Trofeo Delcar Montichiari: Lars Forster düpiert die Favoriten

FOTO: Schweizer Sieg, auch bei den Herren: Lars Forster hat Grund zum Jubeln. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Mit seinem Sieg bei der Trofeo Delcar in Montichiari hat Lars Forster vom BMC Racing Team sein erstes HC-Rennen gewonnen. Der Schweizer gewann das das dritte Rennen der italienischen Serie. 16 Sekunden vor dem Franzosen Maxime Marotte (Cannondale Factory Racing). Dritter wurde Marco Fontana (Bianchi-Countervail). Bester Deutscher war Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) auf Rang 22.

 

Nicht, dass Lars Forster ein kompletter Außenseiter gewesen wäre, doch es ab andere Namen am Start, die man höher gewettet hätte. Bei seinem Teamkollegen Julien Absalon hatte man damit rechnen müssen, dass seine Allergie keine top Leistung zulässt. Doch da waren ja auch noch Marseille-Sieger Maxime Marotte, Mailand-Gewinner Florian Vogel (Focus XC) oder Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC), der auf Zypern schon geglänzt hatte.

Und natürlich Marco Fontana vor heimischem Publikum. Der hatte dann auch gleich offensiv begonnen und sich solo an die Spitze gesetzt. Mit 13 Sekunden Vorsprung ging er in die dritte Runde, in der sich die Reihenfolge dann schön durcheinander mischte.

Lars Forster: Viel und gut gearbeitet

Aus der Verfolgergruppe mit Matthias Flückiger (Radon Factory Racing) und Jordan Sarrou, konnte sich Lars Forster auf und davon machen, Fontana fiel vorübergehend bis in die nächstfolgende Gruppe zurück, aus der wiederum Marotte zu den Verfolgern aufschließen konnte.

Der Franzose war dann auch der stärkste Verfolger, doch die zehn Sekunden Differenz, die er auf Forster hatte, konnte er allen Anstrengungen zum Trotz nicht mehr schließen. Bis auf sieben Sekunden kam er eingangs Schlussrunde heran, doch das war’s.

Lars Forster wehrte sich erfolgreich und feierte schließlich seinen ersten Sieg in einem HC-Rennen überhaupt. „In Mailand bin ich aus dem Trainingslager gekommen und die Beine drehten überhaupt nicht. Für heute habe ich eine etwas größere Vorbereitung gemacht. Ich habe viel und sehr gut gearbeitet im Winter“, erklärte Lars Forster. „Im Training hat mir der Kurs gar nicht gefallen, aber heute im Rennen lief es prima.“

Maxime Marotte, der die Tage zuvor etwas gekränkelt hatte, litt unter seinem schlechten Start. „Ich musste ziemlich viel investieren um nach vorne zu kommen. Aber Lars konnte ich nicht mehr erreichen, er hat einen starken Job gemacht.“

 

Flückiger erleidet Defekt

Fontana gewann die Auseinandersetzung in der Verfolgergruppe, wenige Sekunden vor David Valero (MMR), der Mitte des Rennens mit Marotte von hinten aufgeschlossen hatte. Mathias Flückiger hatte am Ende einen Defekt, so dass er von den nächsten Verfolgern geschluckt und am Ende nur Neunter (+2:03) wurde.

Jordan Sarrou ergatterte den letzten Platz auf dem Podium (+1:11).

Schulte-Lünzum im Wind

Bester Deutscher war Markus Schulte-Lünzum. Von Startposition 25 ins Rennen gegangen hatte er einen „ordentlichen Start“, wie er es ausdrückte. „Ich habe in der zweiten und dritten Runde um den Anschluss an eine größere Gruppe vor mir gekämpft“, berichtete Schulte-Lünzum.

Der Wind blies heftig und der Deutsche Meister bekam in seiner Gruppe keinerlei Unterstützung. So wurde der Abstand nach vorne immer größer anstatt kleiner. „Ich habe mich schon etwas geärgert, aber wenigstens konnte ich mich in meiner Gruppe durchsetzen“, so der 25-Jährige, der mit 4:17 Minuten Rückstand das Ziel erreichte. „Aber beim nächsten Mal darf es schon weiter nach vorne gehen.“

23 Sekunden später rollte Markus Bauer (Kreidler Werksteam) als 23. über die Linie. Bauer hatte einen guten Start erwischt und lag erst mal direkt bei Schulte-Lünzum. „Leider hatte ich in der zweiten Runde einen Hänger, so dass ich die Gruppe mit Fabian Giger verpasst habe“, erklärte Bauer. Die ging bis Rang zwölf von Simon Andreassen (Specialized Racing). „Das war ärgerlich, aber mit dem Grund-Druck bin ich ziemlich zufrieden.“

Gar nicht zufrieden war Teamkollege Moritz Milatz (33., +6:11). „Heute hat nichts gestimmt, da gibt es nichts zu beschönigen“, sagte Milatz, ohne eine Erklärung dafür zu haben.

 

Pfäffle kann fahren und ist erleichtert: das Knie hält

Ganz anders war die Stimmung bei Christian Pfäffle (Möbel Märki), der zwei Positionen und 30 Sekunden weiter hinten ins Ziel kam. Er hatte sich kurzfristig doch zu einem Start entschieden, nachdem das Knie am Samstag im Training auf der Strecke keine Probleme gemacht hatte.

Heraus kam ein 35. Rang, 6:41 Minuten hinter Lars Forster (1:27:44 Stunden). „Ich bin am Start echt gut weggekommen, aber dann habe ich von Runde zu Runde gemerkt, dass die Intensität noch nicht da ist. Ist ja auch kein Wunder, ich konnte ja noch kein einziges Intervall fahren. Dafür lief es echt gut“, meinte ein erleichterter Christian Pfäffle. Erleichtert vor allem weil sich das Problem mit dem Knie scheinbar doch lokalisieren und in den Griff bekommen lässt.

„Ich kann wohl nicht lange im Sattel sitzend fahren. Vermutlich drückt es mir da irgendwas ab“, lautet die Theorie. Die langen Grundlagen-Einheiten provozieren genau das. „Mal abwarten wie es sich die nächsten Tage geht. Wenn alles okay ist, können wir Richtung Weltcup-Auftakt weiter arbeiten“, so der DM-Dritte.

 

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