UCI Junior Serie Haiming: Alexandre Balmer im Sprint – Jannick Zurnieden mit WM-Norm

FOTO: David List, bester Deutscher in Haiming ©Erhard Goller

Das nächste große Talent aus der Eidgenossenschaft? Der Schweizer Alexandre Balmer hat in Haiming sein zweites Rennen in der UCI Junior Serie gewonnen. Im Sprint besiegte er den Briten Cameron Orr, während der Belgier Timo Kielich Rang drei (+0:50) eroberte. David List beendete das Rennen in Tirol als bester Deutscher auf Position neun (+2:25). Sein Lexware-Teamkollege Jannick Zurnieden machte mit Rang 14 (+2:53) den zweiten Teil der WM-Norm perfekt.

 

Bereits in der ersten Runde entstand eine fünfköpfige Spitzengruppe. Mit dabei: die drei Schweizer Jorin Gabriel (jb Brunex-Felt), Alexandre Balmer (Cimes Cycle) und Joel Roth (UCI Head Team), sowie der Italiener Juri Zanotti und der Brite Cameron Orr.

Elf Sekunden dahinter folgte David List (Lexware Mountainbike Team) mit Luca Schätti (Wheeler Pro Team), einem weiteren Schweizer.

In Runde zwei konnte sich Gabriel mit Zanotti einen kleinen Vorsprung herausfahren, während List weiter an Boden verlor und mit Bad Säckingen-Sieger Victor Lab aus Frankreich an siebter und achter Stelle notiert wurde.

Es wurde nicht der Tag des Deutschen Meisters. Der Friedrichshafener fiel bis auf Position zwölf zurück und konnte erst in der letzten Runde wieder Boden gut machen.

„Es war durchwachsen, ich hatte Probleme mit dem Setup am Bike, keine Ahnung was falsch war. Jedenfalls hatte ich keinen Flow drin“, meinte List. Bundestrainer Marc Schäfer relativierte das Ergebnis allerdings mit dem Verweis aufs Abitur. „David hat nächste Woche drei Prüfungen, da gibt es andere Prioritäten.“

Schweizer Jorin Gabriel trotz Defekt mit WM-Norm

Eine der drei Positionen, die List noch gut machen konnte, lag auch an einem Defekt bei Jorin Gabriel, der als Zweiter in die letzte Runde gegangen war und am Ende als Zehnter (+2:34) aber gar nicht so enttäuscht war. „Meine Form ist sehr gut, deshalb bin ich gar nicht wirklich traurig. Ich hatte in der letzten Runde einen Schleicher und habe es riskiert. Allerdings hat es mir dann am Anfang vom Trail den Pneu runter gezogen, so dass ich weit laufen musste. Mit dem Top-Ten-Platz habe ich aber die Quali-Norm für die WM erreicht“, kommentierte Gabriel.

Die Konstellationen vorne hatten immer wieder gewechselt, Joel Roth bald den Anschluss verloren, Victor Lab sich langsam herangepirscht, doch eine Entscheidung fiel erst in der Schlussrunde. Alexandre Balmer, Sieger des Coupe de France in Marseille und in der Spitzengruppe einziger Vertreter des jüngeren Jahrgangs hatte mit Cameron Orr zusammen die größten Reserven. Ihrer Beschleunigung war niemand gewachsen, zumal auch Jorin Gabriel gar nicht mehr eingreifen konnte.

Balmer: Start war der Schlüssel

Balmer hatte am Ende die Nase um neun Zehntelsekunden vorne. Der junge Mann aus La Chaux-de-Fonds jubelte damit über seinen zweiten Sieg in der UCI Junior Serie. Den Schlüssel für seinen Sieg sah er in seinem – im Gegensatz zu Bad Säckingen – guten Start. „Ich habe ein anderes Warmup-Programm gemacht, so dass ich gleich von Anfang an vorne dabei war“, erklärte Balmer.

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So dreckig war es in Haiming nicht, der Sieger Alexandre Balmer besser zu erkennen als in Marseille ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

In der vierten Runde hatte er eine kleine Schwächephase, doch in der Schlussrunde konnte er noch mal Kräfte mobilisieren. Den letzten Anstieg sprintete die Spitzengruppe nach oben und Balmer schaffte es als Erster in den Trail zu kommen. „Danach kam Cameron nicht mehr vorbei“, so Balmer.

Zurnieden hält sich an die taktische Marschroute

Jannick Zurnieden lieferte ein kluges Rennen ab. Der Freiburger wollte in Haiming unbedingt den zweiten Teil der WM-Norm einfahren. Er dosierte seine Startphase, lag nach einer Runde an 14. Stelle, fiel auf Rang 17 zurück und schob sich in der vorletzten Runde wieder in die Top-15, wo er hinwollte.

Die Schlussrunde fuhr er noch mal 50 Sekunden schneller (5. Zeit) und sicherte sich mit Platz 14 erneut die B-Norm.

„Es lief gut für mich. Am Start bin ich gut weg gekommen und habe dann versucht meinen Platz zu halten. In der vorletzten Runde habe ich das Tempo angezogen. Ich bin total zufrieden, die Form passt“, meinte Zurnieden und Marc Schäfer lobte: „Jannick hat das umgesetzt, was wir besprochen haben und die Lehren aus Bad Säckingen gezogen.“

Tim Meier (Head Ciclo), zuletzt in Bad Säckingen noch Fünfter, musste seinen Start „aus gesundheitlichen Gründen“ absagen.

Die anderen Deutschen kamen nicht in die Nähe einer B-Norm. Leon Reinhard Kaiser und Pirmin Sigel landeten auf den Plätzen 27 (+6:43) und 30 (+7:31).

Ergebnisse

Mit Informationen und Interviews von Armin M. Küstenbrück

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