EM Jönköping: Sabine Spitz gewinnt Bronze ­– Jolanda Neff verteidigt Titel

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Sabine Spitz auf dem Weg zu ihrer 14. EM-Medaille ©Erhard Goller

Bei den Europameisterschaften in Jönköping hat es für das deutsche Team die zweite Medaille gegeben. Sabine Spitz gewinnt mit 5:56 Minuten Rückstand auf die Schweizerin Jolanda Neff (1:34:56) die Bronzemedaille. Silber geht an die Weltcupsiegerin von Cairns, Annika Langvad aus Dänemark (+3:40).

Internationale Medaille Nummer 31, EM-Medaille Nummer 14, für Sabine Spitz hat sich der Trip nach Schweden gelohnt. „Auf jeden Fall absolut genial. Ich habe ja nicht unbedingt damit gerechnet, für die Podiumsplätze kamen ja andere in Frage, die zum Beispiel den Australien-Weltcup ausgelassen haben. Zudem ist die Strecke eigentlich mehr für die Kletterspezialisten geschaffen“, kommentierte eine hoch zufriedene Sabine Spitz.

An ihrem weißen BDR-Trikot war die rechte Seite dunkel eingefärbt. Zweimal war sie gestürzt, so dass die Polin Maja Wloszczowska (Kross Racing) in der vierten Runde ihren Rückstand von rund 40 Sekunden plötzlich halbieren konnte.

„Ich habe mir dann selber gesagt, he, konzentriert bleiben und bin in den letzten Runden dann die Abfahrten tendenziell vorsichtiger angegangen“, sagte Spitz dazu.

Sie hatte sich bereits nach der ersten Runde an der dritten Stelle positioniert, während vorne Annika Langvad (Specialized Racing) und Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) weg zogen. Die Schweizerin setzte sich dann in Runde drei von der Dänin ab. Die Titelverteidigerin gewann mit einem rekordverdächtigen Vorsprung auf die dreifache Marathon-Weltmeisterin.

Elisabeth Brandau mit Kreislaufproblemen

Hinter Sabine Spitz war erst mal eine Gruppe unterwegs, zu der auch Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) zählte. Zwischenzeitlich lag die Schönaicherin prächtig, kurze Zeit sogar an vierter Stelle, mit nur 20 Sekunde Rückstand auf Spitz, doch Ende der vierten von sechs Runden bekam die Deutsche Cross-Meisterin zunehmend Probleme.

Sie wurde schwächer und Anfang der fünften Runde bekam sie Kreislauf-Probleme. Sie musste einen Stopp einlegen, eine Gruppe passieren lassen und versuchte dann die Fahrt fortzusetzen. Doch der Organismus erholte sich nicht mehr, so dass Brandau schließlich mit einer Runde Rückstand nur noch als 23. klassiert wurde.

Zuvor hatte bereits die Deutsche Meisterin Helen Grobert (Ghost Factory Racing) das Rennen aufgegeben. Sie bekam schon zu einem frühen Zeitpunkt im Rennen Probleme mit der Atmung und musste heftig husten. Als Vorsichtsmaßnahme beendete sie das Rennen bereits in der zweiten Runde.

Jolanda Neff: Wenn man mal tot ist, steht man still

Das Rennen in Jönköpings Ortsteil Huskvarna wurde spätestens ab Runde drei zu einer Ein-Frau-Show von Jolanda Neff. Silbermedaillengewinnerin Annika Langvad musste kapitulieren. „Ich habe am Anfang versucht Druck zu machen, habe dann aber gespürt, dass ich über mein Limit gehe. Ich musste sie ziehen lassen und meinen eigenen Rhythmus suchen. Aber ich bin zufrieden, es ist meine erste Meisterschaftsmedaille im Cross-Country“, erklärte Langvad.

Die alte und neue Europameisterin ist eine Klasse für sich. „Ich wusste, dass wenn man auf dieser Strecke mal tot ist, dann steht man still. Daher habe ich versucht so zu fahren, dass ich bis zum Schluss durchkomme. Ich wusste, dass ich mich heute gut fühle und bin einfach meinen Rhythmus gefahren. Erst war Annika noch da und dann irgendwann nicht mehr“, erklärt Jolanda Neff. So einfach ist das, wenn man die Fähigkeiten dazu besitzt.

Nachdem die Mitfavoritin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Nor) „keinen guten Tag“ hatte und Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot (Fra) wegen Krankheit schon nach einer Runde ausgestiegen ist, hat Jolanda Neff an diesem Tag keine echte Konkurrenz.

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