Weltcup Albstadt: Dritter Sieg für Annika Langvad – Sabine Spitz auf dem Podium und Lisa Brandau mit der Olympia-Norm

Spitz_Dahle-Flesjaa_Albstadt_by Anke Schmid
Erstmals in Albstadt auf dem Podium: Sabine Spitz, hier vor Gunn-Rita Dahle-Flesjaa ©Anke Schmid

Beim Weltcup-Rennen in Albstadt hat die Dänin Annika Langvad ihren dritten Weltcupsieg in Folge eingefahren. Die EM-Zweite siegte in Abwesenheit von Jolanda Neff 1:25 Minuten vor der Schwedin Jenny Rissveds und 1:36 Minuten vor der Kanadierin Catharine Pendrel.

Die EM-Dritte Sabine Spitz (Murg-Niederhof) belegte überraschend Rang vier (+2:03) vor ihrer langjährigen Rivalin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa aus Norwegen. Elisabeth Brandau sorgte für eine weitere Überraschung. Mit Rang sieben (+3:14) knackte sie erstmals die Olympia-Norm.

In der Startrunde setzte sich die Schweizerin Linda Indergand an die Spitze des Feldes und holte einen kleinen Vorsprung heraus, den aber Annika Langvad in der ersten kompletten Runde neutralisierte.

Die Dänin schlug ein hohes Tempo an und riss eine Lücke, die sie bis zur vorletzten Runde auf über zwei Minuten ausbaute. In der Schlussrunde fuhr sie auf Sicherheit und souverän zum – saisonübergreifend – dritten Weltcupsieg in Folge.

„Ich bin extrem froh. Ich habe erwartet, dass ich heute mit Jolanda kämpfen muss. Ich wusste gar nicht, dass sie nicht startet, das hat mich überrascht. Ich habe das echt genossen. Mein Gefühl für die Strecke war sehr, sehr gut und auch ein sehr gutes Gefühl für mein Limit“, erklärte Annika Langvad.

„Ich bin extrem dankbar und genieße jede Sekunde. Im letzten Downhill habe ich schon innerlich gefeiert.“

Rissveds stürzt am Anfang und zündet den Turbo zum Schluss

Die größte Überraschung aber ist Jenny Rissveds. Die Schwedin stürzt in der ersten Phase des Rennens. „Ich glaube, ich war ein wenig gestresst von der Situation. Letztes Jahr im U23-Weltcup war das ganz anders, bei den Damen wollen alle eine gute Position“, erklärte Rissveds ihren Fahrfehler, der ihr einen Cut unterhalb des Knies bescherte.

Sie schaffte es aber ruhig zu bleiben, fuhr zwei Runden lang konservativ auf Rang sechs und bemerkte, „dass die Abstände nach vorne nicht größer wurden“. Also, habe sie gewusst, dass sich in den letzten beiden Runden noch die Chance aufs Podium eröffnen würde.

„Ich wusste, ich muss Linda Indergand überholen und als ich das dann geschafft habe, sah ich Gunn-Rita und Sabine vor mir. Das hat mich noch zusätzlich angespornt und dann war da noch Catharine…“, erzählte Rissveds so atemlos, wie auch das Rennen für sie gewesen sein muss. „Zweite beim Elite-Weltcup, ich kann es noch gar nicht glauben.“

Rissveds hatte 2015 alle U23-Weltcup-Rennen gewonnen.

 

Glückliche Spitz, glückliche Brandau

Überaus glücklich war auch Sabine Spitz über ihren vierten Platz. Zum ersten Mal stand sie in Albstadt auf dem fünfköpfigen Weltcup-Podium. „Auf einer Strecke, die mir eigentlich nicht liegt“, wie sie wieder betonte. „Aber das Publikum ist natürlich schon ein Heimvorteil“, fügte sie grinsend hinzu.

Von Beginn war sie in der Verfolgergruppe präsent. Der vielleicht mögliche dritte Platz ging durch einen Sturz in der drittletzten Runde verloren. Dadurch verlor sie den Kontakt zu Catharine Pendrel. Beim Sturz verbogen sich die Schalthebel, so dass sie einige Sekunden liegen ließ. „Ich habe noch mal versucht an Pendrel heran zu kommen, aber es hat nicht mehr gereicht. Als Jenny von hinten kam, die war so schnell, da war nichts zu machen“, erklärte Spitz.

Sie verteidigte aber Rang vier gegenüber Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und freute sich über das Resultat, das ihr so gut wie sicher das Olympia-Ticket brachte.

„Ich denke, da kann ich mich jetzt zurücklehnen. Nach dem Rennen bei der EM habe ich mir schon Hoffnungen gemacht, dass es auch hier gut laufen kann. Super, dass es mir bei meinem letzten Rennen hier in Albstadt noch aufs Podium gereicht hat“, so Spitz.

Für eine weitere positive Überraschung aus deutscher Sicht sorgte Elisabeth Brandau. Sie fuhr mit Startnummer 33 auf den siebten Platz nach vorne. Konstant kletterte sie Position um Position nach vorne und knackte damit als vierte Deutsche die Olympia-Norm.

„Es war mental extrem hart. Ich kann es noch gar nicht fassen, der Druck war immens. Mir fällt ein riesen Stein vom Herzen“, bekannte Brandau. „Ich habe alles umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe nie überzogen, erst am Schluss, als ich meine Position verteidigen musste. Ich hoffe, ich habe dem Bundestrainer gezeigt, dass er mit mir rechnen kann.“

 

Mit Helen Grobert auf Rang elf (+4:01) und Adelheid Morath auf Rang 13 (+4:35) waren zwei weitere deutsche Damen unter den Top 15 und sorgten für ein Mannschafts-Resultat, das es im Weltcup so noch nie gab.

Ergebnisse

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