Nadine Rieder: Sprint-DM ist mein großes Ziel

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Nadine Rieder im Sprint von Münsingen, hier vor Veronika Brüchle und Alexandra Engen. ©Thomas Weschta/EGO-Promotion

Wer wird am Samstag in Singen Deutsche Meisterin im Eliminator Sprint 2013? Titelverteidigerin Elisabeth Brandau wackelt, Newcomerin Nadine Rieder ist heiß, Vizemeisterin Veronika Brüchle und die DM-Dritte Helen Grobert haben auch eine Medaille im Visier.

Nadine Rieder (Topeak-Ergon) hat den Sprint erst im vergangenen September für sich entdeckt. In Bad Salzdetfurth wurde sie hinter Weltmeisterin Alexandra Engen und hinter Katrin Leumann (beide Ghost Factory Racing) Dritte. Dabei habe sie sich gar nicht darauf vorbereitet, meinte sie damals. „Da habe ich gemerkt, dass es mir liegt“, sagt Rieder im Rückblick.
Das Erfolgserlebnis in Sachen Sprint nahm die Sonthofenerin zum Anlass, um sich im Winter mit ihrem Trainer Erik Becker ein wenig mehr um diese Fähigkeiten zu kümmern.
In Münsingen wurde sie Dritte, in Heubach war sie als einzige Deutsche im Finale und wurde schließlich Sechste. „Da habe ich mich technisch noch unsicher gefühlt“, sagt Rieder.

Nichtsdestotrotz hat sich die 23-Jährige damit in die Position einer Mitfavoritin für die Deutsche Meisterschaft gehoben. „Das ist mein großes Ziel“, bekennt Rieder, die von Top-Ergon eigentlich vor allem für das 24-Stunden-Team verpflichtet wurde.
Die Erfolge im Sprint sind ein wenig Balsam auf ihr angekratztes Sportler-Selbstbewusstsein. „Da habe ich gemerkt, dass ich doch noch gut fahren kann“, sagt Rieder.
Dazu muss man wissen, dass die Allgäuerin in der Schüler- und in der Jugendklasse insgesamt dreimal Deutsche Meisterin war, bevor sie massive Probleme mit dem Rücken bekam. „Ich musste viele Niederlagen erleben“, bekennt Nadine Rieder. Dass sie bis heute die Motivation nicht verloren hat, nötigt schon Respekt ab, doch ohne Erfolgserlebnisse wird der Leistungssport auf Dauer ziemlich fade.

Im Blick auf die Konkurrentinnen verweist sie auf Veronika Brüchle (Stevens-Schubert) und auf Helen Grobert (Focux XC). „Die Beiden soltle man nicht unterschätzen“, meint Rieder.
Brüchle hatte im Finale von Münsingen Pech, als sie gleich nach dem Start einen Defekt erlitt, doch in Viertelfinale und Halbfinale zeigte sie, dass sie enorm viel Druck aufs Pedal bringen kann. Schon letztes Jahr holte sie als jüngerer Junioren-Jahrgang in Kirchzarten die Silbermedaille.
Helen Grobert, die nicht als Schnellstarterin bekannt ist, besitzt aber hinten raus einen beachtlichen Punch. In Solothurn verpasste sie das Finale nur weil sie in ein Matschloch fuhr.

Titelverteidigerin mit großem Handicap
Elisabeth Brandau (EBE-Racing) wäre die große Favoritin gewesen, doch die Titelverteidigerin reist mit einem großen Handicap nach Singen und ist ein paar Tage vorher noch nicht mal sicher, ob sie überhaupt starten kann.
Nach ihrem Innenband-Anriss ist sie eigentlich noch nicht wieder konkurrenzfähig. „Das Knie tut schon noch weh, wenn ich voll reintrete und die Spritzigkeit fehlt mir auch noch“, erklärt die Schönaicherin. „Ich werde erst vor Ort entscheiden, ob ich fahre oder nicht.“ Kampflos wolle sie den Titel allerdings nur ungern hergeben.

Wen gibt s sonst noch als Medaillenkandidatinnen?
Von Anja Gradl vom Team Bulls weiß man noch nicht wirklich, was sie im Sprint leisten kann. Anika Buhl (Lexware-Rothaus) war in Münsingen Vierte und ihre Teamkollegin Hanna Klein, die im Vorjahr immerhin DM-Fünfte war, hat ihre Startschwierigkeiten verbessert.
Lena Wehrle vom Lexware-Rothaus Juniorteam fährt in den Sprints regelmäßig eine starke erste Hälfte, kann dann aber über die Distanz nicht bestehen. Aber wer weiß, vielleicht gelingt ihr das ja in Singen.
Sofia Wiedenroth (Fiat-Rotwild) sollte man auch nicht vergessen. Sie war letztes Jahr schon Vierte, auch wenn sie nie den Anschein macht, als wär sie die ganz große Sprinterin.

Top 12 der DM 2012 in Kirchzarten
1. Elisabeth Brandau
2. Veronika Brüchle
3. Helen Grobert
4. Sofia Wiedenroth
5. Hanna Klein
6. Anika Buhl

Kleines Finale
7. Lena Hauser (Automotive Weiss)
8. Agnes Naumann (FRM Racing Team)
9. Lena Wehrle
10. Romy Schmid (Stevens-Schubert)
11. Chiara Eberle (MHW-Cube)
12. Vanessa Kleih (Merida-Schulte)

Meldeliste mit Startzeiten

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