Roc d’Ardenne Houffalize: Sascha Weber ohne Sattel auf Platz zwei

 Weber_Nissen_Boehme_by Team Bulls
Podium in Houffalize von links: Sascha Weber, Sören Nissen und Tim Böhme mit den Blumen für seine Frau ©Team Bulls

Beim 82,7 Kilometer langen Marathon im Rahmen des Festivals Roc d’Ardennes im belgischen Houffalize hat Sascha Weber (BQ Cycling) Platz zwei belegt. Der Däne Sören Nissen (Stevens Racing Team) gewann zum dritten Mal in Folge und war 2:43 Minuten schneller als Weber. Tim Böhme (Team Bulls) kam etwas glücklich noch zu einem dritten Rang (+4:07).

Bis Kilometer 65 war Sascha Weber auf Sieg-Kurs. Der Cyclo-Cross-Spezialist fühlte sich bei fünf Grad und Regen auf dem welligen Kurs mit vielen kurzen Anstiegen und Richtungsänderungen überaus wohl. „Ich muss sagen, ich habe das sogar ein bisschen genossen“, bekannte er mit einem Schmunzeln. „Schon nach drei, vier Kilometern habe ich gewusst, dass ich heute ein gutes Rennen fahre.“

So war es dann auch. Nach Kilometer 30 war Weber erst einmal alleine vorne. Der Italiener Tony Longo konnte noch mal aufschließen, doch der in Freiburg lebende Saarländer ließ sich davon nicht beeindrucken. „Auf dem Kurs muss jeder einfach sein Ding fahren“, so Weber.

Einmal fiel er zwar in einen kleinen Bach, doch ansonsten lief es für ihn prächtig. Bis etwa bei Kilometer 65, einem Zeitpunkt zu dem er mit rund 30 Sekunden Vorsprung in Führung lag. Da brach an seinem Bike die Sattelstütze. An der nächsten Verpflegungszone konnte ihm niemand mit Ersatz aushelfen, so dass Sascha Weber die restlichen 17 Kilometer im Stehen fahren musste.

Das gab Sören Nissen die Chance aufzuschließen. In einem Anstieg musste Weber vom Bike, der Däne ging vorbei und war weg. „Ich konnte meinen Rhythmus natürlich nicht halten. Es gab nur noch einen Weg: alles reinlegen, was ich habe. Das war so zäh und jetzt sind die Arme tot“, gab Weber im Ziel zu Protokoll.

„Dass es unter diesen Umständen noch zu Platz zwei reicht, damit habe ich nicht gerechnet.“

Ein Geschenk: Tim Böhme unverhofft mit Blumen bedacht

Der dritte Platz ging an Tim Böhme. Der war allerdings ziemlich überrascht, als man ihn im Ziel mit dieser Nachricht empfing. Der Deutsche Ex-Meister hatte zu Beginn gleich abreißen lassen, wurde an Position zehn gemeldet, dann an acht, schaffte aber den Anschluss an die Gruppe um die beiden Centurion-Vaude-Fahrer Daniel Geismayr und Markus Kaufmann nicht. „Einmal habe ich sie vor mir gesehen, aber ich bin nicht dran gekommen. Vor dem Ziel waren sie auf einmal weg“, erzählt Böhme.

Das Verschwinden war einem falschen Abbiegen der Verfolgergruppe geschuldet und das nur rund fünf Kilometer vor dem Ziel. So schob sich Böhme vorbei und eroberte das Podest. Auch Belgier Frans Claes passierte die Gruppe, zu der auch noch die Italiener Tony Longo und Johnny Cattaneo zählten. „Dafür, dass es heute nicht mein bester Tag war, lief es noch einigermaßen gut. Mir hat die Spritzigkeit gefehlt, aber jetzt habe ich Blumen für meine Frau, die hat morgen Geburtstag“, nahm Böhme das Geschenk hin. Er habe zuletzt mit Straßenprofi John Degenkolb für dessen Vorbereitung auf den 1.Mai-Klassiker in Frankfurt, „vielleicht ein bisschen viel Intervalle trainiert. „

Hinter Frans Claes (+5:53) wurde Markus Kaufmann Fünfter (+6:48) vor Daniel Geismayr (+7:06) und Tony Longo (+7:16).

Bigham wühlt sich am schnellsten durch den Matsch

Bei den Damen siegte Sally Bigham (Topeak-Ergon) nach 4:50:01 Stunden mit 3:50 Minuten Vorsprung auf Helene Marcouyre (BH-Sr Suntour-KMC), sowie 20:40 Minuten vor der Belgierin Kristien Achten (Swooth MTB Team).

„Ich denke der X King wäre als Hinterreifen die besser Wahl gewesen als der Race King, aber ich konnte mich am ersten Berg absetzen und von da an vorne bleiben“, erklärte Sally Bigham nach ihrer langen Alleinfahrt.

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