Focus XC muss verkleinern: Benkó sagt nach sieben Jahren Ciao

FOTO | Barbara Benko, hier bei einem Etappensieg auf Zypern, musste sich eine neue sportliche Heimat suchen ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Die Ungarin Barbara Benko muss sich nach sieben Jahren im Team Focus XC anders orientieren. Die im Allgäu basierte Equipe konnte mit der WM-Neunten aufgrund eines reduzierten Budgets nicht mehr verlängern. Auch die Italienerin im Team muss sich eine andere Formation suchen.

 

In einem ausführlichen und bewegenden Post auf Instagram hat sich Barbara Benkò von ihren bisherigen Teamkollegen wie Markus Schulte-Lünzum, Florian Vogel und Linda Indergand verabschiedet. Sie schreibt von einer „zweiten Familie“ und hebt die Vorzüge eines jeden Einzelnen hervor.

Dass sie der Equipe jetzt „Ciao“ sagt, geschieht nicht freiwillig. Weder von ihrer, noch von Seiten des Team-Managements. „Barbi war fast von Anfang an in unserem Team dabei und es ist schon besonders unangenehm, ihr sagen zu müssen, dass wir den Vertrag nicht verlängern können“, erklärt Team-Chef Matthias Beck. „Aber das reduzierte Budget ließ leider keine Zusage zu. Wir mussten uns auf die Verträge konzentrieren, die noch inklusive 2018 weiterlaufen.“

Neues Team gefunden

Barbara Benko spricht für sich von einer „harten Situation“, in die sie da im Sommer geraten war. „Mir wurde erklärt, dass die finanzielle Lage des Teams schwierig ist und deshalb war mir schon klar, dass es mich betreffen kann. Aber es war lange kein eindeutiges „ja“ oder „nein“. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich behalten wollen, konnten aber nicht“, bestätigt Benko, die 2011 von Rothaus-Cube zu Focus gewechselt war.

Die offiziellen Infos seien dann „zu spät“ gekommen, so dass ihre Zukunft eine Weile unsicher gewesen sei. „Aber ich habe ein Team für 2018 gefunden und das Gefühl, dass es sehr gut wird. Ich freue mich schon mega“, blickt sie wieder optimistisch in die Zukunft. Um welche Formation es sich handelt, das wollte sie gegenüber acrossthecountry.net noch nicht preis geben.

Barbara Benkó hat sich in den sieben Jahren bei Focus langsam, an die Weltklasse herangefahren. Besonders seit 2015 tastete sich die Junioren-Vizeweltmeisterin von 2008 näher an die Besten heran.

„Ich möchte mich auch beim Team bedanken. Es war sehr schön und ich konnte mich entwickeln. Wir sind trotzdem alle immer noch in guter Beziehung und das wird auch so bleiben“, sagt Benkó.

 

Beck: Focus XC bleibt bestehen

Bei Focus XC laufen zwar immer noch Verhandlungen mit möglichen Geldgebern, ob sich da aber noch mal eine Aufstockung ergibt, ist aber offen. „Wir sind dran, aber es ist schwierig von außerhalb der Bike-Branche Sponsoren zu finden. Und innerhalb wandert der eine oder andere Richtung eBike ab“, erklärt Matthias Beck.

Der Wachstums-Markt eBike kannibalisiert aktuell die Cross-Country (und Marathon-)Szene. Die Marketing-Budgets wandern vermehrt in diesen Bereich.

Dass sich das Team Focus XC auflöst, wie die Gerüchteküche in der Szene in den vergangenen Wochen nahelegte, dem widerspricht Matthias Beck aber deutlich. „Das Team wird es auch in den nächsten zwei, drei Jahren geben“.

In reduzierten Umfang halt. Denn neben Barbara Benkó hat es auch die Italienerin Lisa Rabensteiner getroffen. Deren Vertrag läuft ebenfalls dieses Jahr aus. Für sie könnte es eine Zukunft in einem italienischen Team geben.

Die verbleibenden Team-Mitglieder mit Verträgen inklusive 2018 sind: Florian Vogel, Marcel Guerrini, Linda Indergand (alle Schweiz) und Markus Schulte-Lünzum (Haltern).

 

 

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