Interview mit Jolanda Neff: In einigen Bereichen verbessern

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Jolanda Neff: Dreimal U23-Weltmeisterin und jetzt? ©Andreas Dobslaff/EGO-Promotion


Sie ist die jüngste Weltcup-Gesamtsiegerin aller Zeiten und kurz vor Weihnachten wurde Jolanda Neff (22) auch noch zur Schweizer Radsportlerin des Jahres gewählt. Nach der Ehrung hatte acrossthecountry.net in Grenchen die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch. Die künftige Stöckli-Fahrerin redete nicht nur über ihre Ziele für 2015, sondern auch über eine delikate Angelegenheit, die nächste WM betreffend.


Jolanda, Glückwunsch, Du wurdest zur Schweizer Radsportlerin des Jahres gewählt. Du hast dieses Jahr 15 Saisonsiege eingefahren, aber diese Wahl gewinnst Du zum ersten Mal. Hat das eine Qualität?

Danke. Ich sag’ immer: die sportliche Leistung ist das eine. Die kannst du selber beeinflussen, da liegt es an Dir. Aber so eine Wahl, die kannst Du kaum beeinflussen. Vielleicht noch durch einen Post auf Facebook, aber in diesem Fall zählt das ja eh nur ein Drittel. Schlussendlich sind es andere, die das entscheiden. Logisch, es ist cool und eine tolle Anerkennung, wenn Du sie gewinnst. Aber man darf sich auch nicht aufregen, wenn man sie nicht gewinnt, weil man’s nicht beeinflussen kann.

Dass Dich da zehn Medienvertreter mit auf den Thron heben, bedeutet Dir das auch was?

Ja, ist natürlich schön. Eine Anerkennung ist immer cool. Man tut ja viel dafür und wenn es geschätzt wird, freut einen das.

Du hast in diesem Jahr mit Deinen Erfolgen die Latte sehr hoch gelegt für die kommende Saison.
Ja, die Latte ist hoch. Ich muss sagen, letztes Jahr hatte ich einen perfekten Winter in der Vorbereitung. Der Rennkalender sieht nächstes Jahr ganz anders aus. 2014 hat der Weltcup Anfang April angefangen, 2015 wird es Ende Mai. Es kommen einige andere Wettkämpfe dazu, die meinen Plan etwas anders aussehen lassen werden. Zum Beispiel Baku (European Games) ist ja mitten in der Saison (im Juni). Das ist ja fast ein Höhepunkt. Oder sagen wir: ein größeres Rennen, sage ich mal. Auf jeden Fall wird es anders sein. Mein Ziel ist es, so gut wie möglich zu fahren und mich in einigen Bereichen zu verbessern.

Zum Beispiel?
Ach, Verschiedenes. Ein Beispiel sind Wattmess-Systeme. Mit denen hatte ich bisher noch überhaupt nichts am Hut. Das würde ich gerne mal in Angriff nehmen. Ich denke, es gibt den einen oder anderen Bereich, in dem ich mich verbessern kann. Die Saison war natürlich super cool, es wäre klasse, wenn es so weiter gehen könnte (lacht).

Du bist noch ein Jahr in der U23-Kategorie, bist dieses Jahr aber schon bei den Elite-Damen gefahren. Wie sieht es mit der Weltmeisterschaft aus? Wirst Du 2015 bei der Elite fahren?
Dieses Jahr wollte ich bei der WM noch U23 fahren. Ich dachte, dritter Weltmeistertitel, das wäre was Spezielles, auch ein großes Ziel. Aber nächstes Jahr würde ich es richtig cool finden, wenn ich bei der Elite fahren könnte. Im Moment ist noch kein Antrag gestellt und ich glaube, es ist eine delikate Angelegenheit.

Warum delikat?
So weit ich weiß, hat die UCI ähnliche Anträge immer abgelehnt. Ich glaube Swiss Cycling probiert das und ich würde es richtig gut finden. Auch für den Sport. Sonst bin ich ja ein bisschen ausgebremst. Im Moment ist aber noch nichts eingeleitet.

So oder so, die WM wird ein Highlight. Du hast auch Baku genannt. In der Schweiz werden die Europäischen Sommerspiele hoch gehängt…

Nein, das nicht so sehr. Es ist noch nicht so das riesige Thema. Für mich wird dagegen der Weltcup in der Lenzerheide ein großes Thema sein. Gerade auch weil ich eine Partnerschaft mit der Lenzerheide habe. Dort steht mir im Sommer eine Wohnung zur Verfügung. Eine Priva Lodge, wie eine Ferienwohnung bei der Talstation. Da verbindet mich schon sehr viel, auch weil es ein toller Trainingsort ist. 2013 war es die Schweizer Meisterschaft, dieses Jahr ein BMC Racing Cup und ich bin immer super gefahren dort. Natürlich ist auch der Gesamtweltcup ein Ziel.

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