EM Jönköping Eliminator: Wird der Weltmeister zum dritten Mal Europameister?

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Heiko Hog, einer von drei deutschen Startern bei der Eliminator-EM ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Zum vierten Mal werden am Freitag in Jönköping die Europameister im Eliminator Sprint gesucht. Deutsche Farben sind nur bei den Herren vertreten, in Heiko Hog (Freiburger Pilsner-AfK) aber durch den Vize-Europameister des vergangenen Jahres. Titelverteidiger ist der Niederländer Jeroen van Eck (MLP Specialized). Bei den Damen wird eine Nachfolgerin der abwesenden Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) gesucht.

 

Heiko Hog sorgte vor zehn Monaten in Chies d’Alpago für eine faustdicke Überraschung, als er sich im Eliminator Sprint die Silbermedaille holte. Der Schwarzwälder war nach dem Bike-Diebstahl im Lager des Bund Deutscher Radfahrer sogar mit einem fremden, dem Rad von Julian Schelb auf den zweiten Platz gefahren.

Jeroen van Eck gewann den Titel, obwohl er im Halbfinale eigentlich ausgeschieden war. Doch der späteren Weltmeister Daniel Federspiel wurde dann wegen Frühstarts disqualifiziert und konnte so nicht seinen dritten EM-Titel in Folge abgreifen.

Ob Heiko Hog diesen Coup wiederholen kann? Aktuell ist schwer einzuschätzen, wer von den Sprintern Form hat und wer nicht. Daniel Federspiel (Scott) gewann zwar – wie gewohnt – in Nals, doch zuletzt war er gesundheitlich nicht ganz auf dem Damm.

Und Jeroen van Eck machte beim Citysprint in Apeldoorn noch nicht den ganz starken Eindruck. Jedenfalls wurde er unter anderen von Marco Schätzing (Fujibikes-Rockets) geschlagen. Und von Ex-Weltmeister Fabrice Mels weiß man auch nicht viel.

Heiko Hog: Nehme mir nicht zu viel vor

Heiko Hog selbst kann über seine Sprint-Form auch nicht mit Gewissheit reden. „Seit dem Tälercup in Hausach vor einer Woche habe ich mich speziell auf den Sprint vorbereitet. Das ist natürlich nicht viel. Trotzdem glaube ich, dass die Form ganz gut ist“, sagt der Breitnauer.

„Dass die Top-Sprinter am Start sind, davon werde ich mich aber gar nicht all zu sehr beeinflussen lassen. Beim Sprint darf man sich auch nicht all zu viel vornehmen, sonst ist der Druck vorher und die Enttäuschung nachher viel größer“, sagt Hog und spricht damit den Faktor Glück an, der in dieser rasanten Disziplin immer eine Rolle spielt.

Dass er als Silbermedaillengewinner aus dem Vorjahr an den Start geht, das ist für Hog eine veränderte Ausgangslage.

„Ich bin schon ein bisschen aufgeregter als letztes Jahr, aber dafür freue ich mich umso mehr auf den Event“, so Hog. Dass der Kurs mit 670 Metern relativ kurz ist, das würde ihm entgegen kommen.

Schätzing „muss“ ins Viertelfinale

Marco Schätzing hat in Apeldoorn in diesem Jahr immerhin schon einen Sprint bestritten – und gewonnen. „Die Beine sind gut beieinander“, meint Schätzing, der sich von Freundin und Tochter mit einem Versprechen losgeeist hat. „Ich habe ihr versprochen, dass ich mindestens bis ins Viertelfinale komme, ansonsten gibt es die Rückreise per Rad“, erklärt Schätzing mit einem Lachen. Von daher ist es logisch, dass er „um die Top Acht“ kämpfen wird.

Vitus Wagenbauer ist der dritte BDR-Vertreter, der am Freitag um 17 Uhr in der Qualifikation um den Einzug ins Achtelfinale kämpft. Dem groß gewachsenen Bayern macht die Strecke, wie seinen beiden Kollegen „sehr viel Spaß“.

In Nals konnte er in einem Lauf den amtierenden Europameister schlagen und wurde am Ende Vierter. In Apeldoorn war er wegen Krankheit nicht am Start. „Mir geht’s ganz gut“, nickt Wagenbauer.

„Der Kurs ist fair. Im technischen Bereich kann man zwar kaum überholen, aber am Anstieg und im Ziel“, meint er.

Damen: Europameisterin und Weltmeisterin werden vermisst

Zwei Schweizerinnen haben auf die Selektion für die Europameisterschaften in Schweden verzichtet und es sind mit Kathrin Stirnemann und Linda Indergand (Focus XC) ausgerechnet die amtierende Europameisterin und die amtierende Weltmeisterin im Eliminator Sprint

So wird also unter nur 13 Teilnehmerinnen eine Nachfolgerin gesucht. In Schweden sind ja eigentlich zwei großartige Sprinterinnen zuhause, aber beide sind nicht gemeldet. Die zweifache Weltmeisterin Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) hat  schon länger keinen Sprint mehr bestritten und Jenny Rissveds (Scott-Odlo) hat sich 2015 auch aus der Disziplin verabschiedet, nachdem sie keinen Weltcup-Status mehr hatte.

Die WM-Dritte von 2014, die Norwegerin Ingrid Boe Jacobsen, die Vize-Europameisterin des Vorjahres, Anna Oberparleiter aus Italien, sowie die Niederländerin Anne Terpstra vom Team Ghost Factory Racing sind Kandidatinnen für eine Medaille. Von der Russin Elvira Kharullina und von Ramona Kupferschmied (Wheeler-iXS) weiß man auch, dass sie sprinten können.

 

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