U23-EM Bern: Neun Jahre nach Manuel Fumic…

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Medaillenchancen: Markus Schulte-Lünzum ©Erhard Goller

Markus Schulte-Lünzum gehört im U23-Rennen der Mountainbike-Europameisterschaft in Bern am Sonntag (8.30 Uhr) zu den Favoriten. Der Rad-Sportler des Monats Mai sieht könnte für die deutschen Cross-Country-Biker fast schon Historisches leisten.

…könnte es wieder eine EM-Medaille für einen deutschen U23-Biker geben. Neun lange Jahre ist es her, seit der Europameisterschaft 2004 im polnischen Walbrzych, als Manuel Fumic vor Inaki Lejaretta (†) und Florian Vogel (Scott-Swisspower) das U23-Rennen gewann.

Markus Schulte-Lünzum besitzt jetzt zumindest die realistische Chance auf EM-Edelmetall. „Ich will um die Medaillen mitfahren“, sagt der zweifache Deutsche U23-Meister. Dass er das so formuliert, lässt darauf schließen, dass er einige Konkurrenten im Auge hat.
An erster Stelle ist da Gerhard Kerschbaumer (TX Active Bianchi) zu nennen. Der war schon 2011 Europameister in der U23-Klasse und er hat vergangenen Samstag beim Weltcup im Val di Sole Platz zwölf belegt –in der Elitekategorie wohlgemerkt.

Einen direkten Vergleich zwischen Schulte-Lünzum und Kerschbaumer kann man in diesem Jahr nicht heranziehen. Nur einen indirekten vom Samstag und den gewinnt erstaunlicherweise Schulte-Lünzum. Er wäre mit seiner Siegerzeit im Elite-Weltcup eine Runde vor Schluss auf dem siebten Platz gelegen. Klar, Kerschbaumer musste noch eine weitere Runde absolvieren, insofern hinkt der Vergleich. Aber es ist zumindest ein Hinweis darauf, dass Schulte-Lünzum den Südtiroler prinzipiell nicht fürchten muss. Im Staffelrennen konnte er immerhin Marco Fontana Paroli bieten.

Ein direkter Vergleich ist natürlich was anderes und man muss weitere Konkurrenten mit einkalkulieren. Jens Schuermans (Versluys) aus Belgien zum Beispiel. Oder den Niederländer Michiel van der Heijden (Giant Pro XC) und die beiden Schweizer BMC-Fahrer Reto Indergand und Matthias Stirnemann. Die Braidot-Zwillinge Luca und Daniele können auch eine Rolle spielen.
Was die Strecke angeht, fühlt sich Schulte-Lünzum sicher. „Ich finde sie technisch gar nicht so sehr schwierig“, meint er. Jedenfalls nicht so, dass ein super Techniker wie Kerschbaumer da Kapital draus schlagen könnte.
Beim Schulte-Lünzum läuft es derzeit rund. Sogar die rad-net.de-Wahl zum Radsportler des Monats Mai konnte er gegen die Straßenfahrer Jens Voigt und Tony Martin für sich entscheiden. An Selbstbewusstsein wird es ihm nicht fehlen.

Theoretisch hätte man auch Julian Schelb (Lexware-Rothaus) in den Reigen der Medaillenkandidaten aufnehmen können. Doch nach dem enttäuschenden Resultat vom Val di Sole, für das er keine echte Erklärung fand, ist der Schwarzwälder keine sichere Wette.
„Ich werde auf jeden Fall vorne mitgehen, auch wenn es weh tut. Entweder es klappt oder es klappt nicht. Freiwillig lasse ich mich nicht zurückfallen wie in Val di Sole“, sagt Schelb. Danach sei er einfach nicht mehr vorwärts gekommen.
Teamkollege Christian Pfäffle, Einer für ein Top-Ten-Resultat, ist ein Wackelkandidat, nachdem er zu Wochenbeginn Fieber bekommen hat. Er ist zwar am Freitag nachgereist, welche Auswirkungen der Infekt aber haben wird bleibt Spekulation. Und Martin Gluth (ebenfalls Lexware-Rothaus) hat in Val di Sole nicht gerade Selbstvertrauen getankt (DNF).

Das männliche U23-Aufgebot des BDR
Markus Schulte-Lünzum (Haltern/Focus XC)
Julian Schelb (Münstertal/Lexware-Rothaus)
Christian Pfäffle (Neuffen/Lexware-Rothaus)
Martin Gluth (Helmbrechts/Freiburg/Lexware-Rothaus)
Louis Wolf (Untermünkheim/Cube)
Aaron Beck (Albstadt/Gonso-Simplon)
David Simon (Büchel/Team Bergamont)

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