Marathon-EM Singen: Favoritin Süss bezwingt Bigham – Spitz holt Bronze
Bei den Marathon-Europameisterschaften in Singen/H. hat sich Esther Süss (Wheeler-iXS) zum dritten Mal den Titel der Marathon-Europameisterin geholt. Die Schweizerin gewann mit 1:06 Minuten Vorsprung auf Sally Bigham (Topeak-Ergon) und 7:52 Minuten vor Sabine Spitz (Haibike). Hinter deren Teamkollegin Kathrin Stirnemann wurde Silke Schmidt (Herzlichst Zypern) Fünfte..
Das erklärte Favoritentrio setzte sich bereits am zweiten Berg vom Rest des Feldes ab. Sally Bigham, die während der ganzen Woche mit einer Erkältung kämpfte, ließ sich nicht beeindrucken und diktierte das Tempo.
Nach 28 Kilometern passierte das Trio die Zwischenzeitmessung mit zwei Minuten Vorsprung auf die Verfolgerinnen.
Den Anstieg am Hohentwiel konnte Spitz noch folgen, doch an der nächsten Steigung musste die Olympische Silbermedaillengewinnerin von London die Konkurrentinnen ziehen lassen.
Ab da fuhr sie solo zu Bronze und damit zu ihrer 26. internationalen Medaille. „Mir war es von Anfang an zu kalt. Ich habe gefroren und die Beine sind nicht richtig warm geworden. Aber ich bin ganz zuversichtlich für den Weltcup in Albstadt“, gab Sabine Spitz zu Protokoll.
So wurde die Europameisterschaft zum Duell zwischen Esther Süss und Sally Bigham. Die Britin musste vielleicht am Ende für ihre Tempo-Arbeit büssen.
„Nachdem Sabine weg war, sagte ich zu Sally, jetzt müssen wir zusammen arbeiten“, erzählte Esther Süss.
Das klappte auch bis etwa 15 Kilometer vor dem Ziel. Da war Bigham in einer Abfahrt schneller, auch weil Süss eher auf gut rollende Reifen gesetzt hatte. „Ich wäre gerne noch länger gemeinsam gefahren, aber als Sally nicht gewartet hat, dachte ich, dann muss ich auch keine Rücksicht nehmen“, erzählte Esther Süss.
In einem Anstieg riss sie eine Lücke und entkam zum dritten Marathon-EM-Titel ihrer Karriere.
„Ich hatte super Beine, bergauf hat das sehr viel Freude gemacht. Mein dritter EM-Titel im Marathon, das ist mega gut“, freute sich Süss.
Dritte Silbermedaille für Bigham
Sally Bigham nahm es sportlich. „Unter den Umständen mit der Erkältung kann ich sehr zufrieden sein, auch wenn es zum dritten Mal hintereinander Silber ist. Dann mache ich es halt nächstes Jahr in Irland“, meinte sie.
Hinter der Schweizerin Kathrin Stirnemann wurde Silke Schmidt aus München Fünfte. „Das habe ich nie erwartet, voll cool“, strahlte sie aus ihrem Dreck verschmierten Gesicht.
Schmidt konzentriert sich seit diesem Jahr auf ihren Beruf und befindet sich im Referendariat als Rechtsanwältin. Sie lag bis kurz vor dem Ziel noch auf dem vierten Platz. „Als Kathrin Stirnemann angeschossen kam, konnte ich nicht mehr reagieren, aber ich bin hochzufrieden“, erklärte Schmidt.
U23 Damen: Nur vier Starterinnen
Eine EM-Silbermedaille gab es für Regina Genser (Craft- Rocky Mountain) in der U23-Kategorie. Ihre Leistung reichte in der Gesamtabrechnung für einen guten 20. Platz, aber bei nur vier Starterinnen in der U23-Klasse relativiert sich die Medaille leider.
U23-Europameisterin wurde die Finnin Jasmin Kansikas (Medileaser).
