Perskindol Swiss Epic(4): Führungswechsel bei den Herren – Zweiter Etappensieg für Morath/Bigham

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Mathias Flückiger und Lukas Buchli sind wieder im Geschäft ©Swiss Epic


Nach ihrem zweiten Etappensieg sind die Titelverteidiger Lukas Buchli und Mathias Flückiger wieder im Rennen um den Gesamtsieg bei der Perskindol Swiss Epic. Das BiXS-Stöckli-Duo distanzierte auf den 93 Kilometern von Leukerbad nach Grächen Jochen Käß und Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) um 2:47 Minuten. Das deutsch-österreichische Duo übernahm das Gelbe Trikot von den Tages-Dritten Alban Lakata und Kristian Hynek (Topeak-Ergon), die mit 5:26 Minuten Verspätung ins Ziel kamen.
Deren Teamkolleginnen Adelheid Morath und Sally Bigham bauten bei den Damen durch ihren zweiten Etappensieg ihren Vorsprung gegenüber Annika Langvad/Ariane Kleinhans auf 8:50 Minuten aus.

Entschieden ist es noch nicht, aber die Waage im Duell der beiden stärksten Damen-Teams hat sich zwei Tage vor Schluss noch einmal mehr zugunsten von Adelheid Morath und Sally Bigham geneigt. Die Schwarzwälderin und die Britin haben auf der zeitlich bisher längsten Etappe ihren Vorsprung um 4:30 Minuten ausgebaut und scheinen in den Anstiegen aktuell das stärkere Duo zu sein.
Am ersten Berg machten Morath/Bigham gleich Druck und rissen eine Lücke. Doch auf dem langen Flachstück im Rhone-Tal, auf dem auch Gegenwind stand, rollten Langvad und Kleinhans wieder heran.

Stopp am Bahnübergang
So musste das Topeak-Ergon-Duo am 16 Kilometer langen Berg, der danach folgte, wieder von vorne anfangen. Sie setzten sich erneut ab, um nach der darauffolgenden Abfahrt an einem Bahn-Übergang zum Stopp gezwungen zu werden.
Ihre beiden Konkurrentinnen aus Dänemark und der Schweiz konnten aber nicht mehr aufschließen, so dass Adelheid Morath und Sally Bigham souverän ihren zweiten Etappensieg feiern konnten.

„Es war ein harter für uns, zum Teil richtig zäh. Ich hatte nicht meinen besten Tag, aber wir haben das beste draus gemacht. Wir waren richtig froh, als wir in Grächen angekommen sind“, erklärte Adelheid Morath. 5:26:12 Stunden benötigten sie für die 93 Kilometer.
„Ich hoffe, wir überstehen die letzten beiden Tage auch noch. Fünf Stunden jeden Tag sind schon extrem und auf den Downhills kannst du dich nicht wirklich erholen“, meinte die 31-Jährige.

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Zweiter Etappensieg für Adelheid Morath und Sally Bigham ©Michael Suter/Lightmoment

Herren: Drei Teams innerhalb von zwei Minuten
Bei den Herren scheint es zwei Tage vor Schluss keine Frage mehr, dass der Sieger aus dem Kreis der drei Teams kommen wird, die auch auf der dritten Etappe die Szenerie beherrschten.
Aber welches Duo am Samstag in Zermatt jubeln darf, das ist offener denn je.
Alle drei Paarungen liegen innerhalb von zwei Minuten. Jochen Käß und Daniel Geismayr liegen nur 1:03 Minuten vor Mathias Flückiger und Lukas Buchli, der dieses Jahr seine Karriere als MTB-Profi beenden wird. Lakata und Hynek haben 1:59 Minuten Rückstand auf die neuen Gesamt-Leader.

Die dritte Etappe begann vergleichsweise moderat. Erst flach, kurz kupiert und dann eine lange Abfahrt, nach der sich eine größere Gruppe im Rhone-Tal versammelte. Dort wurde das Tempo etwas verbummelt, so dass sukzessive immer mehr Teams aufschließen konnte.

Als in Visp der rund 16 Kilometer langen Anstieg begann, da übernahm Jochen Käß die Tempo-Arbeit, um die Gruppe zu verkleinern. Es blieben dann irgendwann auch die „altbekannten drei Teams“ übrig, so Käß. „Ich habe versucht Lakata und Flückiger ein wenig Schmerzen zuzufügen. Die haben da nicht mehr ganz so stark gewirkt“, erklärte er lachend.

Plattfuß bei Kristian Hynek

Aus dieser sechsköpfigen Spitzengruppe fuhr Kristian Hynek etwa einen Kilometer vor dem höchsten Punkt weg, wohl um sich als etwas langsamerer Abfahrer ein Polster für den folgenden, acht Kilometer langen Downhill heraus zu holen.

Das gelang dem Tschechen auch. In der Abfahrt waren Flückiger/Buchli die Schnellsten und holten Zeit raus. Sie kamen im Trail gut an Hynek vorbei, während Käß und Geismayr ein paar Sekunden liegen ließen, zumal Hynek auch etwas Luft aus dem Reifen verlor und langsamer agieren musste.

Mit etwa einer Minute Rückstand kamen Käß und Geismayr im Tal an. Im nächsten, kurzen Anstieg, blieb der Österreicher mit dem Lenker an einem Gitter hängen und stürzte einen kleinen Abhang hinab. Das kostete die Vorjahres-Zweiten noch mal Zeit, so dass sie mit zwei Minuten Rückstand in den letzten Anstieg hinein gingen.

Hinter ihnen musste Hynek sein Laufrad wechseln, so dass Marathon-Weltmeister Alban Lakata und sein tschechischer Teamkollege nicht vom Missgeschick bei Geismayr profitierten konnten.
Im Ziel in Grächen wurden 2:47 Minuten Abstand zwischen Flückiger/Buchli und Käß/Geismayr gemessen. Damit schlüpfte die deutsch-österreichische Paarung ins Gelbe Trikot.

„Wir werden versuchen morgen wieder bei Kilometer Null parat zu sein. Wir fühlen uns gut und werden schauen, dass wir das Rennen kontrollieren können“, blickte Käß auf den nächsten Tag.

Am Freitag sind mit Start- und Ziel in Grächen 88 Kilometer zu absolvieren. Was die Höhenmeter (3300) angeht, ist das erneut ein sehr anspruchsvoller Tag, vergleichbar mit der zweiten Etappe. Adelheid Morath bezeichnet sie sogar als „Königsetappe“.

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