Moritz Milatz: Nicht verrückt machen lassen

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Läuft noch nicht rund: Moritz Milatz ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Drei Rennen, drei enttäuschende Ergebnisse. Für Moritz Milatz hat die olympische Saison alles andere als erfreulich begonnen. Nach dem Weltcup in Cairns sprach er davon, dass der „Motor bei 50 Prozent Leistung“ stehen bleiben würde, ohne dass er eine Ahnung hatte warum. Grund genug, um beim Kreidler-Fahrer fünf Tage später nachzufragen, ob die Ursachenforschung irgendwelche Erkenntnisse ans Tageslicht gefördert hat.

 

ACC: Moritz, du bist auf der Suche nach den Ursachen für die bisher vergleichsweise schwachen Vorstellungen in dieser Saison. Gibt es irgendwelche erhellende Ergebnisse?

Moritz Milatz: Die Blutwerte sind in Ordnung, daran liegt es also nicht.

Das ist einerseits gut, anderseits tappst du weiter im Dunkeln?

Ja, das stimmt. Mental ist das nicht so einfach. Vielleicht brauche ich aber einfach nur Geduld. Jetzt versuche ich halt mit Training weiter zu kommen.

Was könnten denn die Gründe sein für dieses „50-Prozent-Phänomen“?

Ich weiß nicht. Bis zum Afxentia Etappenrennen auf Zypern war ich voll im Plan, seit mit Rivera die Cross-Country-Rennen los gingen, hängt’s. Ich kann einfach nicht Bereichen fahren, wie ich will. Im Training fühlt es sich gut an, aber im Rennen komme ich nicht an meine Reserven.

Macht sich das an den Pulswerten fest?

Nein, ich fahre nie mit Pulsmesser und habe deshalb keinen Vergleich. Es ist subjektiv und ich spüre, dass ich im Ziel nicht so kaputt bin, wie ich sein sollte.

2015 war ja aufgrund der Studienbelastung anders, aber hast du den Trainingsaufbau für dieses Jahr gegenüber 2014 verändert?

Nein, ich habe so trainiert wie sonst auch. Ich habe auch mit Speedy (Bundestrainer Peter Schaupp) diskutiert ob ich zu früh intensiv trainiert habe, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Ich habe schon auf Umfänge Wert gelegt und normalerweise ist das auch gut. Es kann auch sein, dass mir vom letzten Jahr die Rennkilometer fehlen und ich andererseits 2015 noch vom Jahr davor profitiert habe.

Kurz hast du mit deinem Trainer Rolf Luxemburger auch überlegt auf die EM zu verzichten, wirst jetzt aber dennoch starten.

Das haben wir gleich wieder verworfen, weil es eigentlich ja darum geht, dass ich in die intensiven Bereiche reinkomme. Daher ist ein Start bei der EM nicht schlecht. Ich werde jetzt aber vor allem im Training daran arbeiten. Im Prinzip reicht es ja, wenn im Juni die Form kommt. Es fehlt aber natürlich auch das Erfolgserlebnis.

Du hast in der Weltrangliste viele Positionen verloren hast und deine Punkte in der Nationenwertung fehlen auch.

Was die Punkte angeht, bin ich froh, wenn man nächsten Monat nicht mehr davon reden muss. Ich habe Ende 2014 zu Speedy schon gesagt, dass durch meine besondere Situation mit dem Studium der dritte Startplatz verloren gehen könnte. So wird es jetzt vermutlich kommen. Für mich persönlich denke ich, wenn es mir gut geht, dann komme ich auch von hinten nach vorne. Natürlich ärgert es mich, aber ich will mich auch nicht verrückt machen lassen.

Und was die Aussichten für die EM angeht? Die Staffel wirst du nicht fahren?

Nein, ich glaube, ich wäre im Moment keine Hilfe. Von mir aus, wäre ich sie im Grunde schon gefahren, aber so macht das nicht unbedingt Sinn. Für das Einzelrennen kann ich im Moment nur hoffen, dass es einen Schritt nach vorne geht.

 

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