Sprint-DM Ortenberg: Gelingt Nadine Rieder der Titelgewinn?

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Bundesliga-Sprint in Titisee-Neustadt: Nadine Rieder (3) vor Majlen Müller (4) und Hannah Grobert, die beide bei der DM auch zu den Medaillenkandidatinnen zählen. Ganz rechts die Norwegerin Ingrid Boe Jacobsen (5).

Eine sehr interessante Konstellation bietet das kleine, aber illustre Damen-Starterfeld der Deutschen Eliminator-Meisterschaft in Ortenberg. Die EM-Fünfte Nadine Rieder (AMG-Rotwild) mag in einer leichten Favoriten-Stellung sein, doch die Sonthofenerin trifft auf einige Konkurrentinnen mit viel Potenzial.

Vierte bei der WM 2013, Fünfte bei der EM 2015, ein dritter Platz beim Weltcup in Albstadt – Nadine Rieder hat international die besten Ergebnisse unter den deutschen Sprinterinnen zu bieten. Doch zu einem Deutschen Meistertitel hat es bisher nicht gereicht. Zweimal war sie Dritte bei der DM.

Das würde die Sonthofenerin am Sonntag in Ortenberg gerne ändern. „Ich fühle mich auf jeden Fall gut vorbereitet und die Strecke hat mir bei der Besichtigung gut gefallen. Ich freue mich auf Sonntag und hoffe auf eine gute Tagesform“, sagt Rieder. „Im Sprint gehört aber immer auch ein wenig Glück dazu.“
Nadine Rieder überzeugte zuletzt auch in der olympischen Cross-Country-Disziplin mit einem Sieg in der Schweiz und mit Platz 25 beim Weltcup im Val di Sole. Rieder wird Deutschland auch bei der zwei Tage später in Andorra stattfindenden Sprint-WM vertreten.

Titelverteidigerin Sabine Spitz verzichtet wegen der anstehenden WM auf einen Start in Ortenberg, doch auf diesem Kurs in der „Herrngarten-Arena“ hätte sie wohl nur bedingt zu den Favoritinnen gezählt.

Majlen Müller kommt als Bundesliga-Führende

Dazu muss man eher Majlen Müller (Fujibikes-Rockets) zählen, die vor dem Finale in Bad Säckingen die Sprint-Wertung der KMC Bundesliga anführt. Die U23-Vizemeisterin aus Wuppertal hat dieses Jahr beeindruckende Sprint-Qualitäten bewiesen und den den Wettbewerb in Heubach gewonnen.

Müller selbst sieht Rieder und auch Hannah Grobert (Ghost) als größte Konkurrentinnen. Die Schwarzwälderin aus Remetschwiel ist noch Juniorin, hat einen ziemlich Punch in den Beinen, ist aber manchmal noch etwas zu zögerlich in den direkten Duellen. Und die sind im Eliminator Sprint halt mitentscheidend. Da wird sie mehr riskieren müssen, wenn sie eine Medaille will.

Elisabeth Brandau
(Radon-EBE Racing) muss man eigentlich auch als Medaillenkandidatin handeln. Allerdings hat die Deutsche Meisterin von 2013 schon länger keinen Sprint mehr bestritten und zudem ist ihr Handgelenk lädiert.
„Ich habe jetzt auch noch ein paar Lippenbläschen bekommen und werde erst am Freitag entscheiden. Aber eigentlich will ich schon fahren. Allerdings weniger wegen dem Titel, da sind die jungen Fahrerinnen spritziger. Für mich wäre es gutes Training, weil ich derzeit in der Startphase nicht so gut bin“, erklärt Brandau.

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Auch eine prima Sprinterin: Lena Putz ©Erhard Goller

Lena Putz (Genesis-Entire-Infra), Vize-Meisterin des vergangenen Jahres, hält den Ball flach, was ihre Ambitionen angeht. „Ich will vor allen Dingen Spaß haben“, sagt die U23-Fahrerin. Ihren letzten Sprint ist sie Ende Juli in Ischgl gefahren und hat ihn auch gewonnen. Lena Putz besitzt ziemlich gute Anlagen als Sprinterin. Schon bei der WM 2013 war sie Sechste und würde sie auf dem Podest stehen, wäre das keine Überraschung.

Junge Damen mit schnellen Beinen
Die Lexware-Fahrerinnen Lena Wehrle und Kim Riesterer sind solche junge Fahrerinnen mit schnellen Beinen. Wehrle hat auf das Weltcup-Finale im Val di Sole verzichtet und ist stattdessen ein kleines Rennen in der Schweiz gefahren, den Argovia-Cup in Hochdorf, wo sie Zweite wurde. „Das Rennen war eine super Vorbereitung weil die Strecke sehr flach war und in der Verfolgergruppe wurde viel taktiert. Meine Beine waren gut. Jetzt bin ich zuversichtlich und motiviert für die DM“, erklärt die Buchenbacherin.

Kim Riesterer ist auch noch Juniorin, hat aber schon bei der DM 2014 in Saalhausen Rang vier belegt. Sie ist da vor allem durch ihre couragierte Fahrweise aufgefallen. Nach dem Abitur hat sie den Wettkampf-Modus wieder aufgenommen. Sie zuckt mit den Schultern. „„Ich habe natürlich keine Ahnung, was ich derzeit drauf habe, aber ich freue mich mitzufahren“, erklärt die Juniorin aus Breitnau.

Dann ist da mit Laura Dold (Superior Mio Wildschönau) noch eine Freiburgerin, die bei der EM hinter Hannah Grobert 13. wurde. Sie ist auch noch Juniorin, muss aber auf jeden Fall als Medaillenkandidatin einkalkuliert werden.
„Ich gehe die DM ruhig an, da ich mich ja in meinem ersten U19-Jahr befinde“, sieht sich die EM-13. nicht unter Druck. Aber Ambitionen hat sie trotzdem: „Meine Sprint-Ergebnisse dieses Jahr waren nicht schlecht, da wäre es natürlich super, wenn es an der DM auch so läuft. Die Motivation ist wie immer da“, so Dold.

Insgesamt ist das eine sehr interessante Konstellation, die Spannung verspricht.
Mehr Infos zur Veranstaltung auf www.mtb-events.eu

Die bisherigen DM-Medaillengewinnerinnen im Eliminator Sprint
2012
1. Elisabeth Brandau, 2. Veronika Brüchle, 3. Helen Grobert
2013
1. Veronika Brüchle, 2. Saskia Hauser, 3. Nadine Rieder
2014
1. Sabine Spitz, 2. Lena Putz, 3. Nadine Rieder

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