KMC Bundesliga Bad Säckingen: Ist Jolanda Neff zu schlagen?

 150920_42140_by_Weschta_GER_BadSaeckingen_XC_WE_WU_GrobertHe
Sie duellierten sich im vergangenen Herbst um den Sieg: Helen Grobert und Yana Belomoina (hinten). ©Thomas Weschta/EGO-Promotion

Der Auftakt zur KMC MTB-Bundesliga in Bad Säckingen ist für die Elite-Fahrer die Generalprobe für den Weltcup in Australien. Jolanda Neff ist Top-Favoritin und sucht am Hochrhein eine Herausforderin. Maja Wloszczowska könnte es sein, Yana Belomoina oder auch Annika Langvad. Oder vielleicht gar die Olympia-Siegerin von London?

Die Konkurrenz, die in Bad Säckingen im Feld der Damen aufkreuzt, ist beeindruckend. Weltcup-Generalprobe, Mini-Weltcup, obwohl das Mini gar nicht so richtig stimmt, man könnte noch weitere ähnliche Attribute für die 5. Gold Trophy Sabine Spitz finden. Was die Besetzung des Rennens angeht, fehlen nur wenige Fahrerinnen aus der absoluten Weltspitze.

Jolanda Neff hat vergangenen Sonntag in Rivera überlegen gewonnen und damit der Konkurrenz erst mal die Hoffnung genommen, dass ihr der Ausflug auf die Straße ein wenig von ihrer Dynamik und ihrer Sicherheit auf dem Mountainbike genommen hätte. Die „schnellen Beine“, die sie sich von den Straßenrennen erhofft hatte, wirbelten eindrucksvoll um die Achse.

Die Konkurrentinnen…

Auf dem technisch herausfordernden Kurs am Waldbad in Bad Säckingen dürfte sich Jolanda Neff sehr wohl fühlen, auch wenn sie dort ihre Premiere erlebt. „Sie hat einfach so ein gutes Gefühl für das Bike und ist ein echtes Bewegungstalent. Sie wird nur schwer zu schlagen sein“, meint Sabine Spitz.

WM-Dritte Yana Belomoina (CST Superior Brentjens), die im vergangenen September die Gold-Trophy gewinnen konnte ist eine mögliche Kandidatin.

Die dreifache Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized Racing) ist eine, der das voriges Jahr beim Weltcup im Val di Sole gelungen ist. Dort hat das Gelände zwar längere, steile Anstiege, doch letztlich ist auch der Kurs in Bad Säckingen konditionell sehr herausfordernd. Einzig die Zielpassage gibt ein klein wenig Gelegenheit um auszuruhen.

„Annika hat beim Cape Epic einen sehr starken Eindruck gemacht“, weiß Sabine Spitz und verweist auch noch auf Eliminator-Weltmeisterin Linda Indergand (Focus XC), sowie Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska (Kross Racing) aus Polen, die vergangenen Sonntag in Österreich ein Rennen gewonnen hat. Wenn Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) ohne Probleme durchkommt, dürfte sie auf dem „Spielplatz für Erwachsene“, wie sie das Territorium in Bad Säckingen jüngst bezeichnete, auch zu beachten sein. Und von London-Olympiasiegerin Julie Bresset (BH-Sr Suntour-KMC) ist vermutlich auch wieder mehr zu erwarten, als noch voriges Jahr.

Sabine Spitz: Knie wurde punktiert

Die Chancen der Lokalmatadorin selbst haben sich durch eine Knie-Verletzung ein wenig reduziert, die sie am vergangenen Sonntag erlitten hat und als Knochenprellung diagnostiziert wurde. „Inzwischen wurde das Knie punktiert und ich bin zuversichtlich, dass es bis zum Wochenende geht“, sagt Sabine Spitz.

Helen Grobert (Ghost Factory Racing) fiebert dem KMC Bundesliga-Auftakt entgegen. Auch für die knapp 24-Jährige aus Remetschwiel ist Bad Säckingen ein Heimspiel, hat sie doch viel Verwandschaft in der Trompeter-Stadt. „Das ist die letzte Vorbereitung auf den Weltcup und genießt schon Priorität. Die Gold Trophy ist für mich ein Rennen in der Heimat, bei dem es schon richtig ab geht. Ich freue mich richtig da drauf und werde voll fahren“, kündigt Grobert an. Der Deutschen Meisterin hat der Sturz auf Zypern ein wenig die Vorbereitung gestört, doch sie ist guter Dinge. Im Vorjahr war sie in Bad Säckingen Zweite hinter Belomoina.

Morath fehlen die intensiven Bereiche

Auch bei Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) ist das ähnlich, weshalb sie noch zurückhaltend bleibt in ihrer Ansage. Die Folgen eines Sturzes beim Cape Epic, als sie von einem TV-Helikopter aus dem Sattel geweht wurde, machte noch längere Zeit Probleme. „Ich konnte im Training nicht in die intensiven Bereiche reingehen. Deshalb wird Bad Säckingen wohl ein kleiner Schock für den Körper. Grundsätzlich habe ich eine gute Form, aber wie es am Sonntag geht, da muss ich mich überraschen lassen“, meint die Freiburgerin.

Gespannt sein darf man auf den Auftritt von Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing). Wenn sie auch in Bad Säckingen auftrumpfen kann, so wie sie das auf Zypern getan hat, dann könnte sie am Ende auch unter den besten Zehn zu finden sein.

„Ich habe das Cape Epic gut verkraftet und freue mich auf das Rennen“, sagt Brandau. Vergangenen Sonntag hat sie auf der Bundesliga-Strecke trainiert und versucht sich so gut wie möglich darauf einzustellen. „Ich fühle mich inzwischen wohler auf dem Bike“, zeigt sie sich zuversichtlich.

 

 

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com