Sprint-DM Bodenmais: Titelverteidigerin Nadine Rieder als Top-Favoritin

 150425_0897_by_Kuestenbrueck_GER_Wombach_XCE_RiederN
Geht als Favoritin in die Konkurrenz: Nadine Rieder ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Die Meldeliste für den Damen-Sprint in Bodenmais umfasst nur ein kleines Feld an Fahrerinnen. Titelverteidigerin Nadine Rieder dürfte am Samstag als Favoritin an den Start gehen, zwei mögliche Kontrahentinnen haben ihren Start aus verschiedenen Gründen gestrichen. Dennoch gibt es im Vorfeld ein paar spannende Momente, zum Beispiel: Was macht Lena Putz und was macht Miriam Gössner?

 

Vornweg: Es sind wenige Damen, aber es sind mehr als in Ortenberg im vorigen Jahr. 14 Namen finden sich auf der Meldeliste, zehn waren es 2015. Allerdings haben zwei Ex-Meisterinnen schon abgewinkt.

In einer Pressemitteilung seitens des Veranstalters erklärt Sabine Spitz ihren Verzicht mit ihrer Knie-Verletzung, die sie sich vor dem Rennen in Rivera zugezogen hat und die bei einer Sprint-Belastung im Blick auf die kommenden Wochen ein Risiko darstellen würden.

„Es ist sehr schade, dass es nicht klappt und ich habe bis zuletzt gehofft in Bodenmais dabei sein zu können. Die Chancen auf den DM-Titel wären sicher da gewesen. Mein Arzt hat mir aber nun abgeraten um für die Olympischen Spiele nichts zu riskieren“, wird Sabine Spitz zitiert. Die extreme Belastung beim explosiven Start im Sprint würde der behandelnde Arzt, Dr. Andreas Gösele von der Crossklinik Basel, kritisch sehen und habe deshalb kein grünes Licht gegeben.

Ex-Meisterin Brüchle ist zum Enduro gewechselt

Neben der Sprint-Meisterin von 2014, hat auch die von 2013 ihren Verzicht erklärt. Gegenüber acrossthecountry.net meinte Stevens-Bikerin Veronika Brüchle: „Die Anreise ist (von Freiburg) ultraweit und wenn in der Quali irgendwas passiert, waren zwölf Stunden Autofahrt umsonst.“

Dazu muss man natürlich auch wissen, dass sie schon 2015 nicht dabei war und sich seit diesem Jahr voll auf Enduro konzentriert. Und dort läuft es für Brüchle ziemlich gut. Zweimal wurde sie in der Specialized Enduro-Serie hinter Raphaela Richter Zweite, bei der Cannondale Enduro Tour in Frankreich konnte sie gar einen Sieg einfahren und am Gardasee wurde sie Vierte. „Das macht mir mega viel Spaß“, sagt Brüchle.

Kommen wir dann zu denen, die um den Titel kämpfen werden:

Nadine Rieder (Sonthofen/AMG-Rotwild, 26) gehört zweifellos zu den heißesten Anwärterinnen auf den Titel. Sie ist eine Allrounderin, aber im Sprint gehört sie zu den Allerbesten, nicht nur in Deutschland. Der vierte Platz bei der WM 2013 und der Siebte 2015 belegen das genauso wie der fünfte bei der EM 2015.

Im Interview sagte die Allgäuerin vergangene Woche: „Die Sprint-DM ist mir schon wichtig. Ich habe zwar dieses Jahr nichts Spezielles dafür gemacht, aber das habe ich auch letztes Jahr nicht mehr. Die Disziplin liegt mir und macht mir Spaß. Es wäre natürlich sehr schön, wenn ich den Titel verteidigen könnte.“

Sabine-Spitz_Lena-Putz_DM14_Sprint_Saalhausen_zielpassage_acrossthecountry_mountainbike_by-Goller
Das waren die Plätze eins und zwei im Jahr 2014. Bei „Sauwetter“ holte sich Sabine Spitz Sprint-Gold vor Lena Putz ©Erhard Goller

 Dann stoßen wir auf Lena Putz (Hutthurm/Entireinfra Genesis, 22). Sie ist nach Differenzen mit dem Verband und einem, nicht selbst verschuldeten, brutalen Unfall auf der Skiroller-Strecke, unmittelbar vor der Sprint-DM 2015, ein wenig aus dem Sichtfeld geraten. Beim Sunshine-Race in Nals gab sie das Rennen auf, weil ihr (fahrtechnische) der Anspruch noch zu hoch war, vergangenes Wochenende wurde sie in Grafenau Bayrische Cross-Country-Meisterin.

Dass sie super sprinten kann, weiß man. 2014 war sie Vize-Meisterin, im Jahr zuvor Sechste bei der WM und sie hat in ihrer Sprint-Bilanz auch einen elften Platz von der EM 2014 stehen.

Mit auf der Meldeliste steht auch die Premieren-Meisterin im Sprint, Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing, 30) aus Schönaich. Die Form passt bei ihr, wie sie zuletzt in der Cross-Country-Disziplin mit einem siebten Rang beim Weltcup in Albstadt und einem fünften beim Swiss Bike Cup in Gränichen gezeigt hat.

Sie fürchtet lediglich um ihren Start. Da sieht sie sich im Hintertreffen und benötigt noch ausreichend Gelegenheit, um einen möglichen Rückstand aufzuholen. So wie das auch 2012 in Kirchzarten war, als sie zur ersten Deutschen Sprint-Meisterin gekürt wurde.

Lena Wehrle (Buchenbach/Superior Mio Wildschönau, 23) hat über Jahre gezeigt, das sie eine starke Sprinterin ist. Zum ganz großen Durchbruch hat es noch nicht gereicht, aber warum sollte das nicht in Bodenmais passieren?

Ihre Teamkollegin Laura Dold (Kirchzarten, 17) gehört noch dem Lager der Juniorinnen an, die beim Sprint ja in der gleichen Klasse starten wie die Elite. Sie war 2015 schon Sechste, direkt hinter Wehrle.

Die Schwarzwälderin gibt zu Protokoll: „Die Ausgangslage ist schwer einzuschätzen, da ich dieses Jahr noch keinen Sprint gefahren bin. Aber ich denke mit den letzten Trainingseinheiten müsste ich gut vorbeireitet sein. Ins Finale zu kommen ist auf jeden Fall ein Ansporn.“

Dann wäre da noch die Frage, was Miriam Gössner macht. Die Biathletin hat beim RSC Kelheim eine Radsport-Lizenz gelöst, das spricht schon mal für die Absicht in Bodenmais zu starten. Doch eine deutliche Aussage gibt es von ihr bis dato nicht. Dass sie vor Ort sein wird, steht außer Frage. Doch ob und mit welchen Ambitionen, bleibt bis zum Samstag offen.

Medaillen-Plätze bei bisherigen Deutsche Meisterschaften Eliminator Sprint

2012   Kirchzarten

Damen: 1. Elisabeth Brandau, 2. Veronika Brüchle, 3. Helen Grobert

2013   Singen/H.

Damen: 1. Veronika Brüchle, 2. Saskia Hauser, 3. Nadine Rieder

2014   Saalhausen

Damen: 1. Sabine Spitz, 2. Lena Putz, 3. Nadine Rieder

2015 Ortenberg

Damen: 1. Nadine Rieder, 2. Majlen Müller, 3. Hannah Grobert

 

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com