Markus Bauer: Brutales Ende der Träume von Olympia

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Markus Bauer: Sturz und lange Verletzungspause ©Erhard Goller

Noch bevor die Weltcup-Saison überhaupt begonnen hat, gibt es aus dem Lager der deutschen Cross-Country-Spezialisten eine bittere Nachricht. Für Markus Bauer vom Kreidler Werksteam ist der Kampf um ein Olympia-Ticket schon vor dem ersten wichtigen Rennen zu Ende. Bei einem Trainingssturz in Cairns brach sich der 26-Jährige die Hüfte.

 

An einem Baumstamm, der in einer welligen Passage quer zur Strecke liegt und hinter dem es leicht nach unten geht, hatte Markus Bauer eine zu hohe Geschwindigkeit. Er brachte das Vorderrad nach oben, doch das Hinterrad hatte nicht genug Höhe und prallte gegen den Baumstamm. „Das Hinterrad hat mich quasi überholt“, berichtet Bauer.

Dadurch überschlug er sich und weil er nicht aus dem Pedal ausklickte, wirkte das Bike wie ein Katapult, der ihm die Hüfte an einem Bein einfach wegzog. Das Gelenk kugelte aus und am Becken brach durch die Wucht ein Knochen. Beim Abtransport aus dem unwegsamen Gelände rückte die Kugel von alleine wieder in die Gelenkpfanne.

Auch die Schulter ist in Mitleidenschaft gezogen

Aufgeprallt war Bauer zuerst mit der Schulter, in der vermutlich mindestens ein Band gerissen ist. Gebrochen ist da wohl nichts, aber aus der Beweglichkeit der rechten Schulter zu schließen, ist das Schulter-Eckgelenk wohl in dem Mitleidenschaft gezogen.

„Drei bis sechs Monate Pause“, hätten ihm die Ärzte mit Blick auf den gebrochenen Hüftknochen, der auch noch verlagert ist, in Aussicht gestellt. Selbst bei drei Monaten bleibt von der Saison nicht mehr viel übrig. Die Olympia-Qualifikations-Periode ist sowieso gelaufen und selbst zur Deutschen Meisterschaft in seinem Heimatort Lohr am Main wird es wohl nicht reichen.

Nur ein minimaler Fehler

„Ich bin schon am Boden, ich wollte alles dafür tun um die Quali für Olympia zu schaffen“, bekennt Markus Bauer am Freitag im Krankenhaus von Cairns. „Aber zum Glück habe ich keine Schmerzen in der Hüfte und ich habe auch noch andere Projekte, die ich in den kommenden Monaten verfolgen kann.“

Der Mainfranke, der in Kirchzarten lebt, ist als positiv und konstruktiv denkender Mensch bekannt, der sich nicht unterkriegen lässt.

Ob er in Cairns operiert werden muss oder ob er in den nächsten Tagen eine Heimreise organisiert bekommt, das war am Freitagabend Ortszeit noch nicht klar.

„Ich bin die Stelle am Mittwoch schon gefahren und ich wusste genau was ich machen wollte. Es war also keine Unkonzentriertheit. Ich habe das einfach nicht ganz perfekt genommen“, meinte Markus Bauer zum Hergang. Eine echte Ursache war nicht auszumachen, der Fehler war minimal und einen Beobachter gab es in diesem Moment auch nicht. Sein Kreidler-Teamkollege Moritz Milatz war in dem verwinkelten Gelände im Regenwald nicht nah genug hinter ihm.

 

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