Olympia: IOC-Funktionär prüft Sprint-Disziplin

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Eliminator Sprint: In Nove Mesto auf dem Prüfstand des IOC. ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Beim Weltcup in Nove Mesto na Morave hat sich ein IOC-Funktionär aus Australien den Eliminator Sprint angesehen und sich ausführlich mit dem MTB-Endurance-Koordinator Simon Burney über die Strukturen des Sports unterhalten.

Im Februar war bekannt geworden, dass der Radsport-Weltverband UCI für seine neue Disziplin Mountainbike Eliminator Sprint einen Aufnahmeantrag ins Olympische Programm in Rio de Janeiro 2016 stellt.
Dieser Aufnahmeantrag wird derzeit geprüft, bevor er im August zur Abstimmung im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) kommt. Beim Weltcup in Nove Mesto na Morave nahm Bob Elphinstone den Eliminator Sprint in Augenschein.
Elphinstone ist Mitglied der Programmkommission des IOC, das über eine Empfehlung an das Exekutiv-Komitee entscheidet.

„Er war sehr angetan vom Sprint“, berichtet Simon Burney, der für die UCI die sportliche Seite der Ausdauer-MTB-Disziplinen koordiniert. Gefallen haben dem Radsport-Enthusiasten Elphinstone die Spannung und die Dramatik, die in den Finalläufen zu erleben waren.

Positiv, so Burney, sei für Elphinstone auch, dass man beim Eliminator Sprint sehr flexibel ist in Sachen Austragungsort. Und dass man dafür kein zusätzliches Teilnehmerkontingent benötigen würde, wie etwa beim BMX Freestyle, das von der UCI ebenfalls vorgeschlagen wurde.
Ein Pluspunkt wäre auch, dass sich der zeitliche Gesamtaufwand auf drei Stunden begrenzen lässt.

Womit man sofort auf einen Knackpunkt der Disziplin stößt. Im Moment besteht das Risiko, dass ein Spezialistentum entsteht. Nur wenige der besten Cross-Country-Fahren bestreiten derzeit den Weltcup-Sprint. Weil nicht wichtig genug, weil zum Teil zu risikoreich oder weil ein Start negativen Einfluss auf die Leistung im Cross-Country-Rennen haben könnte.

„Da müssen wir eine andere Richtung einschlagen“, sagt Simon Burney. Mit den Elite-Teams ist man vergangenen Donnerstag schon mal zusammengesessen und hat Anregungen gesammelt. „Es war einige interessante Ideen dabei“, sagt Burney. Zum Beispiel ein Einfluss auf die Startaufstellung im Cross-Country-Rennen.

Möglicherweise müsste auch das Format, sprich die Dauer der Läufe angepasst werden. Je kürzer desto besser für Spezialisten, je länger desto besser für die Cross-Country-Fahrer.

Noch zu sehr Europa-zentriert
Andererseits mag das IOC auch nicht, wenn die gleichen Athleten bei Olympischen Spielen mehrere Medaillen sammeln können. Und aktuell ist der Sport auch noch zu sehr Europa zentriert. Das ist ein negativer Faktor. Elphinstone erkenne aber, dass die UCI an dem Thema arbeite. Zum Leidwesen einiger Teams. Insbesondere wenn es um Weltcup-Rennen in China oder anderswo geht, weil der ganze Spaß dann viel teurer wird.
Der Australier wollte auch viel über die Strukturen im Mountainbikesport wissen. „Ich musste ihm viel Grundsätzliches erzählen“, berichtet Simon Burney.

Wie groß die Chance ist, lässt sich kaum ermessen. Fakt ist aber auch, dass zum Beispiel im BMX Freestyle noch keinerlei verbandsinterne Wettkampfstrukturen existieren und das überdies eine Sportart ist, die von Wertungsrichtern abhängt.

Wenn sich das IOC für den Eliminator Sprint entscheidet, dann wäre das auf jeden Fall ein Impuls in eine Richtung, die von den Profi-Teams gefordert wird.

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