Swiss Bike Cup Muttenz: Titelverteidigerin Nadine Rieder mit Vorfreude, aber ohne Erwartungen

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So matschig wie im Vorjahr dürfte es am Sonntag in Basel nicht werden. Die Wettervorhersagen versprechen eher eine Hitzeschlacht.  Hier kämpfen sich die spätere Siegerin Nadine Rieder (links) und Elisabeth Brandau über die Pferderennbahn ©Erhard Goller

Die Olympioniken Jolanda Neff, Linda Indergand und Mathias Flückiger führen das Starterfeld des Swiss Bike Cup in Muttenz bei Basel an. Beim Finale hat Reto Indergand alle Chancen sich bei den Herren erstmals den Gesamtsieg zu holen, während bei den Damen Jolanda Neff mit ihrem 14. Sieg in Folge auch ihren dritten Gesamtsieg in Folge sicher machen kann.

 

Wie es den Olympia-Startern fünf Tage nach Rückkehr aus Brasilien gehen wird, das bleibt abzuwarten. Einerseits sind die Reisestrapazen zu verkraften, andererseits befindet sich nach einem Großereignis bei manchem Sportler die Motivation in einer Abwärtskurve.

Von Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) kennt man das eigentlich nicht. „Ich fahre jedes Rennen mit Vollgas“ hat sie immer wieder gesagt. Die olympischen Spiele endeten für sie mit einer kleinen Enttäuschung (Rang sechs) endeten, aber da die Strecke im Reitstadion Schänzli weder ruppig ist, noch mit großem Kraftaufwand gefahren werden muss, könnte der Rücken auch mitspielen.

Die Widersacherinnen: Linda Indergand (Focus XC), die mit ihrem achten Olympia-Rang sehr zufrieden war, die Australierin Rebecca Henderson (Trek Factory Racing), war mit Platz 25 eher nicht glücklich.

Alessandra Keller (Stöckli Pro Team) ist auf jeden Fall eine der Herausforderinnen und nach einer Wettkampf-Pause zugunsten ihres Studiums sicher auch motiviert. Corina Gantenbein und Kathrin Stirnemann (beide Haibike-Ötztal) könnten ebenfalls vorne mitmischen.

Nadine Rieder: Zuletzt mehr Marathons gefahren

Titelverteidigerin ist Nadine Rieder (AMG-Rotwild). Die Deutsche Sprint-Meisterin hatte im Vorjahr überraschend gewonnen. Das zu wiederholen scheint aber ausgeschlossen.

„Das wäre zu hoch gegriffen“, bekennt Nadine Rieder. „Mein Ziel ist es ein gutes Rennen zu fahren. In letzter Zeit bin ich mehr Marathons gefahren und habe auch den Sommer ein wenig genossen und ein bisschen Pause gemacht. Deshalb ist es schwer einzuschätzen, wie meine Form ist.“

Eine gewisse Vorfreude auf das Basel Bike Festival verkennt sie aber nicht. „Ich freue mich aber auf jeden Fall. Nach dem Sieg im letzten Jahr, habe ich es natürlich in schöner Erinnerung.“

Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) steht ebenfalls auf der Startliste. Für sie geht es einen Tag nach dem Bundesliga-Rennen in Ortenberg noch mal um eine harte Belastung. Ein schönes Punkte-Paket würde die Weltranglisten-15. aus dem HC-Rennen natürlich auch gerne mitnehmen.

 

Herren: Matthias Stirnemann mit Startnummer 1

Auf der Meldeliste bei den Herren stehen außer Weltmeister und Olympia-Sieger Nino Schurter (Scott-Odlo) alle starken Eidgenossen. Neben dem Olympia-Sechsten Mathias Flückiger ist das zum Beispiel Matthias Stirnemann (Möbel Märki), der sich zuletzt ganz stark in Szene gesetzt hat. Als aktueller Weltranglisten-Fünfter geht er mit Startnummer 1 ins Rennen.

Die 2 gehört Fabian Giger (Kross Racing), der solche flachen Strecken wie in Muttenz (in 6 Kilometer ein Anstieg über knapp 1000 Meter) nicht so sehr mag. Dann folgt mit Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC) der wohl stärkste Nicht-Eidgenosse.

Florian Vogel (Focus XC) könnte Sieg-Ambitionen haben, genauso wie Lukas Flückiger (BMC Racing).

Dessen Teamgenosse Reto Indergand führt vor dem Finale die Gesamtwertung vor dem abwesenden Nino Schurter an. Dritter ist Marcel Guerrini (41 Punkte zurück) von Focus XC. Indergand ist auch zuzutrauen, dass er in Muttenz um den Sieg mitfährt.

Aus deutscher Sicht hat wohl Martin Gluth (Novus-OMX) die größten Aussichten auf ein gutes Resultat. Der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) steht zwar auf der Meldeliste, hat sich aber für einen Start beim Bundesliga-Rennen in Ortenberg (Samstag) entschieden.

U23-Vizemeister Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) hat ebenfalls für die Elite-Kategorie gemeldet. Seine beiden Teamgenossen Luca Schwarzbauer und Max Brandl stehen in der U23-Startliste.

 

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