Offroad-Notizen: Viel Liebe, viele Punkte, viel Pech und die Sprache der Beine

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Podium in Izmir: Sofia Wiedenrot, Jovana Crnogorac und Anna Konovalova (rechts) ©Sascha Weber

Die Weltrangliste-Erste mitten im Spektakel, eine 20-jährige Deutsche noch ohne Punch, der Weltmeister auf ungewohnter Position, der DM-Dritte auf der Straße und ein Quartett macht sich auf den Weg nach Serbien und das Radon EBE-Racing Team hat Nachwuchs, na ja, nicht verpflichtet.. Offroad-Notizen.

Jolanda Neff (Stöckli Pro) hat wegen des schlechten Wetters dort, ihr Trainingslager in Finale Ligure abgebrochen und ist in Heimatkanton St. Gallen ein Rennen gefahren, das sie dort „Bike-Quer“ nennen.

„Beim Frühstück ist uns in den Sinn gekommen, dass in Niederhelfenschwil ein Rennen stattfindet“, berichtet die Weltranglistenerste. Also: warum nicht einfach mitfahren. Spontan machte sie sich auf den kurzen Weg dahin „Das Rennen findet jedes Jahr statt, wird mit viel Liebe vom VC Niederhelfenschwil organisiert und ich bin es schon einige Male gefahren“, erzählt Jolanda Neff.

Bei dem Rennen starten alle Klassen gemeinsam, auf 30 Meter Breite auf einer riesigen Wiese und bergab. „Spektakel pur, hat total Spaß gemacht während des ganzen Rennens mit den Jungs zu fighten“, lässt sie wissen. Gewonnen hat sie – logisch – die Damen-Klasse natürlich auch. Schnellster war der Junior Ramon Lauener vom jb Felt Team vor dem früheren Schweizer Meister Jürg Graf (bsk-Graf-Koba).

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Sofia Wiedenroth (AMG-Rotwild) hat beim Salcano-Cup im türkischen Izmir hinter Jovana Crnogorac (Salcano-Cappadocia) den zweiten Platz belegt. Die U23-Fahrerin hatte beachtliche 7:18 Minuten Rückstand auf Crnogorac. Die Serbin ist allerdings bereits länger im Wettkampf-Modus. Hinter Wiedenroth tat sich noch mal eine 3:15 Minuten große Lücke zur Russin Anna Konovalova auf. Für Sofia Wiedenroth bedeutete Rang zwei bei dem C1-Rennen immerhin 40 Weltranglistenpunkte.

„Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden, aber ich habe schon gemerkt, dass mir noch so ein bisschen der Punch fehlt, Jovana war direkt weg. Aber für März ist das schon okay so“, kommentierte Wiedenroth auf Nachfrage. Überdies war es für sie der erste Bike-Kontakt, seit sie nach dem Straßenrennen beim Schmolke-Cup krank geworden war.

Bei den Herren siegte der Russe Ivan Smirnov 17 Sekunden vor Gregor Raggl aus Österreich, der auch erstmals bei einem C1-Rennen in der Elite auf dem Podest stand. Umso wertvoller als Raggl dabei den Belgier Sebastian Carabin (Merida Wallonie) um 20 Sekunden distanzieren konnte.

Marathon-Spezialist Torsten Marx (Kreidler Werksteam), der von Startplatz 60 ins Rennen ging, wurde mit 5:08 Minuten Rückstand 13. „Der Blutgeschmack im Mund war fast schon vergessen“, wird Marx auf der Facebook-Seite seines Teams zitiert. „Die Beine funktionierten super, die Routine in den Abfahrten fehlt noch.“

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In Barcelona kam es beim Copa Catalana (C2) zum Sieg von Carlos Coloma vor seinem Landsmann David Valero und dem Polen Marek Konwa. Auf Platz vier landete Weltmeister Julien Absalon. Diese, für ihn, ungewöhnliche Position hatte der BMC-Biker einem eher ungewöhnlichen Defekt zu verdanken. „Ich hatte einen guten Rhythmus, aber dann ist mir die Hinterachse gebrochen“, gibt er auf seiner Facebook-Seite zu Protokoll.

Bei den Damen siegte die EM-Fünfte Githa Michiels (Versluys) vor Anna Villar Argente und Sandra Santanyes Murillo.

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Markus Bauer (Kreidler Werksteam) hat am Wochenende im Elsass zwei Straßenrennen bestritten. Beim Grand Prix de Carreleurs war er mit MTB-Kollege Maxime Marotte (BH-Sr Suntour-KMC) in einer Ausreißergruppe, doch während Bauer wegen Krämpfen aus der Spitzengruppe heraus fiel, verpasste als Vierter mit 17 Sekunden Rückstand das Podest nur knapp. Gabriel Chavanne gewann das Rennen.
Am Sonntag beim Grand Prix Artisans de Wintershouse war Marotte nicht mehr am Start. Bauer verkaufte sich gut und kam nach 136 Kilometern mit 2:21 Minuten Rückstand auf Thomas Walter als Elfter ins Ziel. „Die Beine reden schon ganz gut mit mir“, meinte der DM-Dritte Augen zwinkernd. Das Wintertraining hat sie offenbar zum Sprechen gebracht.

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Markus Bauer, U23-Meister Georg Egger (Lexware Mountainbike Team), sein Vize Martin Frey (Team Bulls), sowie Daniel Voitl (Koch Engineering-Müsing Bikes) bestreiten ab Freitag in Novi Sad, Serbien, ein S2-Etappenrennen. Die Zielstellung an den drei Tagen mit Zeitfahren, 18-Kilometer-Rennen und einem Short-Race zum Abschluss, sind Wettkampf-Härte und – natürlich – Weltranglistenpunkte.

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Nicht sportlicher Natur ist das Schlusslicht der Meldungen des Tages und er heißt Maximilian. Die vierfache Deutsche MTB-Meisterin Elisabeth Brandau und Teamchefin von Radon-EBE Racing ist am Montag, 23. März einen Sohn auf die Welt gebracht (Glückwunsch!) und wird sich demnächst wieder dem Training widmen.
Irgendwann will der Sprößling bei den Meldungen bestimmt ganz oben stehen, ganz wie die Mama. Sportlich natürlich.

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