Thomas Litscher: Für 2017 alte Verbindungen reaktiviert

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Hat eine neue sportliche Heimat gefunden: Thomas Litscher ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Nach dem Rückzug der Equipe Multivan-Merida vermeldet ein weiterer Sportler aus dem Team eine neue Heimat. Nachdem Ondrej Cink zu Bahrein-Merida auf die Straße gewechselt ist, hat Thomas Litscher in der Schweiz ein neues Team gefunden: Die Nachwuchs-Crew jb Brunex Felt hat den Ex-U23-Weltmeister in seinen Reihen aufgenommen. Für Litscher ist das eine Anknüpfung an erfolgreiche Zeiten.

In der Szene war lange Zeit davon die Rede, dass Thomas Litscher noch keine neue Formation gefunden habe. Tatsächlich war es für den 27-Jährigen nach vier Jahren bei den Profis von Multivan-Merida schwierig. Aus zwei Gründen: Nach den Olympischen Spielen erlebt die Cross-Country-Szene ihren fast typischen Aderlass, Teams wie das Seinige oder das Stöckli Pro Team ziehen sich zurück. Zum anderen waren die beiden vergangenen Wettkampf-Jahre für Thomas Litscher alles andere als reibungslos verlaufen.

Eine Gürtelrose und eine OP nach Sitzbeschwerden waren zwei von mehreren Faktoren, die es ihm schwer machten sein Potenzial auszuschöpfen. Auch wenn sich der U23-Weltmeister von 2011 mit Rang neun beim Weltcup-Finale in Andorra wieder in dort zurückmeldete, wo er sich selber im kommenden Jahr sehen will, öffnete sich bei den großen Teams erst mal keine Tür für Litscher.

Gleichzeitig nahm er aber Kontakt zu Joe Broder auf. Zu dem Teamchef von jb Brunex Felt hat er schon länger eine Wert schätzende Verbindung. Und: dessen Nachwuchs-Equipe um U23-Weltcupsiegerin Sina Frei fährt auf Felt-Bikes.

Schöne Erinnerungen an Felt

Auf genau dieser Marke wurde Thomas Litscher U23-Weltmeister, damals für das Team Felt Ötztal X-Bionic.„Mit Felt verbinde ich eine sehr, sehr schöne und erfolgreiche Zeit“, sagt Thomas Litscher. Allerdings war Joe Broder mit der Zusammenstellung seines Teams mit der Weiterverpflichtung von Sina Frei eigentlich schon fertig.

Doch der Sports- und Menschenfreund Broder legte sich ins Zeug, wurde bei Felt vorstellig und schaffte es schließlich Thomas Litscher einen Vertrag anzubieten, mit dem der Sportsoldat 2017 seine Ziele umsetzen kann.

Mit einem Übergangsjahr wieder in die Top-Ten

Dass er gegenüber dem Kontrakt bei Multivan-Merida Abstriche machen muss, ist anzunehmen. Doch Litscher nennt 2017 ein „Übergangsjahr“, in das er ein wenig investieren muss. „Ich habe wieder neue Motivation gewonnen. Es geht darum wieder in den Top-Ten anzukommen“, erklärt Litscher. „Und das kann mit der Team-Struktur bei jb Brunex Felt gelingen.“ Dann, so die Hoffnung, entstehen neue Optionen und er kann für Top-Teams wieder interessant werden.

Joe Broder und seine Frau Lisa Daetwiler-Broder haben jetzt die Aufgabe ihre Team-Architektur im Spannungsfeld von Nachwuchs und Profi arbeitsfähig zu halten. „Wir begreifen uns nach wie vor als Nachwuchs-Team“, betont Broder. Aber natürlich erhofft man sich auch Synergie-Effekte.

„Wir freuen uns Thomas an Bord zu haben. Er kann sehr gut mit jungen Sportlern umgehen und wird deshalb auch für unsere Nachwuchs-Fahrer zusätzliche Motivation bedeuten. Wir wollen aber alles dafür tun, dass er seine Ziele im kommenden Jahr umsetzen kann“, so Broder.

Seit La Bresse ging es aufwärts

Thomas Litscher freut sich durchaus auf diese Aufgabe, Arbeit mit jungen Sportlern macht ihm Freude. „Ich finde das cool und es wäre schön, wenn ich ihnen was mitgeben kann“, meint er.

Nach den angesprochenen gesundheitlichen Schwierigkeiten, musste sich Litscher auch in diesem Frühjahr durch eine schwierige Zeit arbeiten. Ein langwieriger Infekt vom Trainingslager in Spanien verzögerte den Formaufbau. Und zudem dauerte es ein wenig, bis er und Trainer Christoph Weiss sich aufeinander eingestellt hatten – wie so oft in Trainer-Sportler-Beziehungen.

„Ab La Bresse ging es dann aufwärts. Christoph hat mir vor allem auch mental sehr geholfen. Ich brauchte auch Geduld, weil ich von weit hinten starten musste und auch körperlich durch die Gürtelrose ziemlich heruntergewirtschaftet war. Aber am Ende ist es aufgegangen“, blickt Litscher zurück. Daran will er 2017 gleich anknüpfen.

Meier geht, Huber kommt

Anknüpfen ist ein gutes Stichwort, auch für Tim Meier. Im Kontext mit dem Zugang von Litscher wurde der Junior aus dem deutschen Rheinfelden bei jb Brunex Felt – auf eigenen Wunsch – verabschiedet. Wohin die Reise geht, ließ er noch offen. Zwei Jahre war er für die Schweizer Equipe unterwegs.

Neben U17-Biker Lars Kämmlein aus Weil am Rhein weht künftig aber doch noch eine zweite deutsche Flagge bei den Eidgenossen. Verena Huber, eine 22-jährige Newcomerin aus Bad Peterstal, löst 2017 erstmals eine Lizenz und geht im Marathon auf die Jagd nach Ergebnissen. Dafür dass sie erst seit zwei Jahren wirklich Rennen fährt, hat Huber bei verschiedenen Langstrecken-Rennen schon erstaunlich gut mitgemischt.

 

 

 

 

 

 

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