Simon Stiebjahn: Spätes WM-Ticket für die Minimalchance auf Olympia

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Doch noch zur WM: Simon Stiebjahn ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Der Deutsche Sprint-Meister und Bundesliga-Gesamtsieger des vergangenen Jahres, Simon Stiebjahn vom Team Bulls, wurde nachträglich für die Weltmeisterschaft in Andorra nominiert. Hintergrund ist auch die Situation in der Nationenwertung, die für die Olympischen Spiele eine Rolle spielt.

Seit Ende der Vaude Trans-Schwarzwald ist Simon Stiebjahn der dritte deutsche Fahrer, der Punkte zur Nationenwertung beisteuert. Nach seinem dritten Rang bei der Etappenfahrt rückte Stiebjahn an diese Position.

Für Simon Stiebjahn waren die internationalen Cross-Country-Rennen 2015 eigentlich schon passé, doch mit der veränderten Konstellation, begannen die Überlegungen neu. Allerdings waren dafür einige Umstände abzuklären.
Einerseits wurde Stiebjahn nach der Trans-Schwarzwald krank, andererseits musste auch sein Team Bulls die Plan-Änderung unterstützen.

„Ich habe mir mit meinem Teamchef Friedemann Schmude Gedanken gemacht und wir haben uns entschieden, die WM zu fahren. Mein Motivation ist die Minimalchance noch auf den Olympiazug aufzuspringen und deshalb werden die Top 20 in Andorra auch mein Ziel sein“, erklärt Stiebjahn. „Im Cross-Country habe ich schon länger keinen Vergleich mehr gehabt, aber die Form ist ganz gut.“
Handicap ist natürlich, dass er keine Höhenanpassung machen kann.

Die Überlegungen den 25-Jährigen mit zur WM zu nehmen, gab es schon vorher, um alle Eventualitäten im Blick auf die Nationenwertung abzudecken. Er wurde vorsorglich als Ersatzfahrer für die WM bei der UCI gemeldet. Eine nachträgliche Meldung wäre nicht möglich gewesen.

In der Nationenwertung, die seit Punkte seit dem 26. Mai zusammenzählt, liegen die deutschen Herren aktuell in einen Zweikampf mit Italien um den fünften Rang. Das ist die letzte Position, die berechtigt drei Fahrer zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro zu schicken.

Wer die WM nicht fährt, sammelt dort auch keine Punkte. So ist die einfache Rechnung. Und welcher deutsche Herr neben Manuel Fumic und (vermutlich) Moritz Milatz als dritter Fahrer noch ins Ranking zählt, lässt sich jetzt noch nicht ermessen. Es könnte durchaus Simon Stiebjahn sein. Zum Beispiel auch weil er nächstes Jahr wohl das punkteträchtige Etappenrennen Cape Epic bestreiten wird.
Das Ganze hat nichts mit der individuellen Nominierung zu tun. Dafür muss der Sportler die geforderte Norm erfüllen.

„Wir sind froh, dass sich Simon bereit erklärt hat, die WM doch zu fahren. Neun Monate in die Zukunft blicken können wir natürlich nicht, aber wir wollen uns als Verband möglichst alle Optionen offen halten. Als Bundestrainer bin ich auch den Entscheidungsträgern im BDR dankbar, dass sie so kurzfristig das Okay gegeben haben“, sagt Bundestrainer Peter Schaupp.

Stiebjahn wird gemeinsam mit Markus Schulte-Lünzum am Mittwoch nach Andorra anreisen. Am Sonntag will er in Ortenberg seinen Deutschen Meister-Titel im Sprint verteidigen.

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