Marathon-WM Laissac: Viele Favoriten und deutsche Außenseiter

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Das was man Sägezahn-Profil nennt: Das der Marathon-WM 2016 ©Roc Laissagais

24 deutsche Herren stehen auf der Meldeliste für die Marathon-WM im französischen Laissac, angeführt vom Deutschen Meister Karl Platt (Team Bulls). Die am höchsten gehandelten Medaillenkandidaten für die Titelkämpfe in den Midi-Pyrenäen kommen jedoch aus Österreich, der Schweiz und aus Tschechien.

 

Die große deutsche Armada gehört eher zu den Außenseitern. Markus Kaufmann (Centurion-Vaude) hat nach seinem starken Auftritt beim Sella Ronda Hero Grund zum Optimismus, obwohl der WM-Kurs seinen Fähigkeiten nicht so sehr entspricht.

„Der WM-Kurs ist halt was komplett anderes wie die Sella Ronda. Aber die Form ist gut. Wenn die Beine gut sind, geht’s überall“, sagt Kaufmann und peilt eine Top-Ten-Platzierung an.

Karl Platt hatte gehofft im Form(neu)-Aufbau schon weiter zu sein. „Aber typisch Mai, Juni muss ich ganz vorsichtig sein. Zumindest erhole ich mich ganz gut im Moment. Ich hoffe auf das Beste und die Moral ist top“, erklärt der 38-Jährige.

Sein Teamkollege Simon Stiebjahn ist Anfang der Woche krank geworden. Ausgerechnet nachdem er vergangene Woche eine Serie mit fünf Siegen (Bike Four Peaks und Kirchzarten) hingelegt hat. Er wird erst am Freitag über eine Anreise entscheiden.

Sascha Weber (BQ Cycling) hat sich explizit auf die Marathon-WM und die zwei Wochen später folgende DM vorbereitet. Beide Strecken besitzen Profile, die Weber gut kann. Nach einem Trainingslager verlief der Test beim Ultra Bike in Kirchzarten mit Rang zwei ganz ordentlich.

Tim Böhme (Team Bulls) könnte auf einem solch welligen Kurs mit technischem Anspruch durchaus für ein gutes Ergebnis sorgen und auch Jochen Käß (Centurion-Vaude) darf man was zutrauen.

Jaroslav Kulhavy: Werde WM-Form nicht riskieren

Würde es nicht eine Woche nach der Marathon-WM die in der olympischen Cross-Country-Disziplin geben, dann würde man wohl Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) die Favoriten-Rolle zuschieben.

Der Marathon-Weltmeister von 2014 hat aber die WM im eigenen Land im Visier und erklärt seinen Start beim Roc Laissagais so: „Für ist das sehr gutes Training und ein Warm-Up für die Cross-Country-WM in Nove Mesto. Ich brauche nach meiner Verletzung im Frühjahr immer noch Wettkampf-Intensität“, erklärt Kulhavy.

„Das Profil sieht sehr gut aus für mich und wenn ich eine Chance habe, kann ich versuchen ein gutes Resultat einzufahren. Aber ich werde nicht meine Form für Nove Mesto riskieren.“

Ex-Bulls-Fahrer Thomas Dietsch hat den Kurs als „Cross-Country im XL-Format“ bezeichnet.

Auch Titelverteidiger Lakata liegt das Terrain

Neben Kulhavy existiert eine schwer einzuschätzende Gemengelage. Titelverteidiger Alban Lakata (Topeak-Ergon) gehört dazu, auf einem solchen zackigen Profil mit Cross-Country-Charakter sowieso.

„Der letzte Trainingsblock war sehr gut“, zeigt er sich optimistisch, „und ich fühle mich von der Alpentour voll erholt.“ Die Veranstalter haben die Strecke gegenüber 2015 stark verändert, als Lakata das Roc Laissagais in Augenschein nahm. „Was nicht heißt, dass sie mir weniger liegt. Dieses Profil kommt auch einigen anderen Fahrern entgegen“, weiß der Titelverteidiger, dass er auf vielfältige Konkurrenz treffen wird. Sein Teamkollege Kristian Hynek ist ebenfalls ein Kandidat.

 

Mit Lukas Flückiger muss man kalkulieren

Dann versucht sich auch Lukas Flückiger (BMC Racing) auf dem Langstrecken-Terrain. Flückiger hat kürzlich beim Elsabike-Marathon seine Marathon-Tauglichkeit getestet und prompt gewonnen.

Da seine Schwierigkeiten in der Startphase auf den 90 Kilometern nicht die ganz große Rolle spielen, muss man mit Flückiger auch kalkulieren.

Sein Landsmann Urs Huber (Team Bulls) würde längere Anstiege mehr bevorzugen, doch auch er kann eine gewichtige Rolle spielen, vielleicht auch Nicola Rohrbach (goldwurstpower.ch-Felt), der beim Cape Epic gezeigt hat, dass er auch Marathon kann.

Die Italiener bringen eine starke Mannschaft an den Start, angeführt von Tony Longo, Samuele Porro und Daniele Mensi.

Bei den Franzosen steht Stephane Tempier (Bianchi-Countervail) auf der Meldeliste. Er hat allerdings zuletzt eher im Verlauf der Cross-Country-Rennen hinten raus abgebaut.

Voriges Jahr gewann Tiago Ferreira aus Portugal vor Samuele Porro (und Robert Mennen). Auch Ferreira muss man als Medaillenkandidaten in Betracht ziehen.

 

Start der Herren über die 90 Kilometer mit ihren 3130 Höhenmetern ist um 8:45 Uhr. Die Siegerzeit von Ferreira betrug im Vorjahr 4:09:34 Stunden.

 

Meldeliste

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