Val di Sole Weltcup-Notizen (2): Schulte-Lünzum lässt aus

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Kritischer Blick schon vor dem Start in Mont Sainte Anne: Markus Schulte-Lünzum ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Das Weltup-Finale in Commezzadura im Val di Sole findet ohne den DM-Zweiten Markus Schulte-Lünzum statt. Der Focus-Fahrer hat wie Julian Schelb den Reset-Knopf gedrückt. Im Gegensatz zum Multivan-Merida-Fahrer wird er aber schon bei der Weltmeisterschaft in Andorra wieder in den internationalen Renn-Zirkus zurückkehren.

Den Reset-Knopf drücken, wenn es wirklich so einfach wäre. Der Mensch, respektive der Sportler, im Zusammenwirken von Psyche und Physis, lässt sich nicht so einfach runter und wieder hoch fahren. Und schon gar nicht im laufenden Betrieb, sprich: mitten in der Saison.

Wie auch Julian Schelb blieb aber auch Markus Schulte-Lünzum nichts anderes als einzusehen, dass er mal für eine Weile hinter die Bühne muss. „Ich habe es eigentlich schon nach Lenzerheide gewusst, aber ich wollte es mir nicht eingestehen. Als mir mein Team-Chef Matthias Beck dann nach Mont Sainte Anne vorschlug, heimzufliegen und eine Pause zu machen, da ist mir eine Last von der Schulter gefallen“, bekennt Schulte-Lünzum.

Erst mal habe er versucht den „müden“ Kopf frei zu bekommen und „ein paar Dinge ins Reine zu bringen“. Im Rückblick aufs Frühjahr sieht er die Entwicklung als „schleichenden Prozess, als Negativ-Spirale“, in der sowohl Fehler, als auch zwei-, dreimal Defekt-Pech und ein daraus abgeleiteter mentaler Prozess eine Rolle spielten.

Einen echten Neu-Aufbau der Form bräuchte er nicht, meint Schulte-Lünzum. „Von der Physis her brauche ich das nicht wirklich. Es fühlt sich jetzt auch schon besser an. Aber es würde keinen Sinn machen bei einem so großen Hammer-Rennen wie in Val di Sole wieder einzusteigen“, sagt der Deutsche Vize-Meister.

Bundestrainer erwartet eine solide WM

Der Wiedereinstieg ist dann allerdings bei einem noch größeren Rennen geplant, der WM in Andorra. „Aber da sind die Abläufe sowieso anders, schon wegen der Höhenlage“, meint Schulte-Lünzum. Das Risiko vielleicht ins gleiche mentale Muster zurück zu fallen wäre geringer. Überdies bleiben noch zwei weitere Wochen Zeit.

Bundestrainer Peter Schaupp ist zuversichtlich, dass dem Halterner ein gutes WM-Rennen gelingt. „Es wird vielleicht kein absolutes Top-Resultat, aber ich bin überzeugt, dass er in Andorra einen soliden Wettkampf abliefert“, meint Schaupp.

Nach der WM stehen für Schulte-Lünzum noch ein Rennen in Österreich und das Bundesliga-Finale in Bad Säckingen auf dem Programm. „Ich schau mal, wie es mir dann geht. Vielleicht fahre ich dann noch das eine oder andere Rennen, um mit einem positiven Gefühl aus der Saison raus zu gehen“, erklärt Schulte-Lünzum.

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