsprechend vor“, sagt Fumic, der 2008 und 2012 den Titel geholt hat.

Milatz: Zweiter war ich in Saalhausen noch nie
Moritz Milatz hat schon vier Meistertrikots im Schrank hängen und er hat zudem in Saalhausen viermal das Bundesliga-Rennen gewonnen. Zuletzt 2013. „Zweiter war ich dort noch nie“, sagt er mit einem Schmunzeln.

In den vergangenen Wochen habe er im Studium etwas mehr Stress gehabt, sagt Milatz, aber nachdem er in Albstadt eine so starke Leistung abgeliefert hat, muss das kein einschränkendes Argument sein.

„Ich hoffe, dass es noch mal so gut geht. Ich werde schon versuchen das Trikot zu holen, klar. Die Strecke liegt mir irgendwie, warum weiß ich aber auch nicht wirklich“, sagt Milatz. Nun, wird er auch nicht wissen müssen, so lange es so ist.

Hinter diesem Duo gibt es neben Markus Schulte-Lünzum noch eine ganze Schar an Fahrern, denen man zutraut um eine Medaille zu kämpfen. Der Vorjahres-Dritte Markus Bauer (Kreidler Werksteam) Simon Stiebjahn (Team Bulls), der 2013 in Saalhausen Deutscher Sprint-Meister wurde. Zum Beispiel. Stiebjahn bringt auch den Münchner Max Holz (Stevens MTB Racing) ins Gespräch. Und Martin Gluth (Novus OMX), „wenn er einen guten Tag erwischt“ (Stiebjahn-Zitat).

Und was ist mit Schelb und Kurschat?
Er nennt auch Julian Schelb (Multivan-Merida) und den dreifachen Ex-Meister Wolfram Kurschat (Koch Engineering-Müsing Bikes).
Bei Julian Schelb ist gutes Resultat nicht unbedingt zu erwarten. Bei ihm wurde eine Infektion mit dem Candida-Pilz festgestellt. Das bedeutet eine etwa sechswöchige Diät, in der es vor allem gilt Zucker zu vermeiden.
„Ich bin immer noch dabei raus zu finden, was ich essen kann und was nicht. Mittlerweile stehen viele Sachen auf der Verbotsliste. Aber es geht mir von Tag zu Tag besser und ich freue mich endlich Rennen fahren zu können. Was dabei raus kommt, kann ich schlecht voraussagen“, erklärt Schelb.

Anders ist das bei Wolfram Kurschat. Der hat sich noch mal richtig gut in Form gebracht. „Durch die beiden Weltcup-Rennen habe ich an Form gewonnen und vor zehn Tagen hatte ich auch noch mal einen Leistungsschub. Ein Test hat mir gezeigt: die körperliche Leistungsfähigkeit ist da. Was das Wert sein wird, da lassen wir uns überraschen“, sagt Kurschat.

Dabei denkt er nicht mal, oder zumindest nicht nur, an seine eigenen Ambitionen. „Moritz ist der Kapitän, das ist klar. Ich hoffe, dass ich ihm sehr lange zur Seite stehen kann und ihm helfen“, so Kurschat. Wenn der 4,8 Kilometer lange Kurs trocken bleibt, muss man mit dem 40-Jährigen rechnen. Nicht nur als Helfer.

Zeitplan DM Saalhausen 2015
• Freitag, 19.6.
• 14 Uhr Slalom U15 (nur für die Startaufstellung)
• 15 Uhr Slalom U17 (nur für die Startaufstellung)

• Samstag, 20.6.:
• 9 Uhr DM U15 weiblich
• 10 Uhr DM U15 männlich
• 11 Uhr DM U17 männlich
• 12.30 Uhr, U19 weiblich / U17 weiblich
• 14 Uhr U19 männlich
• 14.15 Uhr Start Marathon halb/kurz (Rahmenprogramm)
• 15.30 Uhr, Start Marathon Fun (Rahmenprogramm)

• Sonntag,21.6.
• 9 Uhr, Masters-Kategorien 1 und 2-4
• 11 Uhr, U23 Herren
• 13 Uhr, Elite Damen
• 13.02 Uhr Damen U23
• 14.30 Uhr, offene Kiddy- und Bambini-DM (Rahmenprogramm)
• 15 Uhr Elite Herren
• www.mtb-sharkattack.net

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