Florian Vogel: Es fühlt sich wieder an wie als Junior

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Zweiter Saisonsieg: Florian Vogel ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Die Saison ist noch sehr jung, aber Florian Vogel konnte schon zweimal ein Gefühl genießen, das er eine Zeit lang vermisst hat. Der Schweizer, der seit Anfang des Jahres für Focus XC fährt, hat auf Zypern das Afxentia-Etappenrennen gewonnen und am vergangenen Sonntag auch in Langenlois – mit beeindruckendem Vorsprung. Grund für Kollege Armin M. Küstenbrück nachzufragen, was hinter diesem Höhenflug steckt.

ACC: Florian, Glückwunsch zum zweiten Sieg. Ist es denn nicht gefährlich, schon so früh eine so gute Form zu haben? Schließlich warst Du ja auch schon auf Zypern vor vier Wochen sehr stark unterwegs!
Florian Vogel: „Ja, sicher geht es noch acht Wochen bis zum Weltcup. Aber das würde ich nicht als gefährlich betiteln. Wenn man jetzt schlecht in Form ist, kann man sicher noch gut in Form kommen bis Nove Mesto und Albstadt. Aber diese acht Wochen sind auch ganz schnell vorüber. Ich glaube nicht, dass ich bis jetzt überzogen habe, ich habe sehr wenig Intensitäten trainiert.

Warum läuft es dann besser als im vorigen Jahr?
Ich glaube bei mir liegt der Schlüssel dafür, dass ich jetzt so schnell fahre, vor allem im mentalen Bereich. Mit dem Teamwechsel habe ich ein Umfeld, das sehr, sehr professionell ist, das voll und ganz an mich glaubt, das mir wirklich extrem taugt. Ich bin fest davon überzeugt, dass das der Hauptgrund ist, dass ich meine Leistung abrufen kann.
Ich denke, ich hätte dasselbe auch die letzten Jahre schon drauf gehabt, ich habe das auch teilweise durchblitzen lassen. Aber ich war einfach mental noch nicht so ganz auf der Höhe. Ich denke, dass ich das jetzt im Griff habe. Es lag aber nicht am Team, das möchte ich betonen und schon gar nicht werten: da war ich mir eher selber das Problem. Ich stand mir selbst im Weg und habe vielleicht zu viel von mir selbst erwartet.

Inwiefern?
Das ist schwierig zu sagen. Ich merke einfach: die Herangehensweise, die ich jetzt habe, ist eine komplett andere. Aber ich mache mir auch gar nicht so viele Gedanken darüber: es läuft ja. Es fühlt sich wieder viel mehr so an wie vor 15 Jahren, als ich noch ein Junior war. Es ist wieder viel mehr Freude im Spiel. Ich glaube, dass es mehr in diesem Bereich liegt.
Ich habe sicher sehr gute Leistungstests hingelegt, ich bin sicher sehr gut in Form und bin sehr gut durch den Winter gekommen, aber das bin ich auch in den Jahren davor.

Warst Du diesen Winter wieder in Südafrika?
Nein, ich war gar nicht in Südafrika, sondern lediglich Ende Januar eine Woche auf Gran Canaria, und dann noch in Zypern. Sonst war ich nur zuhause, mehr oder weniger. Da hatten wir eigentlich sehr gutes Wetter bis in den Januar hinein, der Winter war recht mild. Das war nicht nur diesen Winter so, sondern auch das Jahr davor: vielleicht zahlt sich das auch langsam aus. Denn hinter dem Erfolg steckt auch sehr viel harte Arbeit.

Ich trainiere sehr große Umfänge und nehme das nach wie vor auch sehr ernst. Ich bin auch immer noch sehr, sehr motiviert. Ich weiß auch, dass mehr in mir liegt, als ich in den letzten Jahren gezeigt habe. Für mich ist es jetzt einfach noch einmal eine gute Chance und ein guter Zeitpunkt, um vielleicht nochmal gut zu fahren und vor allem auch Spaß zu haben, bei dem was ich mache.“

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