Nino Schurter: Grünes Licht für Straßen-Engagement

 Nino_Schurter_Portrait_2014_acrossthecountry_mountainbike_by-Scott_Nick-Muzik
Nino Schurter: Der Traum von der Tour de Suisse wird wahr. ©Scott/Nick Muzik


Der dreifache Cross-Country-Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo) darf für das Team Orica GreenEdge Straßenrennen fahren. Der Weg zur Tour de Romandie und zur Tour de Suisse in seiner Schweizer Heimat ist damit frei. Die Ex-Mountainbiker Jakob Fuglsang und Fredrik Kessiakoff sind gespannt auf Schurter.

Lange hat es gedauert, ehe es grünes Licht gab für den Wunsch von Nino Schurter einmal ins Metier der Straßenprofis reinzuschnuppern. Das Team Orica GreenEdge, das ebenfalls auf Scott-Bikes unterwegs ist, hat zwar früh das Okay gegeben, doch eigentlich erlaubt das Regularium des Radsport-Weltverbands UCI einem Rennfahrer nicht, in zwei Profi-Teams gleichzeitig unter Vertrag zu stehen. Zumindest nicht, wenn es sich um ein Pro-Tour-Team handelt, wie Orica GreenEdge.

Jetzt haben aber UCI und der Schweizer Verband Swiss Cycling eine Genehmigung für Schurter erteilt und dem Mountainbiker damit die Chance eröffnet bei den beiden großen Rundfahrten in seinem Heimatland, der Tour de Romandie und der Tour de Suisse an den Start zu gehen.

Verzicht auf Cairns und die EM

Nino Schurter will seinen Einsatz auf diese beiden Rundfahrten begrenzen. „Die Tour de Suisse einmal zu fahren war immer ein Traum von mir. Mein Herz ist beim Mountainbiken und es wird auch dort bleiben. Aber wenn ich jemals ein großes Etappenrennen auf der Straße fahren will, dann ist die Saison 2014 der perfekte Zeitpunkt dafür“, wird Schurter in einer Pressemitteilung seines (MTB-)Teams zitiert.

Auf den zweiten Weltcup in Cairns, Australien muss Schurter verzichten. Die Tour de Romandie (29. April bis 4. Mai) beginnt nur wenige Tage danach. Und auch die Europameisterschaft in St. Wendel (5. bis 8. Juni) wird Schurter zugunsten der Vorbereitung auf die Tour de Suisse (14.-22. Juni) auslassen.

Was Nino Schurter bei den beiden hochkarätigen Rundfahrten erreichen kann, steht indes auf einem anderen Papier. Darüber ist er sich selber nicht im Klaren. „Wenn ich erfolgreich bin, geht die Post ab. Wenn nicht, dann muss ich mit einem Verriss rechnen“, meinte Schurter schon im September mit Blick auf die Reaktionen in der (medialen) Öffentlichkeit.

Jakob Fuglsang: Tour de Suisse kein Sonntags-Spaziergang

Die beiden Ex-Mountainbiker Jakob Fuglsang und Fredrik Kessiakoff sind gespannt auf ihren früheren Konkurrenten. Beide trauen ihm viel zu, sind aber gleichzeitig auch skeptisch, dass ihm auf Anhieb sehr viel gelingen wird.

„Sicher kann er eine gute Tour de Suisse fahren, er ist ein guter Rennfahrer. Aber es fehlt ihm natürlich die Erfahrung, das wird seine große Schwierigkeit sein. Er kann natürlich mal Glück bei einer Etappe haben und in der richtigen Gruppe sein“, meint Kessiakoff, der 2013 bei der Tour de Suisse ein Zeitfahren gewonnen hat, gegenüber acrossthecountry.net.

Jakob Fuglsang, der Nino Schurter 2007 bei der U23-WM in Fort William schlagen konnte, bläst ins gleiche Horn:
„Wir sind vor der WM 2007 beide den Grand Prix Tell auf der Straße gefahren. Wenn er seither nicht mehr Erfahrung auf der Straße gesammelt hat, dann wird es sehr hart für ihn. Nicht, dass er es nicht kann, aber es wird hart. Die Tour de Suisse ist kein Sonntagsspaziergang im Park“, so Fuglsang bei einem Gespräch vor wenigen Tagen auf Mallorca.

Fuglsang hat die Tour de Suisse 2010 auf dem dritten Gesamtrang abgeschlossen hat. Er fügt hinzu: „Fakt ist, wenn Du ein guter Mountainbiker bist, dann hast du eine große Maschine, deshalb kann man es auch auf der Straße weit bringen. Man braucht halt die Erfahrung.“

Ein längeres Interview mit den beiden Ex-Mountainbikern, die inzwischen beide für das Pro-Tour-Team Astana unterwegs sind, gibt es demnächst auf diesem Blog zu lesen.

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com