Monte Tamaro: Schurter kopiert sich selbst – Pech für Fumic

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Nino Schurter auf dem Weg zum Sieg am Monte Tamaro ©Erhard Goller

Vize-Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo) hat beim C2-Rennen in Rivera, Schweiz, vor dem WM-Dritten Marco Fontana (Cannnondale Factory Racing) und Ralph Näf (BMC Racing) gewonnen. Manuel Fumic wurde nach Defekt noch Achter.
Irina Kalentieva holte sich bei den Damen ihren ersten Saisonsieg vor Jenny Rissveds und der überraschenden Marine Groccia. Auf Rang neun kam Nina Wrobel (Merida-Schulte) ins Ziel.

Im Grunde war es eine Kopie des Rennens am Monte Tamaro 2014. Zumindest was die Vorstellung des Siegers angeht. Wie schon vor einem Jahr machte der Schweizer Meister Nino Schurter das Rennen am Anfang sehr schnell, so dass er bereits am Ende der ersten von sieben Runden alleine an der Spitze lag.

Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) war ihm am Anfang gefolgt, doch als es Ende der ersten Runde einen 300 Meter langen Asphalt-Anstieg hoch ging, da schlug Schurter ein dermaßen hohes Tempo an, dass Fumic lieber locker ließ.
„Er hat da einfach zwei Gänge höher geschalten. Ich habe mich dann lieber zurückfallen lassen“, erzählte Fumic.

Für ihn war der Kampf ums Podest kurze Zeit später dann gelaufen, nachdem er sich durch „einen kleinen Fahrfehler“ zu Beginn der zweiten Runde einen Vorderrad-Defekt einhandelte. Den musste er in der nächsten Technischen Zone selbst beheben, weil der Mechaniker in der anderen Tech-Zone stand. Zu allem Überfluss hatte er auch noch Probleme mit dem Werkzeug, so dass er erst mit 2:30 Minuten Rückstand auf Schurter das Rennen wieder aufnahm.

„Das Rennen war für mich ein Trainingsrennen, deshalb bin ich nicht super unglücklich. Es wäre natürlich schön gewesen den Vergleich mit Nino direkt zu haben, er ist im Moment halt für uns die Benchmark. Es war nicht einfach aufzuholen, aber insgesamt bin ich zufrieden mit meiner Verfassung“, kommentierte Fumic.

Den Fernvergleich mit Schurter konnte Fumic phasenweise offen gestalten. Dessen Stärke am Asphaltberg konstatierte auch Marco Fontana. „Er hat mir da immer acht bis zehn Sekunden abgenommen“, bekannte der Italiener, der im Ziel 31 Sekunden Rückstand hatte.

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Aufholjagd: Manuel Fumic ©Erhard Goller

Schurter selbst kommentierte so: „Das war ziemlich gleich wie letztes Jahr. Die Strecke ist perfekt für mich, sehr technisch und mit nicht zu langen Anstiegen. Wenn du vorne bist, ist es einfach, du kannst deinen Rhythmus fahren. Es war auf jeden Fall der erhoffte gute Start für mich und ich habe mich sehr gut gefühlt.“

Ralph Näf, der zur Mitte des Rennens Rückenschmerzen bekommt und vorübergehend hinter BMC-Teamkollege Lukas Flückiger zurückfällt, holt sich mit einem starken Finale den dritten Rang.
„Ich bin sehr zufrieden. Der Start war okay und bis auf die kurze Phase mit den Problemen lief es perfekt. Ich wollte ein gutes erstes Rennen und das ist mir gelungen“, so Näf.

Damen: Rissveds stürzt zweimal
Bei den Damen siegte die Russin Irina Kalentieva, die für das Schweizer Möbel-Märki-Team fährt. Kalentieva hat in der Schwedin Jenny Rissveds ihre stärkste Rivalin, doch die Ex-Europameisterin in der Eliminator-Disziplin erlaubt sich zwei Stürze.
Sie führt vor Kalentieva, als sie in der ersten von fünf Runden über den Lenker fliegt. Dabei verbiegt sie sich den Lenker und muss zwei Stopps einlegen.

Dennoch bleibt sie bis zur dritten Runde auf zehn Sekunden an Kalentieva dran. Dann folgt der nächste Sturz, mit verdrehtem Sattel als Folge und der Abstand zur WM-Zweiten dehnt sich auf über eine Minute aus. Rissveds kommt zwar noch mal näher, doch am Ende sind es immer noch 26 Sekunden, die sie nach 21,8 Kilometern von Kalentieva (1:17:48 Stunden) trennen.
„In der ersten Runde fiel es mir schwer, aber dann ging es immer besser. Es hat Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich so gut in die Saison starten konnte“, erklärt die 37-jährige Siegerin.

Auf Rang drei überrascht Marine Groccia aus Moutier. Gemeinsam mit der Junioren-Europameisterin Alessandra Keller holt sie in der dritten Runde die italienische U23-Meisterin Lisa Rabensteiner ein und setzt sich dann ab. „Vor dem Rennen habe ich auf ein Top-Ten-Resultat gehofft. Ich bin selber sehr überrascht, wie gut das heute gelaufen ist“, kommentiert die beste Schweizerin.

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Nina Wrobel: „Die Form fehlt noch“ ©Erhard Goller

Nina Wrobel landet auf Rang neun (+4:41). Die ersten zwei Kilometer laufen gut und die DM-Vierte liegt auf Platz drei. „Dann hat irgendjemand die Handbremse gezogen“, erklärt sie im Ziel lachend. „Ich musste mich erst mal wieder einpendeln, am Schluss ging es dann wieder besser.“ Da machte sie tatäschlich noch fünf Positionen gut.

„Die Form fehlt noch, es gibt noch einiges zu tun. Bis zum nächsten Rennen habe ich ja wieder zwei Wochen“, meinte Wrobel.

Bei den Juniorinnen wurde Nina Benz (Lombardo Corso) Fünfte, 8:26 Minuten hinter Greta Seiwald aus Italien.

Ergebnisse

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