Offroad-Notizen: Cross-Comeback in Albstadt – Weltmeister-Flut auf Zypern

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Vielleicht war’s bei dem Zuschauer nur das Gegenlicht, für einen skeptischen Blick gab es jedenfalls keinen Grund: Ralph Näf auf dem Weg zum Sieg in Albstadt ©Erhard Goller

Ein Schweizer gewinnt in Albstadt vor einem Deutschen, aber nicht den Weltcup. Fünf Regenbogen erheben sich über Zypern, ein britisches Team meldet Sponsor und Neuzugang und ein Tscheche beendet seine Karriere. Offroad-Notizen.

Ralph Näf (BMC Racing) hat in Albstadt das Challenge Cyclo Cross Race powered b Centurion gewonnen. Der Schweizer siegte nach einem fast neun Runden andauernden Solo souverän vor Julian Schelb (Multivan-Merida) und Max Holz (Stevens Racing).

Näf bereitete sich mit dem Rennen am Albstadion auf die Schweizer Meisterschaften in Aigle vor (siehe Interview) und zeigte sich ganz zufrieden mit seiner Verfassung. „Hundert Prozent habe ich aber nicht“, meinte er leicht skeptisch im Blick auf die SM. Eine Krankheit im Dezember hat ihn möglicherweise ein paar Prozentpunkte gekostet.

Auch Julian Schelb berichtete von einem länger währenden Infekt. „Zuvor hatte ich sehr gut trainiert. In den ersten zwei Runden tat es ein bisschen weh und ich hatte auch einen Sturz in der ersten Runde. Aber dann lief es eigentlich ganz gut und ich konnte mein Tempo fahren. Es war mein erstes Cross-Rennen in diesem Winter“, kommentierte Schelb, der sich von Rang fünf noch auf zwei schob.

Vorbei auch an Max Holz, der bekannte auf die falschen Reifen gesetzt zu haben. „Körperlich war es mal wieder okay. Wenn es bei der DM noch besser geht, dann kann was dabei raus kommen“, so Holz.

Markus Kaufmann (Centurion-Vaude) wurde nach einem missratenen Start noch Vierter. „Ich wusste, je länger desto besser wird es mir gehen. Ich bin aus dem Training heraus gefahren, aber das Grundtempo hat gestimmt“, meinte Kaufmann.

Er lobte, wie auch seine Konkurrenten, die Veranstaltung, die erst acht Wochen zuvor beschlossen wurde. „Hochzufrieden“, so Organisator Stephan Salscheider, sei er. Die Teilnehmerzahlen waren ihm natürlich etwas zu dürftig, aber das könnte bei einer nächsten Auflage mit längerem Vorlauf ja zu verbessern sein.  Mehr dazu hier

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Der Cyprus Sunshine Cup 2015 meldet weitere hochkarätige Beteiligung. Die Straßenweltmeisterin und zweifache MTB-Weltcupsiegerin Pauline Ferrand Prevot gibt beim Afxentia Etappenrennen am 26. Februar ihr Zypern-Debut und zwar gemeinsam mit ihrer Vorgängerin und amtierenden Cross-Weltmeisterin Marianne Vos.

Das Duo strebt in diesem Jahr, Olympia 2016 schon im Blick, in den Farben von Rabo-Liv eine kombinierte Saison an. Aktuell sind sie im Cross unterwegs, ab Februar wechseln sie zwischen Straße und Mountainbike.

Vos hat 2013 das Afxentia Etappenrennen gewonnen. Zu ihren Konkurrentinnen auf Zypern werden auch Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) und Sprint-Weltmeisterin Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) gehören, die ja gemeinsam das Cape Epic bestreiten wollen.

Da wird also eine regelrechte Weltmeister-Flut auf die Mittelmeer-Insel geschwemmt. Vier Titelträgerinnen aus sechs verschiedenen Disziplinen zählt die Pressemitteilung des Cyprus Sunshine Cups auf: Straße, Cyclo-Cross, Cross-Country, Marathon, Bahn (Vos) und Sprint!

Braucht man fast nicht mehr zu erwähnen, dass auch Olympiasieger und amtierender Marathon-Weltmeister Jaroslav Kulhavy (Specialized) eine neunköpfige tschechische Truppe mit dem EM-Dritten Jan Skarnitzl (Sram Rubena Trek) und der Marathon-Europameisterin Tereza Hurikova (Superior) anführt. Oder dass Bart Brentjens sein komplettes Betch.nl-Superior Team mit U23-Vizeweltmeisterin Margot Moschetti und U23-Weltcupsiegerin Yana Belomoina nach Zypern entsendet.

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Neuigkeiten gibt es vom ehemaligen Orange Monkey Team aus Großbritannien. Paul Beales und Will Cooper haben einen Titelsponsor gefunden und firmieren fortan unter Paarl Media OMX Pro Mountainbike Team. Hinter dem OMX verbirgt sich der alte Titel: Orange Monkey und X steht für Cross (-Country).

Kaum, dass die Nachricht über die Hülle raus war, wurde schon ein Inhalt verkündet. Der israelische Meister Shlomi Haimy, viele Jahre für das Focus XC Team unterwegs, fährt künftig für die Briten.

Auf ihrer Website ist ein Foto von Haimy veröffentlicht. Daneben fünf weiße Männchen mit Fragezeichen. Die Team-Zusammenstellung wird also erst sukzessive veröffentlicht.

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mtbs.cz berichtet, dass Frantisek Rabon seine Karriere beendet hat. Der ehemalige Straßenfahrer war vor einem Jahr beim Specialized Racing Team eingestiegen und hatte an der Seite von Christoph Sauser das Cape Epic als Zweiter hinter Robert Mennen/Kristian Hynek (Topeak-Ergon) beendet.

Rabon bekam von Specialized keine Vertragsverlängerung angeboten und fand auch kein anderes Team, das ihn genügend motivierte. Weder auf der Straße noch in der MTB-Branche. Er habe eigentlich vorgehabt noch länger im MTB zu bleiben, aber nach 18 Jahren im Rennsport sei er auch etwas müde, so der Tscheche, der bereits eine eigene Firma gegründet hat in einem Pressegespräch in Prag.

 

 

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