Offroad-Notizen: Weber ohne Gabel aber mit Druck auf dem Pedal

150510_by_Kuestenbrueck_SUI_Singen_MX_ECh_WeberS_acrossthecountry_mountainbike
Konfetti in La Clusaz: Sascha Weber ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Marathon-Vize-Europameister Sascha Weber (Orbea-smp) hat am Sonntag unter spektakulären Umständen in La Clusaz das Roc des Alps gewonnen, Peter Herrmann in Willingen zwei prominente Bulls-Fahrer überrascht, in Pfronten war Matthias Leisling nicht zu gefährden und in Remetschwiel machten es Europameisterin Sabine Spitz und Heiko Gutmann. Offroad-Notizen aus dem Marathon-Lager.

Sascha Weber (Orbea-smp) hat in La Clusaz das Roc des Alpes gewonnen. Der Marathon-Vize-Europameister hielt sich für die Vorbereitung auf die Marathon-WM in den französischen Alpen auf und nahm am Wochenende eher spontan die (!) Rennen in Angriff.

Gute Entscheidung: Der St. Wendeler konnte den 51 Kilometer langen Marathon nach 2:54:51 Stunden mit gut zwei Minuten Vorsprung auf die Franzosen Thomas Griot und Arnaud Vincent gewinnen. Allerdings mit einem großen Handicap. Nach rund zehn Kilometern ging seine Gabel kaputt. So wurde nach der nächsten Abfahrt aus einem Vorsprung nach dem ersten Anstieg ein dreiminütiger Rückstand und Platz drei. „Die Abfahrten waren ohne Federung sehr schwierig. Ich habe immer auf die Anstiege gewartet, weil ich mich da sehr stark gefühlt habe“, erklärte Weber.

So forcierte er im letzten Anstieg noch mal mächtig, um sich genügend Vorsprung für die letzte Abfahrt zu verschaffen. „Ich hatte guten Druck auf dem Pedal, aber ich wusste auch, dass es von oben bei schlechten Bedingungen noch mal acht Kilometer bis ins Ziel waren“, erzählte Weber, der sich rund fünf Minuten Vorsprung heraus fuhr und davon noch 2:07 Minuten bis ins Ziel rettete, wo er mit Konfetti empfangen wurde (Video). „Es war ein tolles Rennen, aber auch das härteste Marathon-Rennen, das ich bisher erlebt habe“, erklärte Weber.

Er war übrigens auch am Tag zuvor beim Roc Marathon am Start, das der Schweizer Johann Tschopp für sich entschieden hat. Er hatte sich bereits am ersten zehn Kilometer langen Anstieg absetzen können, doch dann erlitt er zwei Defekte und stieg „mit den Gedanken an Sonntag“ aus dem Rennen aus.

Hélèn Marcouyre vom Team BH-Sr Suntour-KMC gewann das Damen-Rennen des Roc des Alpes, während am Tag zuvor Michalina Ziolkowska vor der Freiburgerin Bettina Uhlig (BQ Cycling) und Fanny Bourdon den 80 Kilometer langen Roc Marathon gewinnen konnte.
Ergebnisse

*****

Peter Herrmann (Firebike Drössiger) hat beim Ziener Bike Festival in Willingen die beiden Bulls-Fahrer Tim Böhme und Karl Platt überrascht und sich den Sieg über die Langdistanz von121 Kilometern geholt.

Das Trio hatte gemeinsam an der Spitze gelegen, ehe zuerst Platt und dann bei Kilometer 85 auch den Deutschen Meister Tim Böhme abreißen lassen musste. „Das hat mich echt überrascht, dass ich beide abhängen konnte“, wird Herrmann in einer Pressemitteilung zitiert.

Böhme sprach davon, dass er nach 80 Kilometern „hochgegangen“ sei.

Bei den Damen war Katrin Schwing (Trek-Domatec) die Schnellste und verwies Jana Zieschank von toMotion gleich mit 23 Minuten Differenz auf Rang zwei. Ellen Blome (Craft and Friends) wurde Dritte (+59:05 Minuten).
Ergebnisse

*****

Beim Marathon in Pfronten hat sich über 70 Kilometer Texpa-Simplon Biker Matthias Leisling durchgesetzt. Der setzte sich im Anstieg zum Breitenberg von seinem letzten Begleiter Matthias Pfrommer (Centurion-Vaude) ab und gewann klar mit 3:46 Minuten Vorsprung auf Pfrommer. Dritter wurde Leislings Teamkollege Johannes Wagner, der sich in der Verfolgergruppe behaupten konnte und mit 12:55 Minuten Differenz das Ziel erreichte.

Bei den Damen gewann Paulina Wörz (RSC Auto Brosch Kempten) vor ihrer Teamkollegin Florentine Striegl und Christine Kolb (Radl Rasti).

Die 55-Kilometer-Distanz ging bei den Herren an Uwe Hardter  (Texpa-Simplon), während sich die Deutsche Meisterin Silke Schmidt (Herzlichst Zypern) bei den Damen den Sieg sichern konnte.

Nadine Rieder (AMG-Rotwild) gewann die Kurz-Strecke vor Leonie Daubermann (Principia Racing) und Verena Krehnslehner-Schmid (Conway Racing), während Oliver Mattheis (RSC Kempten Haarstudio Susanne) bei den Herren der Schnellste war.

*****

Heiko Gutmann (Lexware Mountainbike Team) hat den 42 Kilometer langen (oder kurzen) Waldhaus Marathon in Remetschwiel gewonnen. Aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe mit Vorjahressieger Benjamin Stark (BQ Cycling) und Teamkollege Matthias Bettinger setzte er sich mit 4,5 Sekunden Vorsprung auf Stark durch. Dessen Angriff zwei Kilometer vor dem Ziel, konterte Gutmann mit der entscheidenden Attacke rund 1000 Meter später und setzte sich entscheidend ab. Dritter wurde Bettinger mit weiteren neun Sekunden Abstand.

„Ich habe mich am Berg gut gefühlt, aber ich wollte jetzt auch nicht die ganze Zeit alleine fahren“, meinte der Münstertäler.

Sabine Spitz hatte sich kurzfristig auch zum Start entschlossen. Die Marathon-Europameisterin entschwand schon bald ihren weiblichen Konkurrentinnen und siegte nach 1:31:40 Stunden mit 3:52 Minuten Vorsprung auf Ann-Katrin Hellstern (BQ Cycling) und 6:22 Minuten vor Juniorin Anna Saier (Lexware Mountainbike Team).

„Ich war vom Training nicht ganz frisch, aber der Marathon war gut um die Beine frei zu fahren“, meinte Spitz.

Ergebnisse

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com