Offroad-Notizen: Mountainbikerinnen stürmen Las Vegas

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Katerina Nash gewinnt ihren vierten Cross-Weltcup ©Screenshot UCI

Kein Glückspiel: In Las Vegas mischten die Mountainbikerinnen den Cross-Weltcup auf. In Bayern zieht eine regionale Serie aus einem vielleicht wegweisenden Konzept ein positives Fazit. In Bad Salzig wird ein Ex-Straßenprofi zum Helfer für den Sieger. Offroad-Notizen.

Cross-Weltcup Las Vegas. Drei etatmäßige Mountainbikerinnen unter den besten Fünf und eine Teilzeit-Mountainbikerin, die gewinnt. Das ist eine mtb-geprägte Perspektive auf den Weltcup-Auftakt im Cyclo-Cross, der in den frühen Morgenstunden Mitteleuropäischer Sommerzeit in den USA über die Bühne ging. Aber sie drängt sich fast auf, so wie die Bikerinnen das Rennen in der Glücksspiel-Stadt gestürmt haben.

Katerina Nash (Luna Pro Team) gewann zum vierten Mal in ihrer Karriere einen Cross-Weltcup,  15 Sekunden vor Eva Lechner (Colnago-Südtirol) und 38 Sekunden vor Sanne Cant als erste echte Cross-Spezialistin.

Die 37-jährige Katerina Nash, die ihre Radsport-Karriere eigentlich schon zweimal zu beenden angekündigt hatte, fuhr dieses Jahr nur die beiden Übersee-Weltcup-Rennen auf dem Mountainbike und ansonsten einige nordamerikanische Wettkämpfe. Wie sie jetzt in Las Vegas aufgetrumpft hat, passt zur Tschechin, die in den USA lebt. In der vorletzten Runde griff sie aus einer vierköpfigen Spitzengruppe an und fuhr die Luna Pro Team-Farben zum Sieg.

A propos Luna Pro Team. Mit Georgia Gould auf Platz vier und Ex-Cross-Country-Weltmeisterin Catharine Pendrel auf fünf, gelang dem Mountainbike-Team ein echter Coup. Gould war in einem tollem Ambiente zwei Runden vor Schluss noch Zehnte, hatte aber ein starkes Finish, so dass sie ihre Teamkollegin Catharine Pendrel im Sprint noch bezwingen konnte, zeitgleich mit Sanne Cant.

Bei den Herren gewann der 21-jährige Wout van Aert (Vastgoedservice-Golden Palace) 23 Sekunden vor Sven Nys und 44 Sekunden vor Michael Vanthourenhout, alle aus Belgien. Bester Deutscher war Philipp Walsleben (BKCP-Corendon) auf Rang 30.

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Jura MTB-Cup. Die Organisatoren der Serie „im Herzen Bayerns“ bezeichnen die Premiere als „geglückt“. Die regionale Serie, wie es sie in verschiedenen Teilen Deutschlands auch gibt, zeichnet sich durch die Kombination verschiedener Renn-Formate aus. Von Cross-Country, über Einzel-Zeitfahren, Marathon und Team-Rennen war an den sechs Stationen alles dabei.

Das ist deshalb so interessant, weil es einer Idee entspricht, die etliche Leute auch international gerne sehen würden. Und es gibt zumindest ab 2017 einen Ansatz dazu. Dann wird der Weltcup-Kalender geöffnet für alternative Formate. Wie weit das geht und was dann wirklich Realität wird, das lässt sich jetzt noch nicht absehen.

Beim Jura MTB-Cup machten zwei Cross-Country-Rennen in Abensberg und Painten im Frühjahr den Auftakt. Dann gab es ein Zeitfahren in Batzhausen, in Altenstadt wieder ein Cross-Country-Rennen. In Waldkirchen stand dann ein Marathon auf dem Programm und zum Abschluss gab es in Neukirchen ein Drei-Stunden-Rennen für Einzelstarter und Zweier-Teams.

Nadine Loos von der Radsportzentrale Hersbruck und Benedikt Diepold (Run&Bike Kelheim) heißen die Sieger in der Damen- und Herrenklasse.

„Die Erwachsenenklassen waren stark und zahlreich besetzt. Auch beim Nachwuchs erlebten wir hervorragenden Sport, allerdings wünschen wir uns hier noch deutlich größere Starterfelder“, resümierte Roland Pürzer, MTB-Fachwart und Stützpunkt-Trainer Ostbayern, in einer Pressemitteilung die erste Auflage des Cups.

Die Planungen für 2016 laufen bereits. Ergebnisse und weitere Informationen unter www.jura-mtb-cup.de.

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Sebamed Bike Day in Bad Salzig. Bettina Dietzen und Erik Hühnlein heißen die Sieger beim sechsten Sebamed Bike Day in Bad Salzig. Gleichzeitig wurden beide Mountainbiker am Sonntag mit dem Titel des Rheinland-Pfalz- und Rheinlandmeisters dekoriert.

Während die Fahrerin vom Team „r2-bike.com MTB Racing“ ein einsames Rennen an der Spitze fuhr, was ihr immerhin nach 3:08:24 Stunden den Sieg einbrachte, war Platz eins im Männerfeld bis zum Schluss hart umkämpft. Der 46-jährige Hühnlein (InTeamKollegen/Radon Bike Discount) konnte sich erst am letzten Anstieg aus einer vierköpfigen Gruppe absetzen und fuhr nach 2:39:08 Stunden 13 Sekunden vor dem 15 Jahre jüngeren Niederländer Gys Pahmen und weitere 18 Sekunden vor Ex-Radprofi Udo Bölts und dem Vierten David Büschler (2:39:50/RC Pfälzer Wald) über dem Zielstrich.

Überglücklich über den kaum noch für möglich gehalten Sieg gab Hühnlein ein dickes Lob an Bölts weiter: „Gys, den wir vorher nicht kannten, ist extrem stark gefahren und war eigentlich schon weg. Wir haben dann in unserer Gruppe unter der Regie von Udo hervorragend zusammengearbeitet und mit einem Wahnsinnstempo wieder nach vorne aufgeschlossen. Am letzten Berg habe ich es probiert und es hat geklappt. Danke Udo.“

Der hörte das Lob natürlich gerne und betonte nochmals die starke Leistung des Niederländers, der doch etwas enttäuscht über seinen „nur“ zweiten Platz war.

Im Frauenrennen kam Gwenda Rüsing (to Motion Racing by black tusk) als Zweite nach 3:18:19 Stunden ins Ziel.

 

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