Montagnetta Milano: Jenny Rissveds solo zum Überraschungs-Sieg – Helen Grobert kommt in Schwung

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Sieg in Mailand: Jenny Rissveds ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

U23-Weltcupsiegerin Jenny Rissveds düpierte beim Montagnetta Milano die Konkurrenz. Die Schwedin vom Scott-Odlo-Team verwies im Rennen des Italien-Cups die Britin Evie Richards mit 49 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) eroberte im Duell mit Eva Lechner den dritten Platz (+1:53) auf dem Podest. Helen Grobert verlor bei regennassen Bedingungen schon zu Beginn den Anschluss und wurde Sechste.

Jenny Rissveds setzte sich in Runde drei alleine an die Spitze und baute ihren Vorsprung sukzessive aus. Die Schwedin geriet dann zu keiner Zeit mehr in Gefahr und sie feierte im ersten Rennen gleich ihren ersten Saisonsieg und in der Elite-Kategorie wohl ihren bisher wertvollsten.

„Ich habe an einem Anstieg etwas beschleunigt und Kathrin Stirnemann ist dann später leider gestürzt. Es war ein bisschen früh im Rennen allein zu sein, aber ich habe es geschafft durchzukommen“, erklärte Jenny Rissveds gegenüber dem Kollegen Armin M. Küstenbrück.

Sie sei ziemlich überrascht gewesen, so die U23-Fahrerin, dass es im ersten Rennen gleich so gut gelaufen sei. „Ich hatte einen ziemlich schlechten Winter, mit Magenproblemen, Fieber und Antibiotika. Das war halbwegs dramatisch. Daher habe ich nicht erwartet, mich so gut zu fühlen. Ich wollte einfach einen guten Rhythmus finden“, sagte Rissveds, die sich auf dem glitschigen Kurs sehr gut zurecht fand.

 

Stirnemann stürzt, bei Indergand klemmt die Kette

Hinter der U23-WM-Dritten war es erstaunlicherweise Evie Richards, die an zweiter Stelle die Ziellinie überquerte. Die Junioren-Vizeweltmeisterin im Cross-Country und U23-Cross-Weltmeisterin attackierte aus der Verfolgergruppe heraus und sicherte sich in ihrem ersten Elite-Rennen auf dem Mountainbike gleich diesen starken zweiten Platz.

„Irgendwann hat Evie attackiert. Dann kam Kathrin von hinten und ich habe dann einen Fehler gemacht und sie war weg. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass es vor meinem Publikum nicht zum Podest gereicht hat, aber mit dem Rennen bin ich eigentlich zufrieden“, meinte Eva Lechner (Luna Pro Team).

Kathrin Stirnemann verzeichnete im Duell mit Jenny Rissveds diesen Sturz und demolierte sich dabei ihren Schuh. „Ich habe in einer Kurve zu viel Risiko genommen und dadurch die Chance auf den Sieg verschenkt. Den Schuh konnte ich leider nicht reparieren und bin bis auf Platz sechs zurückgefallen. Die letzten drei Runden bin ich mit offenem Schuh gefahren, aber trotzdem noch auf Rang drei. Ich habe mich echt gut gefühlt“, kommentierte Stirnemann.

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Damen-Podium: Evie Richards, Jenny Rissveds und Kathrin Stirnemann (links). ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Linda Indergand (Focus XC), die zu Beginn noch mit ihrer Landsfrau und mit Rissveds vorne gelegen hatte, klagte über die falschen Reifen, die sie aufgezogen hätte. „Ich hatte in den Anstiegen keinen Grip“, so Indergand. Das war nicht ihr einziges Problem. Sie musste einmal eine verklemmte Kette korrigieren und als sie das Hinterrad gewechselt hatte, passierte das noch einmal. Entsprechend enttäuscht war die Eliminator-Weltmeisterin, die am Ende Siebte wurde.

 

Helen Grobert: Besser und besser

Die Deutsche Meisterin Helen Grobert (Ghost Factory Racing) hatte wohl ebenfalls auf das falsche Material gesetzt. „Am Berg hat mein Hinterrad immer durchgedreht“, bestätigte Grobert.

In der Anfangsphase konnte sie allerdings auch körperlich nicht mithalten. „Ich habe nicht so gut reingefunden, aber dann wurde es besser und besser. Für mich war es ein gutes Trainingsrennen und deshalb bin ich auch zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte Grobert, die in der Schlussphase immer besser in Schwung kam, noch Positionen gut machte und als Sechste (+4:10) hinter Alessandra Keller (Stöckli Pro Team, +3:20) ins Ziel kam.

Nadine Rieder (AMG-Rotwild) hatte auf dem elften Rang 6:02 Minuten Differenz auf die Siegerin (1:22:58). Hanna Klein verfehlte als 16. (+7:54) einen Weltranglistenpunkt um 16 Sekunden.

Bei den Juniorinnen siegte die Schwedin Ida Jansson vor Weltmeisterin Martina Berta und Anna Spielmann (Haibike-Ötztal).

Ergebnisse

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