EM Bern: Yana Belomoyna holt den U23-Titel – Grobert gewinnt Bronze

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Helen Grobert: Erste internationale Medaille in der U23-Kategorie

Die Ukrainerin Yana Belomoyna (Superior-Brentjens) hat auf dem Berner Gurten das U23-Rennen der Damen gewonnen. Die neue Europameisterin distanzierte Sprint-Europameisterin Jenny Rissveds (Scott) um 1:13 Minuten. Helen Grobert (Focus XC) holte mit 1:41 Minuten Rückstand überraschend die Bronze-Medaille vor der großen Favoritin Jolanda Neff (Giant Pro XC), die 2:26 Minuten Rückstand aufweist. Lena Putz (XXL Solutions) wird mit 5:31 Minuten Rückstand Zehnte.

Titelverteidigerin Jolanda Neff übernahm in der ersten Runde wie erwartet die Führung, doch als Yana Belomoyna vor Beginn der zweiten 4,5-Kilometer-Schleife nur acht Sekunden Rückstand hatte, da war schon klar, dass Neff nicht vor einem langen Alleingang stehen würde.
Belomoyna schloss auf und Ende der zweiten Runde griff sie an einem Anstieg an. „Da war ich am stärksten“, erklärte die Ukrainerin, sprach aber auch von einer „Überraschung“ im Bezug auf den Titelgewinn. Betrachtet man ihre Rundenzeiten vom U23-Rennen in Val di Sole, ist die Überraschung nicht mehr so groß. Eine Runde vor Schluss wäre sie im Elite-Rennen mit ihrer Endzeit Siebte gewesen und bei der WM in Saalfelden in 2012 war sie hinter Neff Zweite.

Jolanda Neff litt unter der Hitze und konnte sich nicht wehren. Stattdessen wurde sie von der Schwedin Jenny Rissveds eingeholt. Das Duo lag scheinbar sicher 35 Sekunden vor Helen Grobert, die sich schon der Junioren-Weltmeisterin von 2012, Andrea Waldis (Schweiz) entledigt hatte. Anfang der letzten Runde griff Rissveds an. Es gelang ihr, sich von Neff abzusetzen.

Kurz zuvor hatte Helen Grobert ihr starkes Finish begonnen und die Differenz auf Bronze und Silber um 15 Sekunden reduziert. Die Südbadenerin roch die Medaille und drehte mit großem Willen auf. Am vorletzten Anstieg, dem längsten, ging sie an Neff vorbei und stürmte zu Bronze.
„Ich wollte diese Medaille unbedingt und als ich die vor mir sah, habe ich noch mal einen Motivationsschub bekommen. Ich wollte heute alles, nur nicht wieder Vierte werden“, sagte eine strahlende Deutsche U23-Meisterin im Ziel.
Sie hat in ihrer Karriere schon einige vierte Plätze bei internationalen Rennen zu verbuchen, auch bei der EM und bei der WM. Grobert sicherte dem Bund Deutscher Radfahrer die dritte Medaille an einem Tag nach Silber (Wiedenroth) und Gold (Baum) in den Junioren-Rennen. Das gab es noch nie.

Rissveds: Nach Sprint-Gold Cross-Country-Silber
Jenny Rissveds konnte am Anfang Neff und Belomoyna nicht folgen und war erst einmal mit Helen Grobert unterwegs, bevor sie sich absetzte. „Frischi (Thomas Frischknecht) hat mir gesagt, ich sollte mich auf Bronze konzentrieren. Die nächste Runde war ich auf zehn Sekunden an Jolanda dran. Da sagte er, konzentriere dich auf Silber. Ich bin stolz, dass ich heute zum ersten Mal Jolanda schlagen konnte“, kommentierte die Sprint-Europameisterin.

Jolanda Neff zeigte sich im Ziel gefasst. Im Schatten eines Baumes stand sie den Medien Rede und Antwort zum Scheitern einer großen Favoritin. „Ich dachte, ich fahre mein Tempo. Ich habe die Hitze aber immer mehr gespürt. Im letzten Aufstieg war ich leider nicht mehr so konzentriert und habe einen Fehler gemacht“, sagte Neff.

Lena Putz aus Röhrnbach überzeugte in ihrem ersten U23-Jahr als Zehnte. Mit den ersten drei Runden war sie aber nicht zufrieden. „Da lief gar nichts, aber dann habe ich mich auf die Abfahrten konzentriert und Spaß gehabt. In den letzten beiden Runden lief es dann besser“, erklärt Putz.

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