Rio Olympia-Notizen: Erstes Training, Hitze und Stürze
Der Olympia-Strecke ist seit Mittwoch-Vormittag Ortszeit für Training geöffnet. In brütender Hitze drehten zuerst die Damen ihre Runden auf dem 4,85 Kilometer langen Kurs im Deodoro Mountainbike Park. Dann folgten gemischte 120 Minuten für Damen und Herren. Es gab wohl auch schon ernsthafte Stürze. Sabine Spitz kann wohl frühestens am Freitag auf die Strecke.
Seit dem Testrennen haben die Organisatoren noch an Strecken-Details gearbeitet. Wenige hundert Meter vor dem Ziel wurde noch ein Steinfeld eingebaut und in die Startkurve wurde ein Anlieger eingebaut, so dass die Außenposition kein entscheidender Nachteil mehr ist.
Der Kurs ist insgesamt eine herausfordernde Runde geblieben, mit technischem Anspruch, der aber wohl kein entscheidender Faktor sein wird. Es sei denn man oder frau holt sich in den Steinfeldern einen Defekt.
Hardtail oder Fully
Dafür ist das Fully die bessere Wahl. „Das verzeiht dir auch, wenn du mal eine falsche Linie triffst. Beim Testrennen war ich mit dem Hardtail, aber jetzt habe ich nur Fullys dabei“, erklärt Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) seine Wahl, die er schon im Vorfeld getroffen hat.
Allerdings, so fügt er hinzu, sei es letztlich nicht entscheidend ob man Hardtail oder Fully fahre. Nino Schurter (Scott-Odlo) wollte auch erst noch testen, war aber „zu 90 Prozent sicher“, dass er Fully fahren werde.
Moritz Milatz (Kreidler Werksteam) hat am Mittwoch beides getestet und sich für das Hardtail entschieden. „Mit beiden Rädern war ich gleich schnell, aber auf dem Hardtail habe ich mich wohler gefühlt. Wegen hundert Metern, in denen das Fully einen Vorteil bietet, will ich das nicht fahren“, begründet er seine Entscheidung.
Defekte können in den Rennen natürlich entscheidende Faktoren sein. Und Stürze. Im Rennen und davor: Jenny Rissveds (Scott-Odlo), Medaillenkandidatin bei den Damen, hatte am Mittwochvormittag einen, der wohl Anlass zur Besorgnis gab.Am Knie erlitt sie einen Schnitt und auch der Ellbogen war in Mitleidenschaft gezogen. Ob das Konsequenzen haben könnte, ließ sich aber aktuell nicht verifizieren.Auch den Österreicher Alexander Gehbauer sah man heftig stürzen.
Sabine Spitz: Start weiter offen
Sabine Spitz kann nach Lage der Dinge indes frühestens am Freitag auf die Strecke. Die Vorbereitung ist da natürlich alles andere als optimal. Adelheid Morath ist inzwischen provisorisch als Ersatzfahrerin angefragt. Anreise-Möglichkeiten sollen ausgelotet werden.
Im Prinzip sollte sie spätestens Donnerstagabend in Rio landen, damit sie wenigstens noch einmal auf die Strecke kann. Allerdings wird am gleichen Tag erst die finale Untersuchung von Sabine Spitz stattfinden und über einen Start entschieden werden.